Die Ausmalung des runden Turmzimmers im Schloss auf der Pfaueninsel ahmt eine Hütte aus Bambus und Palmen nach. Die Ausblicke zeigen eine fiktive Landschaft, die der von Ozeanien oder Polynesien ähneln soll. Hier erscheinen auch die von Friedrich Wilhelm II. erbauten Havelschlösser Marmorpalais und Pfaueninsel-Schloss. Die damalige Begeisterung für die sogenannte „Südsee“ ging auf Berichte über James Cooks Reise nach Tahiti (auch Otahiti oder Otaheiti) zurück.
Die Berichte waren wirkungsvolle Zeugnisse der kolonialen Expansion. James Cook war seit 1768 im Auftrag der britischen Krone dreimal nach Ozeanien gesegelt. Bei diesen Reisen sollte auch ermittelt werden, wie die Region potentiell ausgebeutet werden kann. Damit ließ sich die globale Vormachtstellung Großbritanniens weiter ausbauen. Auf seiner zweiten Reise begleiteten ihn die Preußen Johann Reinhold und Georg Forster zur Untersuchung der Tier- und Pflanzenwelt.
Die Begeisterung für die Landschaften und Architektur Ozeaniens spiegelte sich in der europäischen Gartenkunst und Architektur als otaheitischer Geschmack wider. Gleichwohl wurden die Menschen dieser Region in vielen europäischen Beschreibungen der Zeit als vermeintlich unkultivierte „Kinder der Natur“ dargestellt.