SPSG-Bilanz 2018

Sonderinvestitionsprogramm (Masterplan)

Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) blickt auf ein erfolgreiches Arbeitsjahr 2018 zurück, das vor allem im Zeichen der Fortführung des Masterplans stand. Mit diesem Sonderinvestitionsprogramm 1 (SIP 1) haben der Bund (Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien) sowie die Länder Berlin (Senatsverwaltung für Kultur und Europa) und Brandenburg (Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur) bedeutende Denkmäler der Berliner und Potsdamer Schlösserlandschaft vor dem Verfall gerettet. Das Abkommen sah vor, dass die SPSG bis 2017 zusätzlich insgesamt 155,03 Millionen Euro in die Wiederherstellung nationaler Kulturgüter investieren konnte. Der Bund trug 77,5 Millionen Euro (50 Prozent) bei, das Land Brandenburg 53 Millionen Euro (2/3 von 50 Prozent) und das Land Berlin 24,53 Millionen Euro (1/3 von 50 Prozent). Seit 2008 hat die SPSG die gesamten Investitionsmittel des SIP 1 verausgabt.

Im Jahr 2018 sind für die Sanierungs- und Restaurierungsprojekte 7,6 Millionen Euro abgeflossen. Davon stammten 5,1 Millionen Euro aus dem SIP 1 und bereits 2,5 Millionen Euro aus dem – 2017 vom Bund sowie den Ländern Brandenburg und Berlin unterzeichneten – Sonderinvestitionsprogramm 2 (SIP 2).

So konnten im April 2018 die 2014 begonnenen Baumaßnahmen am Mittelbau des Orangerieschlossses im Potsdamer Park Sanssouci kosten- und fristgerecht abgeschlossen werden. Damit wurden auch die Türme und Turmgalerien wieder für den Besucherverkehr zugänglich. Ein Höhepunkt für die SPSG war im Mai 2018 die Fertigstellung und Übergabe des Zentralen Kunstgutdepots (ZED) am Potsdamer Hauptbahnhof. In dem nach Entwürfen des Berliner Architekten Volker Staab errichteten Gebäude sind Kunstgüter zusammengeführt, die zuvor auf sechs verschiedene Standorte verteilt waren. Ende August 2018 wurden schließlich sowohl die seit 2014 laufenden umfassenden Instandsetzungsarbeiten an Dach und Fassade des Schlosses Cecilienhof als auch die Wiederherstellung der Außenanlagen am Marmorpalais im Potsdamer Neuen Garten abgeschlossen.

Denkmalpflege und Restaurierung

Im September 2018 wurden umfangreiche Sanierungs- und Restaurierungsmaßnahmen an der Friedenskirche im Potsdamer Park Sanssouci beendet. Möglich wurden diese durch eine von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) im Jahr 2015 initiierte bundesweite Spendenkampagne. Die Finanzierung der Gesamtbaukosten in Höhe von 960.000 Euro trugen zu gleichen Teilen Die Beauftragte der Bunderegierung für Kultur und Medien (BKM), das Brandenburgische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum (BLDAM) und die DSD. Die Wiederherstellungsarbeiten umfassten die Erneuerung der Dacheindeckungen der Seitenschiffe, der Rinnen und Fallrohre sowie der schwammbefallenen Dachkonstruktionen. Außerdem erfolgte die Restaurierung des kostbaren Apsismosaiks aus dem frühen 13. Jahrhundert inklusive einer Oberflächenreinigung, der Festigung gelockerter Mosaiksteine sowie der Stabilisierung und partiellen Ergänzung des Mörtelbetts.

