Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) besitzt eine der bedeutendsten und umfangreichsten Sammlungen französischer Skulpturen in Deutschland.
Der Schwerpunkt der Forschungen liegt – der Gewichtung der Sammlung entsprechend – auf der Regierungszeit Friedrichs II. Um seinen wachsenden Bedarf an Marmorskulpturen für die Ausschmückung der königlichen Schlösser und Gärten zu decken, gründete der preußische König 1747 ein Bildhaueratelier, dessen Leitung er ausschließlich französischen beziehungsweise lange Zeit in Frankreich tätigen Bildhauern übertrug. Durch die Vergabe von Aufträgen an dieses großzügig finanzierte Atelier, aber auch durch Ankäufe in Frankreich, eine bedeutende Schenkung des französischen Königs Ludwig XV. sowie Aufträge an Pariser Bildhauer gelang es ihm, einen Bestand französischer Skulpturen zusammenzubringen, der Meisterwerke von Lambert-Sigisbert und François-Gaspard Adam, Jean-Baptiste Pigalle, Guillaume II Coustou, Louis-Claude Vassé, Jean-Baptiste II Lemoyne oder Jean-Pierre-Antoine Tassaert umfasst.
Obwohl sich das spezifische Interesse am Erwerb französischer Werke unter den Nachfolgern Friedrichs II. verlor, gelangte dennoch eine Reihe vorrangig kleinformatiger Werke, zumeist in Bronze, in die königlich-kaiserlichen Sammlungen. Unter diesen sind die Verluste besonders hoch. Ihr ehemaliger Bestand, der sich zum Teil nur noch aus historischen Inventaren und Fotografien erschließen lässt, soll im Kontext des Bestandskataloges erstmals erfasst werden.
Im Rahmen der Forschungen zu den französischen Skulpturen aus königlich-preußischem Besitz werden nicht nur die einzelnen Objekte in ihrer materiellen Gestalt, Geschichte und Bedeutung in einem ausführlichen Katalogteil erfasst, sondern auch deren Entstehung, Erwerb, Aufstellung und Deutung in übergreifenden Essays diskutiert.
Mitarbeiter:
Rita Hofereiter, Potsdam
Kathrin Lange, Restauratorin, Potsdam, SPSG
Anne-Lise Desmas, Rom