Seit Januar 2018 sind die ersten Objekte aus verschiedenen Sammlungsbereichen der SPSG auf der Internet-Plattform museum-digital eingestellt. Dr. Carsten Dilba, wissenschaftlicher Redakteur in der SPSG, stellt die Online-Sammlung vor.
Am Nachmittag des 27. Januar 1859 wurde im Berliner Kronprinzenpalais Unter den Linden der spätere Kaiser Wilhelm II. geboren. Der Thronerbe löste in der Berliner Bevölkerung Jubel und Begeisterung aus, doch war es eine schwierige Geburt – mit Folgen. Schlossbereichsleiter Jörg Kirschstein berichtet, was geschah.
Am 9. November 1918 endete die Monarchie in Deutschland und der Kaiser packte seine Koffer im Neuen Palais von Sanssouci. Dr. Alfred Hagemann erklärt heute, warum auch der 18. Januar seit der Selbstkrönung des Kurfürsten Friedrich III. von Brandenburg 1701 ein Schicksalstag ist – in der Geschichte Preußens.
Kaiser Wilhelm II. bewohnte mit seiner Gemahlin Auguste Victoria und den Kindern von 1889 bis zum Ende der Monarchie 1918 das Neue Palais von Sanssouci. In dieser Zeit wurde das friderizianische Schloss Mittelpunkt der politischen und gesellschaftlichen Ereignisse in Preußen und – sofern die Familie nicht im Hause war – eine gern besuchte Sehenswürdigkeit. Wie die Kaiserfamilie Weihnachten feierte, zeigt uns heute eine einzige bildliche Darstellung aus dem Jahr 1897 von Fritz Grotemeyer. SPSG-Mitarbeiter Jörg Kirschstein fand darüber hinaus viele interessante Details heraus.
In guter Entfernung zu seinem Rückzugsort Schloss Sanssouci ließ Friedrich der Große 1763 bis 1769 am westlichen Rand des Parks Sanssouci das Neue Palais errichten. Der Bau des mächtigen Schlosses war von Beginn an eine Herausforderung: Mit nur sieben Jahren Bauzeit musste es sehr schnell gehen, keine Details wie Regenrinnen sollten die schöne Fassade stören und der nasse Baugrund erforderte eine ausgeklügelte Fundamentierung. Als die Familie des späteren Kaisers Friedrichs III. 1859 das Schloss bezog, war es, trotz erster Restaurierungsmaßnahmen, sicherlich feucht und manchmal auch sehr kühl, so dass erste Öfen eingebaut wurden. Doch erst die Zentralheizung Kaiser Wilhelms II. machte ab 1890 auch ein gemütliches Weihnachtsfest im Neuen Palais möglich.
Das Neue Palais, 1763 bis 1769 von Friedrich dem Großen in Sanssouci errichtet, ist wie kaum ein anderes Schloss in Europa im Original erhalten. Selbst in der Kaiserzeit, als die Bewohner auf die Errungenschaften der frühen Moderne nicht mehr verzichten wollte, nahm man Rücksicht auf das große Vermächtnis des Königs: Die Bäder verschwanden dezent in Puderkammern oder Schränken.
Friedrich der Große ließ direkt nach dem Ende des Siebenjährigen Kriegs das prachtvolle Neue Palais in Sanssouci errichten. Der 1768 vollendete, größte und letzte Schlossbau des Königs beherbergte vier Festsäle, zehn opulent eingerichtete Appartements und ein großes Theater. Ab Ende des 19. Jahrhunderts verwandelten Kaiser Friedrich III. und schließlich Wilhelm II. das Rokokoschloss in eine kaiserliche Residenz, die mit Elektrizität, Fahrstuhl, Zentralheizung, fließendem Wasser sowie über 40 Badezimmern und Toiletten alle Annehmlichkeiten der frühen Moderne bot.
Am 31. Oktober 2017 jährt sich der Thesenanschlag Martin Luthers an der Tür der Wittenberger Schlosskirche zum 500. Mal. Gemälderestauratorin Anja Wolf nimmt das Reformationsjubiläum zum Anlass, um Ihnen ein Gemälde des Wittenberger Malers Lucas Cranach d. J. vorzustellen.
Im Schloss Cecilienhof in Potsdam ist das Gästeappartement des Kronprinzenpaares Cecilie und Wilhelm nach vielen Jahrzehnten erstmals wieder zu sehen. BesucherInnen erhalten damit 100 Jahre nach der Einweihung des letzten Schlossbaus der Hohenzollern neue intime Einblicke in den Alltag in einem Schloss, das 1945 als Schauplatz der Potsdamer Konferenz weltweite Aufmerksamkeit fand.
Heutzutage ist die Fotografie aus dem Alltag der Menschen kaum noch wegzudenken. Jedes Smartphone verfügt über die Technik, ein gestochen scharfes Foto zu schießen und Millionen Momentaufnahmen werden jeden Tag über Kurznachrichtendienste versandt. Und am 19. August, dem "World Photo Day", werden Menschen explizit dazu aufgerufen, ihre Bilder und Geschichten im Internet zu teilen. Auch in der Sammlung der SPSG befindet sich ein ganz besonderes Foto:
Wir schreiben das Jahr 1856 - die Fotografie steckt in den Kinderschuhen und ist noch kein Massenmedium. Und dennoch beschließt der Fotograf Johann Franz Michiels (1823-1887), dass Neue Palais im Park Sanssouci abzulichten. Die älteste Fotografie des Neuen Palais entsteht! Die Historie dieser Aufnahme und wie sie in den Besitz der Stiftung gelangte, erläutert Eva Wollschläger, Leiterin des KPM-Archivs des Landes Berlin.
Vor 231 Jahren, am 17. August 1786, stirbt König Friedrich II. von Preußen im Schloss Sanssouci. Seine Grabstätte auf der obersten Terrasse von Sanssouci, wo er am 17. August 1991 seine letzte Ruhestätte fand, wird regelmäßig mit Kartoffeln geschmückt – denn ihm haben wir schließlich die Kartoffel zu verdanken. Aber stimmt das überhaupt?
Friedrich-Kenner Dr. Jürgen Luh, in der SPSG zuständig für Wissenschaft und Forschung und Direktor des Research Center Sanssouci (RECS), räumt auf mit dieser immer noch sehr lebendigen Legende….
Läuft man als Besucher heute durch die wunderbaren Parks und Gärten, die im 18. und 19. Jahrhundert in und um Potsdam angelegt wurden und heute wieder liebevoll gepflegt werden, kann man sich kaum vorstellen, dass ein großer Teil davon ab 1961 absichtlich vernichtet wurde. Weil die Havel der damaligen Ost/West-Grenze entsprach, begannen mit dem Mauerbau in Babelsberg die Planierung von Pleasureground und die Zerstörung reizvoller Sichten. Anlässlich des Jahrestags des Mauerbaus am 13. August blicken wir heute in die spannende Ausstellung "Gärtner führen keine Kriege" im Schloss Sacrow (noch bis 10. September 2017).