Dank der Vermächtnisse von Gisela Soost und Gerhard Elsner, des großzügigen Engagements des Fernsehmoderators Günther Jauch und vieler weiterer Spender sowie der Besucherinnen und Besucher der Potsdamer Schlössernächte 2014 bis 2016 konnte im Oktober 2018 die Instandsetzung der Neptungrotte im Potsdamer Park Sanssouci abgeschlossen werden. Diese von 1751 bis 1757 errichtete Gartenarchitektur war die letzte Schöpfung des Baumeisters Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff (1699-1753) für den Park Sanssouci und wurde erst nach seinem Tod vollendet. Das Bauwerk hatte durch Witterungseinflüsse und Vandalismus schweren Schaden genommen. Die Instandsetzung umfasste die statische Ertüchtigung tragender Architekturteile, die Restaurierung der Skulpturen, Muschelbecken und der Innenraumdekoration („Grottierung“) mit dem Natursteinboden sowie die Wiederherstellung des Wasserspiels.

Einblicke in ihre Themen und Projekte ermöglichten die Restauratorinnen und Restauratoren der SPSG anlässlich des Tages der Restaurierung im Oktober 2018. In den geöffneten Ateliers des Wissenschafts- und Restaurierungszentrum (WRZ) sowie an ausgewählten Standorten in den Schlössern und Gärten wurden aktuelle Restaurierungsprojekte und restauratorische Arbeitsweisen vorgestellt.

Ausstellungen

Auch die Ausstellungen der SPSG erwiesen sich 2018 wieder als Publikumsmagnete. Die von Juni bis November 2018 im Potsdamer Neuen Palais präsentierte Sonderausstellung „Kaiserdämmerung. Das Neue Palais 1918 zwischen Monarchie und Republik“ besuchten 88.666 Gäste. Anlässlich des 100. Jahrestages des Sturzes der preußischen Monarchie im November 1918 wurde der Beginn eines mehrjährigen Prozesses thematisiert, in dem nach dem Untergang des Kaiserreiches und der Beschlagnahme des Hohenzollernvermögens die Besitzverhältnisse zwischen dem früheren Königshaus und dem preußischen Staat neu geregelt werden mussten. Nach dem Abschluss der Vermögensauseinandersetzung wurde schließlich ein Gesetz verabschiedet, das u. a. die Gründung der „Preußischen Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten“ zum 1. April 1927 festlegte: Aus Königsschlössern wurden Museen für Jedermann. Die Präsentation war in den Besucherrundgang integriert und umfasste 15 Stationen. Gemälde, Möbel, Uniformen, Briefauszüge, Transportlisten, Fotografien vermittelten authentische Stimmungsbilder aus der kurzen Phase, in denen die Koffer gepackt, über Kunstwerke verhandelt und das Schloss neu organisiert werden musste. Das Neue Palais selbst wurde als kaiserlicher Wohnort Wilhelms II. (1859-1941) erstmals fassbar.

In Kooperation mit dem Deutschen Kulturforum östliches Europa e. V. wurde unter dem Titel „Hans von Held“ von Mai bis Juli 2018 im Schloss Caputh ein „aufgeklärter Staatsdiener zwischen Preußen und Polen“ vorgestellt. Der Beamte und politische Schriftsteller Hans von Held (1764–1842) wurde vor allem durch seine Anklagen gegen die preußische Staatsverwaltung am Ende des 18. Jahrhunderts und seine öffentliche Kritik am preußischen Vorgehen nach der Zweiten und Dritten Teilung Polens (1793/1795) bekannt. Die zweisprachige (deutsch-polnische) Wanderausstellung und ein dazugehöriges Begleitbuch vermittelten anhand der Lebensgeschichte Hans von Helds ein lebendiges Bild der Geschichte Ostmitteleuropas in der Zeit um 1800.

Ebenfalls von Mai bis Juli 2018 war in den Römischen Bädern im Park Sanssouci die Ausstellung „Tischlein deck dich“ zu sehen. Die SPSG präsentierte hier Gedecke bedeutender Persönlichkeiten aus der Geschichte der preußischen Schlösser – von Königin Luise bis Wilhelm Pieck. Viel wichtiger waren aber die Tische, auf denen Besucherinnen und Besucher all das zeigen konnten, was in ihren Familien oder unter Freunden bei einem gemeinsamen Essen nie fehlen darf: besondere Gedecke, Dekorationen oder geliebte Rituale.

