„Die Liebe siegt über die Zeit“ – Prunkuhren im Neuen PalaisExpertinnenführung mit Dr. Silke Kiesant, Kustodin für Skulpturen und Uhren, SPSG
Neun der ehemals zwölf prächtigen Uhren der Originalausstattung gibt es noch im Neuen Palais. Besonders für Musikspieluhren hegte König Friedrich II. eine besondere Vorliebe. Zu finden sind diese Meisterwerke in seiner eigenen Wohnung sowie in herausragenden Gästeappartements. Das Besondere daran ist, dass Friedrich für das ab 1763 gebaute Neue Palais „antiquarische“ Pendulen bekannter Vorbesitzer in Paris ankaufen oder von den Kunsthandwerkern in Potsdam und Berlin Uhren in einem um diese Zeit eigentlich veralteten Stil anfertigen ließ. Ihre Vorbilder sind englische und französische Uhren der 1730er bis 1740er Jahre. Wichtig war dem König die kostbare, meist von Johann Melchior Kambly ausgeführte Verarbeitung der Gehäuse mit Schildpattfurnier oder Intarsien sowie mit üppigem vergoldeten Bronzezierrat. War auch das Äußere der Uhren altmodisch, so boten die hiesigen Uhrmacher ihr ganzes Geschick auf und statteten sie mit den damals modernsten Spielwerken aus. Hofuhrmacher Fischer beispielsweise baute eigene „Klavieruhren“, Carl Ludwig Bauer erfand ein Flötenspielwerk für den König, das wegen seines hervorragenden Klangs sogar in den damaligen Zeitungen erwähnt wurde.
Neues Palais
Am Neuen Palais
14469 Potsdam
Treffpunkt: Besucherzentrum Neues Palais
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Haltestelle „Potsdam, Neues Palais“
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Gebührenpflichtige Stellplätze für PKW und Busse auf dem Parkplatz P3 – Am Neuen Palais.
14 €, ermäßigt 12 €
Ermäßigter Eintritt für Inhaber:innen der Jahreskarte Schlösser