Leitbild und Werterahmen

Aufgabe und Zielsetzung

Die preußischen Schlösser und Gärten in Berlin und Brandenburg sind zentrale Zeugnisse der europäischen Kultur und gehören in weiten Teilen zum UNESCO-Welterbe. Die junge Demokratie der Weimarer Republik öffnete sie als Kultureinrichtung für alle. Wir treten aktiv für demokratische Werte, Toleranz und eine offene, diverse Gesellschaft ein.

Die Schlösser, Gärten und Sammlungen stehen mit der sie umgebenden Kulturlandschaft in einem historisch gewachsenen Zusammenhang. Sie spiegeln beispielhaft die künstlerische Entwicklung und die Geschichte Preußens, Deutschlands und Europas wider. Kunst und Geschichte Preußens, auch in ihrer Widersprüchlichkeit, sind hier wie an keinem anderen Ort erfahrbar. Wir erhalten die Gartenanlagen, Bauwerke und Sammlungen als Gesamtkunstwerk und machen sie allen zugänglich. Wir pflegen, erforschen, interpretieren, präsentieren und vermitteln dieses einzigartige Erbe für die Öffentlichkeit und regen zur Diskussion an.

Zugleich stehen wir in ständiger Wechselwirkung mit Gesellschaft, Politik und öffentlichen Institutionen und sind auf die Unterstützung von Partner:innen, Mäzen:innen und Sponsor:innen angewiesen. Ebenso arbeiten wir aktiv mit öffentlichen und privaten Organisationen sowie mit Einzelpersonen zusammen, um unsere Ziele zu erreichen.

Erhaltung und wissenschaftliche Erschließung

Wir setzen uns dafür ein, die uns anvertrauten Bau- und Gartendenkmale sowie die Sammlungen vorbildlich

  • für gegenwärtige und zukünftige Generationen zu pflegen und soweit möglich in ihrer überlieferten Substanz zu erhalten,  
  • zu erforschen und die Forschung Dritter anzuregen und zu unterstützen, die künstlerische und kulturhistorische Qualität herauszuarbeiten und gegebenenfalls zu ergänzen.

Die Erhaltung des historischen Bestandes hat Vorrang bei allen Entscheidungen. Deshalb diskutieren, begründen und dokumentieren wir ausführlich Bestandsveränderungen. Unsere Stiftung erfüllt eigenständig die Aufgaben der unteren Denkmalschutzbehörde.

Forschung ist Grundlage unserer Arbeit. Wir verstehen uns als wissenschaftliche Einrichtung, die ihre Quellen und Sammlungsbestände in deren historischen Kontext kontinuierlich erschließt und im Sinne des Open Access zugänglich macht. Wir sind Teil der internationalen wissenschaftlichen Gemeinschaft, an deren Diskussionen wir aktiv und fördernd teilnehmen.

Präsentation und Vermittlung

Die herausragende Bedeutung der Schlösser und Gärten ermöglicht und verpflichtet uns, das Erleben höchster künstlerischer Qualität und den bestmöglichen Zugang zu geschichtlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Zusammenhängen zu schaffen. Darin werden auch das Engagement und die hohe fachliche Kompetenz aller Beschäftigten sichtbar.

Wir messen unser Handeln an den Bedürfnissen unseres Publikums und entwickeln Angebote, die alle Menschen zur Teilhabe einladen. Die Präsentation der Schlösser und Gärten wird dabei heutigen Anforderungen angepasst und im Sinne zukünftiger Anforderungen der Öffentlichkeit fortentwickelt. Unser Ziel ist dabei die größtmögliche Barrierefreiheit und Zugänglichkeit.

Der Erhalt der historischen Substanz und die vielfältigen Interessen der Gäste sowie anderer Zielgruppen verlangen gegenseitige Rücksichtnahme und verantwortungsvolle Abwägung im Rahmen der Zielsetzung unserer Stiftung. Daher findet die Berücksichtigung dieser sehr unterschiedlichen Anliegen Grenzen, wenn die Stiftung ihrem Auftrag nicht mehr gerecht werden kann.

Wirtschaftliches und nachhaltiges Handeln

Wir planen und handeln ganzheitlich und sozial verantwortlich. Wir arbeiten ökonomisch und ökologisch ressourcenschonend, um unsere Aufgaben auch in Zukunft wahrnehmen zu können. Zum Schutz der Gartenanlagen, Gebäude und Sammlungen entwickeln wir nachhaltige Strategien und stellen uns den Herausforderungen des Klimawandels.

Wir setzen die uns zur Verfügung gestellten öffentlichen Mittel, die Eigeneinnahmen, Spenden und Sponsorenmittel verantwortungsbewusst, wirtschaftlich und effizient ein. Unsere Stiftung mehrt die eigenen Einnahmen im denkmal- und naturverträglichen Rahmen.