Die Ausstellung fand im Rahmen des Europäischen Kulturerbejahres 2018 statt. Unter dem Motto SHARING HERITAGE luden europaweit Einrichtungen wie Museen, Vereine und Stiftungen sowie Privatpersonen dazu ein, das kulturelle Erbe Europas erlebbar zu machen. Gemeinsam mit der Association des Résidences Royales Européennes (ARRE) und dem Verein Schlösser und Gärten in Deutschland e. V. rückte die SPSG die Esskultur und die kulinarischen Traditionen an europäischen Höfen in den Mittelpunkt. Unter dem Titel „Zu Tisch!“ oder „A Place at the Royal Table“ wurde ein abwechslungsreiches Veranstaltungsprogramm geboten. Höhepunkt war im Juni 2018 ein Picknick im Park Sanssouci: Auf der Wiese unterhalb der grandiosen Terrassenanlage des Orangerieschlosses standen auf einer Länge von 270 Metern weiß gedeckte Tische bereit, an denen die Besucherinnen und Besucher ihre mitgebrachten Köstlichkeiten genießen konnten.

Ein neuer Dauerausstellungsbereich wurde im November 2018 im Berliner Schloss Charlottenburg eröffnet. In vier Räumen steht seither „Das preußische Königshaus“ und seine Geschichte im Mittelpunkt. Die im Jahr 1061 erstmals in Quellen nachweisbare Dynastie der Hohenzollern hatte seit 1415 ununterbrochen zunächst das Kurfürstentum Brandenburg, ab 1701 das Königreich Preußen und ab 1871 das Deutsche Kaiserreich regiert. Diese 1918 endende Herrschaft hinterließ Spuren in unserer Region, in Deutschland und ganz Europa, die bis heute Geschichte und Gegenwart prägen. Die Schau bietet seither Antworten auf folgende Fragen: Woher kamen die Hohenzollern? Welche Entwicklungen charakterisierten die 500 Jahre ihrer Herrschaft in Berlin-Brandenburg? Was verbindet sie mit anderen Dynastien – und was unterscheidet sie?

Besuchszahlen

Die Bilanz für das Jahr 2018 weist mit 1,54 Millionen Besuchen gegenüber 2017 einen Rückgang von -1,87 % (-29.391 Besuche) aus. Im Vergleich zum Vorjahr ist allerdings anzumerken, dass die erfolgreiche Pückler-Ausstellung in Schloss und Park Babelsberg (April bis Oktober 2017) als zusätzliches Besuchsangebot 72.392 Gäste zog und darüber hinaus Mitnahmeeffekte auch für den Flatowturm (+32,81 % / +2.827 Besuche) auslöste.

Signifikante Zuwächse in Potsdam gab es in der Bildergalerie (+16.8 % / +6.417 Besuche durch massives Mehraufkommen während der Potsdamer Schlössernacht), den Neuen Kammern (+11,54 % / +5.132 Besuche, ebenfalls durch Mehraufkommen während der
Potsdamer Schlössernacht), im Orangerieschloss (+65,88 % / +20.812 Besuche durch die Wiedereröffnung der Türme zu Ostern 2018), für Schloss Cecilienhof (+7,78 % / +9.832 Besuche, Abschluss der Sanierung Ende August 2018). Am Berliner Standort Charlottenburg
hat die Wiedereröffnung des Alten Schlosses kumuliert mit dem Neuen Flügel netto einen Besuchszuwachs (+45.551 Besuche) gebracht. Größere Zuwächse gab es – begünstigt durch den warmen Sommer – auf der Pfaueninsel (+20,79 % / +22.842 Besuche) und im Schloss Pfaueninsel (+68,58 % / +5.011 Besuche). Hier wurde die Besuchsmöglichkeit vor der baubedingten Schließung am 20.08.2018 intensiv kommuniziert). Für den Standort Berlin insgesamt ergibt sich somit ein Plus von 5,72 % (+29.626 Besuche).

