Seit Mai lädt die Kunst-Wiese Jung und Alt ein, Eindrücke aus dem Park Sanssouci mit Pinsel oder Zeichenstift festzuhalten. Das kommt bei Besucher:innen sehr gut an und es entstehen kleine und große Meisterwerke.
Der griechische Gott Bacchus steht für Wein, Rausch, Ekstase und Genuss, eine ideale Figur also für einen Weinberg. Auch inmitten des königlichen Weinbergs, am Fuße der Treppe zum Belvedere auf dem Klausberg stand mehr als ein Jahrhundert eine solche Statue. Nun, sie stand nicht, sie saß mit reifen Trauben in der Hand verträumt auf einem Weinfass. Der kleine Marmorbacchus aus dem 18. Jahrhundert fiel irgendwann nach dem Zweiten Weltkrieg von seinem Sockel, verlor Arme und Beine und wurde nach 1962 in das Depot der „Staatlichen Schlösser und Gärten Potsdam-Sanssouci“, der damaligen Verwalter der königlichen Liegenschaften verbracht. Dort lag er fast 60 Jahre. Im Frühjahr 2021 wurde entschieden: Er wird restauriert und soll dann wieder an seinem alten Platz, dem Bacchus-Rondell, die Freude am Wein symbolisieren. Am 8. Juli 2022 ist es soweit, der Bacchus wird wieder aufgestellt.
Das Leben Friedrichs des Großen (1712–1786) liefert zahlreiche Indizien, die sich nicht anders deuten lassen, als dass er dem männlichen Geschlecht, auch sexuell, sehr zugetan war. Daran ändern auch einige kolportierte sexuelle Beziehungen zu Damen nichts. Seine engen Vertrauten waren, mit Ausnahme seiner älteren Schwester Wilhelmine (1709–1758), durchweg Männer, seine engste tägliche Umgebung war fast ausschließlich männlich.
Die koloniale Vergangenheit und das koloniale Erbe in unseren Schlössern und Gärten beschäftigt auch die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg. Seit Dezember 2020 gibt es eine Gruppe von Mitarbeiter:innen aus verschiedenen Bereichen der Stiftung, die sich mit der Aufarbeitung dieses Erbes befassen. Sie untersuchen sehr genau und kritisch die Sammlung nach kolonialen Kontexten.
Weiße Marmorstatuen, verspielte Goldverzierungen und üppiges Grün – das sind die auffälligsten Farben im Park Sanssouci – doch es gibt einige Schätze der Metallkunst zu entdecken, die sich im edlen Schwarz präsentieren. Dazu gehören die beiden beeindruckenden schmiedeeisernen Tore des Parks Sanssouci, das Lindtstedter Tor im Norden und das Posttor im Süden. Sie haben eine bewegte Geschichte hinter sich, denn sie wurden ursprünglich in Frankfurt am Main für die Weltausstellung in Chicago 1893 hergestellt und erst später getrennt im Potsdamer Park eingebaut. Zum Ensemble gehörte ein weiteres Tor, das 1939 eingeschmolzen wurde.
Niklas Dehnel ist 21 Jahre alt und hat 2021 seine Ausbildung als Metallbauer in der Stiftung abgeschlossen, mit ausgezeichnetem Erfolg und nun wurde er auch Kammersieger der Potsdamer Handwerkskammer! Wir gratulieren ihm herzlich und natürlich auch seinem Ausbilder: Meister Martin Richert.
Seit einigen Wochen arbeitet der Restaurator und Steinbildhauer Robert Freund in seiner Werkstatt an einer Kopie. Er fertigt eine originalgetreues Abbild eines Reliefs von August Wilhelm von Preußen, dem Bruder Friedrichs des Großen, an – das Original war am Obelisken im Rheinsberger Lustgarten angebracht, zerbrochen und zu lange der Brandenburger Witterung ausgesetzt. Nun wird es ersetzt.
Königin Elisabeth II. feierte am Sonntag, den 6. Februar, ihr 70. Thronjubiläum. Die Feierlichkeiten dazu finden von heute an für die kommenden vier Tage in London statt - und die Briten sind völlig aus dem Häuschen. Nicht nur die Briten! Auch wir freuen uns für die Queen und erinnern uns an die vielen Besuche, denn sie war mehrfach in den Schlössern und Gärten der Stiftung zu Gast. Unser ehemaliger Mitarbeiter Dirk Ueberhorst lässt Sie an seinen Erinnerungen vom Besuch der Queen im Berliner Schloss Charlottenburg und im Potsdamer Schloss Cecilienhof im November 2004 teilhaben und erklärt, wie solch ein Besuch und die Vorbereitungen dazu abliefen.
Der Park Sanssouci beherbergt ganz besondere Gäste: Mauerbienen. Betreut werden sie von Jacqueline Schwarz, Gärtnerin aus dem Parkrevier Sanssouci, die sich auch liebevoll um die Pflege der Obstbäume kümmert. Vor drei Jahren entstand die Idee, für den Kirschgarten ein eigenes kleines Bestäubungsvölkchen anzusiedeln, seitdem leben die kleinen Tierchen recht komfortabel in einem über zwei Meter hohem Insektenhotel.
Jeweils 2,20m hoch und strahlend weiß stehen sie auf der Balustrade der Nordfassade von Schloss Charlottenburg. Heute nicht mehr wegzudenken, handelt es sich bei den 20 Figuren um relativ junge Werke der Nachkriegszeit. Sie sind Teil des Diskurses zwischen Rekonstruktion und Neuschöpfung, welcher die neuere Geschichte des Schlosses nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg durchdringt.
Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) setzt im Potsdamer Park Sanssouci und im Berliner Park Charlottenburg auch im Jahr 2022 auf ökologische Wiesenpflege durch Schafe. Seit Anfang Mai stehen die ersten 50 Tiere auf der nördlichen Wiese hinter dem Schloss Sanssouci. 100 weitere Schafe und Lämmer folgen in den nächsten Tagen. Im Park Charlottenburg muss das Gras noch wachsen, bis dort eine Herde mit zirka 80 Tieren weiden kann. Bis November sollen die Tiere in beiden Anlagen insgesamt 24 Hektar Grasfläche „mähen“.
Zum ersten Mal hat sich die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg am diesjährigen bundesweiten Zukunftstag beteiligt. 22 Mädchen und zehn Jungs zwischen elf und 15 Jahren konnten am 28. April 2022 einen Tag lang in zahlreiche Arbeitsbereiche der SPSG reinschnuppern. Ganz gezielt sind Mädchen und Jungs an dem Aktionstag eingeladen, jeweils die für sie etwas „untypischeren“ Berufe kennenzulernen.