Drei kolossale Hermenbüsten kehren in den Park Sanssouci zurück.
Seit heute steht die über vier Meter hohe Skulptur „Sommer“ wieder an ihrem angestammten Platz im Rehgarten des Parks Sanssouci, neben der Skulptur „Herbst“. In der nächsten Woche folgen die beiden Büsten „Frühling“ und „Winter“.
Der griechische Gott Bacchus steht für Wein, Rausch, Ekstase und Genuss, eine ideale Figur also für einen Weinberg. Auch inmitten des königlichen Weinbergs, am Fuße der Treppe zum Belvedere auf dem Klausberg stand mehr als ein Jahrhundert eine solche Statue. Nun, sie stand nicht, sie saß mit reifen Trauben in der Hand verträumt auf einem Weinfass. Der kleine Marmorbacchus aus dem 18. Jahrhundert fiel irgendwann nach dem Zweiten Weltkrieg von seinem Sockel, verlor Arme und Beine und wurde nach 1962 in das Depot der „Staatlichen Schlösser und Gärten Potsdam-Sanssouci“, der damaligen Verwalter der königlichen Liegenschaften verbracht. Dort lag er fast 60 Jahre. Im Frühjahr 2021 wurde entschieden: Er wird restauriert und soll dann wieder an seinem alten Platz, dem Bacchus-Rondell, die Freude am Wein symbolisieren. Am 8. Juli 2022 ist es soweit, der Bacchus wird wieder aufgestellt.
Weiße Marmorstatuen, verspielte Goldverzierungen und üppiges Grün – das sind die auffälligsten Farben im Park Sanssouci – doch es gibt einige Schätze der Metallkunst zu entdecken, die sich im edlen Schwarz präsentieren. Dazu gehören die beiden beeindruckenden schmiedeeisernen Tore des Parks Sanssouci, das Lindtstedter Tor im Norden und das Posttor im Süden. Sie haben eine bewegte Geschichte hinter sich, denn sie wurden ursprünglich in Frankfurt am Main für die Weltausstellung in Chicago 1893 hergestellt und erst später getrennt im Potsdamer Park eingebaut. Zum Ensemble gehörte ein weiteres Tor, das 1939 eingeschmolzen wurde.
Seit einigen Wochen arbeitet der Restaurator und Steinbildhauer Robert Freund in seiner Werkstatt an einer Kopie. Er fertigt eine originalgetreues Abbild eines Reliefs von August Wilhelm von Preußen, dem Bruder Friedrichs des Großen, an – das Original war am Obelisken im Rheinsberger Lustgarten angebracht, zerbrochen und zu lange der Brandenburger Witterung ausgesetzt. Nun wird es ersetzt.
Die SPSG betreut rund 9000 textile Kunstwerke aus der Zeit vom 16. bis zum frühen 20. Jahrhundert in den preußischen Schlössern. Dieses Gut wird von unserem Raumausstattermeister Maximilian Busch gehegt, gepflegt und mit viel Liebe behandelt. Er kommt aus einer Familie, die seit drei Generationen in diesem Beruf tätig ist. Seine Arbeit in der Stiftung ist daher für die Familie sehr interessant und er profitiert von der langjährigen Erfahrung von Vater und Großvater Busch.
Zurzeit kümmert er sich um die Wandbespannung im oberen Herrenschlafzimmer des Neuen Palais und nimmt Sie anlässlich unserer Instagram-Themenwoche zu Wandbespannungen mit in seinen beruflichen Alltag.
Die Kunstsammlung der SPSG ist weltweit berühmt. Regelmäßig reisen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der ganzen Welt an, um sich die Werke vor Ort anzusehen. Ruta Nazaraite, Studentin der Restaurierung an der Kunstakademie Vilnius, schreibt aktuell ihre Masterarbeit über ein Gemälde, das erst seit 2014 ins Schloss Caputh zurückgekehrt ist: „Drei Frauen am Grabe Christi“ von Antonio Campi (ca. 1524 – 87). Stiftungs-Restaurator Daniel Fitzenreiter begleitete sie bei ihren Recherchen in Caputh und beschreibt die Hintergründe des Besuchs.
Susanne Voigt studierte an der Fachhochschule Erfurt Restaurierung und Konservierung und hat für ihre Masterarbeit ein besonderes Glasservice aus dem Frühstückszimmer im Schloss Cecilienhof in Potsdam restauriert. Über diese spannende Arbeit berichtet sie hier.
Im Kabinett der Bildergalerie des Schlosses Sanssouci ist zur Öffnung der Bildergalerie am 1. Juli eine Madonna wieder zu bewundern, die seit fast 80 Jahren nicht mehr zu sehen war. Gemäldekustodin Franziska Windt und Gemälderestaurator Daniel Fitzenreiter berichten von der Rückkehr und der Restaurierung der „Madonna mit dem Johannisknaben“.
Klima und Licht, Insekten, Staub. Die originale Substanz der erhalten gebliebenen Schlösser in Europa stehen quasi unter Dauerstress und stellen Restaurator*innen immer wieder vor neue Aufgaben. Das Château de Versailles hat mit EPICO eine neuartige Methode entwickelt, mit der sich der Schutz der bedeutenden Kulturgüter optimieren lässt. SPSG-Gemälderestaurator und Koordinator der Partnerschaft Daniel Fitzenreiter erläutert, was es mit der Methode auf sich hat.