Größere Verluste gab es am Standort Potsdam in den Römischen Bädern (-3.133 Besuche / -14,07%), hier waren im Vorjahr 6.150 Besuche im Rahmen der Potsdamer Schlössernacht zu verzeichnen, 2018 lag dieser Standort außerhalb des Veranstaltungsgeländes. Im Jagdschloss Grunewald (-7.765 Besuche / -25,97 %) hatte der Weihnachtsmarkt weniger Besuche (11.889 in 2018, Vorjahr: 19.000 und damit an Kapazitätsgrenze), zudem fand 2018 das Klassik Open Air nicht statt (Vorjahr: 3.000 Besuche).

Die deutlichsten Rückgänge waren in den Märkischen Schlössern zu verzeichnen: Rheinsberg (-14,33 % / -7.673 Besuche), Caputh (-10,24 % / -1.329 Besuche), Paretz (-9,5 % / -965 Besuche), Königs Wusterhausen (-11,81 % / -1.058 Besuche) und Oranienburg (-10,71 % / -2.196 Besuche). Hier hat sich nach Aussagen der Schlossbereiche vor allem das sehr sonnige und warme Saisonwetter negativ auf die Motivation zum Schlossbesuch ausgewirkt.

Bei den musealen Einrichtungen in Eigenregie (Historische Mühle und Pfingstberg-Belvedere in Potsdam) war ein leichter Besuchsrückgang zu verzeichnen: -3.410 Besuche (-3,01 %).

Schlösser und Sammlungen

Neuerwerbung eines Girandolen-Paares vom Berliner Silberbuffet  
Dank der Unterstützung der Kulturstiftung der Länder, der Ernst von Siemens Kunststiftung, der Rudolf-August Oetker-Stiftung und der Freunde der Preußischen Schlösser und Gärten e. V. konnten im November 2017 zwei große Prunkleuchter aus dem Silberschatz König Friedrich Wilhelms I. (1688-1740) für die SPSG erworben werden. Sie sind nun im Schloss Charlottenburg in Berlin zu sehen. 1733 von dem Augsburger Goldschmied Johann Engelbrecht (1673-1748) angefertigt, zählen sie zu den bedeutendsten Werken repräsentativen höfischen deutschen Silbers des 18. Jahrhunderts.

Im Garten

Modellprojekt „Gartenperspektiven“
Im Juni 2013 wurde zwischen der Landeshauptstadt Potsdam und der SPSG eine Vereinbarung zur finanziellen Beteiligung der Landeshauptstadt Potsdam am Modellprojekt
„Gartenperspektiven“ unterzeichnet. Seit 2014 beteiligt sich die Landeshauptstadt für einen Zeitraum von fünf Jahren mit einem Nettobetrag von 1 Million Euro pro Jahr an der Behebung des Pflegedefizits in den Potsdamer Gartenanlagen. 2018 erfolgte die dringend notwendige
Überarbeitung des Parterres am Obeliskportal. Mit der Erneuerung von Rasenkanten und Marmorkiesstreifen sowie der Beeteinfassungen wurde dieser wichtige Eingangsbereich des Parks aufgewertet und die Instandsetzung des Östlichen Lustgartens abgeschlossen.

Beseitigung der Sturmschäden
Die Kartierung der im Oktober 2017 durch den Orkan „Xavier“ in allen Gärten in Potsdam, Berlin und Brandenburg verursachten Schäden ergab einen Totalverlust von ca. 500 Bäumen,
hinzu kamen 600 Bäume mit erheblichen Kronenschäden. Im Vergleich zum Vorjahr 2016 war das ein Anstieg der Baumverluste auf das Zehnfache. Die zusätzlichen Kosten beliefen sich nach ersten Schätzungen auf ca. 600.000 Euro für Fällung, Aufbereitung, Beräumung sowie für Schnittmaßnahmen und Nachpflanzungen.

Unter diesem Eindruck stellte Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien der SPSG 2018 Mittel in Höhe von 250.000 Euro für die Schadensbeseitigung zur Verfügung. Für die notwendigen Nachpflanzungen wurden die Gehölzentwicklungspläne entsprechend angepasst. Die denkmalgerechte Bewahrung von Gartenkunstwerken erforderte in der Regel die Nachpflanzung von Gehölzen gleicher Gattung und Art am gleichen Standort, um die Raumbilder und gestalterisch konzipierte Sichten immer wieder neu aufbauen und nachhaltig erhalten zu können.

