Das Schloss und der Garten erwachen zu neuem Glanz
Mit dem Frühling kehrt nicht nur das Leben auf die Pfaueninsel zurück – auch das Schloss öffnet bald wieder seine Türen. Nach einer komplexen und aufwändigen Restaurierung erstrahlt es außen wieder in neuem Glanz. In den Innenräumen des Schlosses wurden behutsame Konservierungsmaßnahmen durchgeführt und die kostbaren historischen Oberflächen mit großer Sorgfalt konserviert.
Seit Anfang April kehrten Möbelstücke und kunstvoll gearbeitete Reliefs an ihren angestammten Platz zurück und füllen die Räume erneut mit Geschichte und Atmosphäre. Auch rund um das Schloss zeigt sich die Insel von ihrer schönsten Seite: Die Frühlingsbepflanzung auf den Beeten steht in voller Pracht und die historischen Sorten der Rosen-Hochstämme wurden mit viel Fingerspitzengefühl herunter geschnitten.
Nach rund anderthalbjähriger Pause aufgrund der Bauarbeiten wird der Gartenbereich rund um das Schloss wieder vollständig bepflanzt. Die Wiederbepflanzung betrifft insbesondere den Rundgarten und die Beete im Schlossbereich.
Zurzeit schützt noch ein temporärer Elektrozaun den frisch verlegten Rollrasen sowie die gerade gepflanzten Frühjahrsblüher vor den Wildschweinen, die vereinzelt auf die Insel gelangt sind. Die Frühjahrsbepflanzung umfasst rund 4.500 Blumen, darunter etwa 700 bis 800 Frühlingsknollen.
Im Anschluss an die Frühjahrsblüte soll zur offiziellen Wiedereröffnung des Schlosses bereits die Sommerbepflanzung erfolgen – je nach Wetterlage. Vorgesehen ist eine Komposition aus höheren und strukturgebenden Pflanzen, die das Erscheinungsbild des Beetes noch einmal verändern und betonen wird.
Insgesamt wachsen im Rosengarten rund 250 verschiedene Rosenarten, vor allem einmal blühende, alte Sorten mit intensivem Duft und vielfältigen Blütenformen. Die Pflege dieser empfindlichen Kultursorten erfolgt mit großer Sorgfalt. Da der sandige Boden für Rosen wenig geeignet ist, wird er regelmäßig mit organischem Material wie verrottetem Pferdemist und Kompost angereichert.
Im Schloss wurden seit Anfang April bereits insgesamt 29 Reliefs an ihren ursprünglichen Ort zurückgebracht und an den Wänden montiert. Dabei handelt es sich um kunstvoll gearbeitete Gipselemente – eine handwerkliche Besonderheit, denn anders als zunächst vermutet, bestehen nicht nur die Ornamente, sondern auch die Rahmen vollständig aus Gips.
In der Nachkriegszeit kehrten die Reliefs nach zwischenzeitlicher Auslagerung im Neuen Palais Mitte der 1980er Jahre wieder an ihren ursprünglichen Ort zurück. Erste Restaurierungsarbeiten fanden bereits damals statt. Bei den jetzigen Arbeiten war das Ziel, ein stimmiges Gesamtbild herzustellen. Kleinere Stellen, an denen etwa die Vergoldung fehlte oder weiße Gipsflächen sichtbar waren, wurden ausgebessert, jedoch das Historische respektvoll bewahrt.
In den letzten Wochen zogen viele weitere Möbel zurück ins Pfaueninselschloss – ein Blick hinter die Kulissen:
Auch die bekannte Sonnenuhr vor dem Schloss wurde wiederaufgebaut. Hier sind schon unzählige Fotomotive entstanden, die uns von Zeitzeug:innen erreichten. Sonnenuhren zeigen nach wie vor die „echte Zeit“ – die wahre Ortszeit und somit die Winterzeit an. Der Schattenwurf auf dem Foto markiert daher zwar 12 Uhr, doch tatsächlich war es bereits 13 Uhr nach heutiger Sommerzeit.
Wer das Schloss in seiner ganzen Pracht erleben möchte, kommt am 25. Mai, dem INSELSONNTAG, auf die Pfaueninsel zur feierlichen Wiedereröffnung.
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