Zusammenarbeit und Weiterbildung

Wir legen Wert auf ein faires, respektvolles und freundliches Miteinander. Die Stiftung ist in besonderem Maße auf das Engagement und das Verantwortungsbewusstsein aller hier Tätigen angewiesen. Ziele und Prioritäten werden in fachlicher Abstimmung und sachlicher Diskussion der Abteilungen und Teams definiert. Die lösungsorientierte Auseinandersetzung und offene Kommunikation sind die Grundlage für transparente Entscheidungen und eigenverantwortliches Handeln. Mit klar formulierter Ziel- und Aufgabenstellung, ausgestattet mit entsprechenden Entscheidungskompetenzen, arbeiten wir in der Stiftung und mit der Tochtergesellschaft Fridericus auf allen Ebenen sachorientiert, wertschätzend und kollegial zusammen.

Wir sorgen für eine stetige Aus-, Fort- und Weiterbildung sowie die gegenseitige Weitergabe von Wissen, Fähigkeiten und Erfahrungen. So sichern wir das hohe Niveau und die Weiterentwicklung in der Stiftung.

07.12.2021

Werterahmen

1. Das Leitbild der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) hat sich in ihrem 2021 überarbeiteten Leitbild zu einem respektvollen und diskriminierungsfreien Miteinander verpflichtet. Dort werden folgende Ziele formuliert:

„Die preußischen Schlösser und Gärten in Berlin und Brandenburg sind zentrale Zeugnisse der europäischen Kultur und gehören in weiten Teilen zum UNESCO-Welterbe. Die junge Demokratie der Weimarer Republik öffnete sie als Kultureinrichtung für alle. Wir treten aktiv für demokratische Werte, Toleranz und eine offene, diverse Gesellschaft ein.“

„Wir legen Wert auf ein faires, respektvolles und freundliches Miteinander“

2. Leitgedanke

Die SPSG schafft eine freundliche und diversitätssensible Umgebung, die frei von Diskriminierung, Abwertung und Ausgrenzung ist.

Der Werterahmen soll hierzu eine gemeinsame Grundlage bieten und gibt Auskunft darüber, welches Verhalten die SPSG erwartet und fördert, aber auch welches die SPSG nicht toleriert. Den rechtlichen Rahmen bilden vor allem das Grundgesetz (GG) und das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG).

3. Verantwortung

Die SPSG steht für ein tolerantes und soziales Miteinander mit dem Willen, Konflikte offen anzusprechen und zu lösen. Wir wenden uns gegen jede Form des Machtmissbrauchs, der physischen oder psychischen Schikane oder Belästigung

Die SPSG lehnt jede Form der Diskriminierung ab. Dazu zählen unter anderem Ausgrenzungen und Abwertungen aufgrund der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität, der sexuellen Orientierung, neurologisch-kognitiver Diversität, des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Status, der individuellen Befähigung oder des Aussehens.

Alle Beschäftigten, Nutzer:innen und Besucher:innen der Einrichtungen der SPSG, ebenso wie freie Mitarbeitende, Dienstleistende, Gastwissenschaftler:innen und sonstige Dritte sind vor Diskriminierungen jeglicher Art zu schützen. Das bedeutet auch, dass die SPSG jeder Art von Gewalt und Hass im strafrechtlichen Sinne entschieden entgegentritt.

4. Umsetzung

Die SPSG verpflichtet sich zu einem respektvollen Umgang miteinander. Ihre Kommunikation ist gewaltfrei und von Wertschätzung geprägt. Insbesondere in Konfliktsituationen wird konstruktiv und lösungsorientiert gehandelt. Die SPSG kommuniziert auf allen Ebenen klar und vertrauensvoll.

Dieser Werterahmen und die darin ausgedrückten Werte beziehen sich gleichermaßen auf Verhaltensweisen und Entscheidungen aus allen Abteilungen und Bereichen der SPSG sowie deren Kontakt mit Dritten.

Im Fall von Belästigung, Machtmissbrauch oder Diskriminierung verpflichtet sich die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg dazu, alle notwendigen Maßnahmen zur Aufklärung und zum Schutz der betroffenen Personen einzuleiten und diese vor Benachteiligung zu schützen. Bei Nichteinhaltung der Inhalte des Werterahmens behält sich die SPSG vor, rechtliche Schritte einzuleiten.

Sofern Sie bei einem Besuch einer unserer Einrichtungen oder Veranstaltungen, als Besucher:in, Nutzer:in, freie Mitarbeiter:in, Dienstleistende:r, Gastwissenschaftler:in oder Kooperationspartner:in Diskriminierung erfahren oder beobachtet haben und dies melden möchten, wenden Sie sich bitte an die offizielle Anlaufstelle der SPSG für Hinweise und Beschwerden: agg-beschwerdestelle(at)spsg.de.