Wissenschaft und Forschung

Kunst im Netz
Seit Januar 2018 sind Objekte aus verschiedenen Sammlungsbereichen der SPSG auf der Internet-Plattform museum-digital eingestellt. museum-digital wird aktuell von 522 deutschen und internationalen Museen für die Präsentation ihrer Bestände nach dem Prinzip des Open Access genutzt. Auf der fachlich vom Berliner Institut für Museumsforschung begleiteten Plattform wird die SPSG sowohl Meisterwerke als auch Gegenstände der Alltagskultur präsentieren. Derzeit ist die SPSG mit insgesamt 455 Objekten aus elf Sammlungen präsent, die Zahl der online gestellten Kunstwerke wächst stetig. museum-digital bietet die Möglichkeit, sich die Objekte einer Sammlung in Form einer Zeitleiste oder auch in ihrer geographischen Verteilung nach Entstehungsorten anzeigen zu lassen. Darüber hinaus ist eine Suche in den Einträgen möglich, z. B. wenn Werke eines bestimmten Künstlers von Interesse sind. Weitere Informationen unter
https://brandenburg.museum-digital.de

Online-Themenportal „Brandenburgisches Glas“
Brandenburgische Gläser gelangten im Laufe der Jahrhunderte in zahlreiche öffentliche und private Sammlungen. Die meisten von ihnen sind derzeit nur eingeschränkt oder gar nicht zugänglich. Ziel des von der SPSG und dem Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte getragenen Projektes „Brandenburgisches Glas. Produktionsvielfalt vom 16. bis zum 18. Jahrhundert“ ist es, alle bekannten und unbekannten Produkte brandenburgischer Glashütten bis zum 18. Jahrhundert zu bestimmen und digital an einem Ort sichtbar zu machen. Dieser Ort ist das Themenportal „Brandenburgisches Glas“ auf der Plattform museum-digital (https://direct.museum-digital.de/Brandenburgisches_Glas), das im Dezember 2018 mit zunächst ca. 220 Objekten online gegangen ist. Im Portal werden die Kenntnisse über das international namhafte Kulturerbe brandenburgisches Glas gesammelt und erweitert. Zudem werden einfache Gebrauchsgläser, Flaschen und Bodenfunde eingepflegt. Die Bestandsaufnahme über viele Sammlungen hinweg ermöglicht es, zeitgenössische Sortimente, prägnante Stilarten und individuelle Handschriften der Manufakturen und Meister zu dokumentieren. Jedes Glas erhält einen ausführlichen beschreibenden Text, der es klassifiziert und kontextualisiert. Realisiert wurde das Projekt mit großzügiger Unterstützung der Stiftung „pro Sanssouci“.

Zeichnungen Friedrich Wilhelms IV. und Münzen und Medaillen online
Seit 2018 ist der komplette Bestand der Zeichnungen Friedrich Wilhelms IV. (1795-1861) online zugänglich. Der Gesamtbestand ist auf dem von der Fachhochschule Potsdam (FHP) im Rahmen des Forschungsprojektes VIKUS – Visualisierung kultureller Sammlungen entwickelten VIKUS-Viewer implementiert und nach dem Prinzip des Open Access online gestellt (https://vikusviewer.fh-potsdam.de/fw4/). Die Onlinestellung umfasst rund 7000 Datensätze und ca. 10.000 Fotos.

Ebenso ist der komplette, ca. 1600 Objekte umfassende Bestand der Sammlung Münzen und Medaillen nun online verfügbar (https://vikusviewer.fh-potsdam.de/muenzen/).

Projekte des Research Center Sanssouci (RECS)

Abschluss und Launch der kommentierten Online-Edition der Flugschriften Friedrichs des Großen aus der Zeit des Siebenjährigen Krieg
Die in der Gerhard-Knoll-Forschungsbibliothek der SPSG gesammelten Flugschriften aus der Zeit Friedrichs des Großen (1712-1786) umfassen den gesamten Zeitraum seiner Regentschaft von den Schlesischen Kriegen bis zum Bayerischen Erbfolgekrieg und sind ein Fundus für die Erforschung monarchischer Repräsentations- und Symbolpolitik, der Militärgeschichte und Öffentlichkeitsformen im 18.  Jahrhundert. Die 208 Flugschriften – im Umfang von einer Seite bis 150 Seiten – wurden für die Edition hochauflösend eingescannt und stehen nun in ihren zeitlichen und thematischen Zusammenhängen explorativ zur Verfügung. Die Flugschriften können mittels eines Schlagwortregisters und anhand der Kriegsjahre 1756-1763 durchsucht, der Inhalt dank der erarbeiteten Transkriptionen und Kommentierungen erschlossen werden. Die FHP entwickelte für die Präsentation der Edition einen Reader. Realisiert wurde das Projekt mit freundlicher Unterstützung der Bühler-Bolstorff-Stiftung Berlin. Die Online-Edition wurde im Dezember 2018 gelauncht: https://vikusviewer.fh-potsdam.de/recs/.

Ergänzung und Relaunch der Schatullrechnungen Friedrichs des Großen
Im Juni 2011 erschien die kommentierte Edition der Schatullrechungen Friedrichs des Großen der SPSG und des Geheimen Staatsarchivs Preußischer Kulturbesitz in Zusammenarbeit mit perspectivia.net. Diese für die „Privat“-Ausgaben des Königs wichtigen Quellen liegen seither, abgesehen von den zugehörigen Quittungen bzw. Belegen, die infolge des Zweiten Weltkriegs verloren gingen, komplett vor. Die in den Quittungen enthaltenen Informationen schienen bislang unrettbar verloren. Doch haben sich rund 1700 Belege im Nachlass Walter Stengels (1882-1960), von 1925 bis 1952 Direktor des Märkischen Museums, erhalten (GStA PK, VI. HA, NL Stengel, Nr 1-41). Sie wurden in einem gemeinsamen Projekt der SPSG und des Geheimen Staatsarchivs Preußischer Kulturbesitz in Zusammenarbeit mit perspectivia.net und dem RECS aufgenommen und in die in die Datenbank der Schatullrechnungen eingearbeitet. Realisiert wurde das Projekt mit großzügiger Unterstützung der Stapp-Stiftung sowie der Stiftung „pro Sanssouci“.

Die erweiterte und überarbeite Online-Edition der Schatullrechnungen ist seit Mai 2018 bei perspectivia.net frei verfügbar: https://quellen.perspectivia.net/de/schatullrechnungen/start
 
Wissenschaftliche Tagung „Preußendämmerung“
Am 26. und 27. Oktober 2018 richtete das RECS in Kooperation mit dem Museum Barberini und unterstützt von der Stiftung Preußische Seehandlung die wissenschaftliche Tagung „Preußendämmerung. Die Abdankung der Hohenzollern und das Ende Preußens“ im Potsdamer Museum Barberini aus. Die Referentinnen und Referenten gingen den schon bald nach 1918 in Öffentlichkeit und Wissenschaft streitlustig oder in versöhnender Absicht gestellten Fragen „Wie umgehen mit dem preußischen Staat und seiner Dynastie, mit der Idee und der Konstruktion Preußens, mit den Idealen und Werten, die der Hohenzollernstaat verkörperte, den Erfolgen und Irrungen, der Duldsamkeit und Willkür der Herrscher sowie dem materiellen Erbe von Staat und Herrschaft?“ neu nach.
Die Beiträge der Tagung werden im 2. Quartal 2019 bei perspectivia.net veröffentlicht.

Pressekontakt

Frank Kallensee
SPSG | Generaldirektion
Pressesprecher
Postfach 60 14 62
14414 Potsdam
Telefon: 0331.96 94-318
Fax: 0331.96 94-102