Plakatmotiv Goldnarben

GoldnarbenKünstler:innen der Ukrainian Cultural Community zu Gast im Schloss Schönhausen

Kintsugi ist die traditionelle japanische Kunst der Reparatur von Keramik und Porzellan. Heute sind wir an die „unsichtbare“ Restaurierung gewöhnt, die Schäden an Gegenständen so weit wie möglich beseitigt. Kintsugi hingegen verfolgt das gegenteilige Ziel – die Spuren von Brüchen nicht zu verstecken, sondern zu betonen.

Die philosophische Grundlage des Kintsugi besteht darin, Beschädigungen und Unvollkommenheiten als Teil einer eigenen Ästhetik zu begreifen. Restaurierungen werden mit Gold-, Silber- oder Platinmischungen ausgeführt, wodurch eine Art kostbarer „Narben“ entsteht.

In der ukrainischen Kunstszene schwingt heute, bewusst oder unbewusst, die Ästhetik von Kintsugi mit. Statt die traumatischen Erlebnisse der neuesten Geschichte zu verdrängen, setzen Künstler:innen sich in ihren Werken mit ihnen auseinander. In Luftschutzkellern oder im erzwungenen Exil, mit Materialmangel und unter dem emotionalen Druck der Nachrichten reflektieren sie über eine der größten Tragödien des heutigen Europas.

Das Ausstellungsprojekt im Schloss Schönhausen stellt junge ukrainische Künstler:innen vor, die nach Deutschland übersiedelt sind. Sechs Monate lang werden sie mit dem Schloss und seiner Geschichte arbeiten. Es ist eine Suche nach neuen Ausdrucksformen, nach ihrem Platz in einem fremden Land und nach Wegen, die ukrainische Gegenwartskunst in das europäische System zu integrieren.

Teilnehmende Künstler:innen:

Daryna Smolkina ( geb. 1996 in Kyiv, UA), Sofiia Holubeva (geb. 1997 in Odesa, UA), Kateryna Oshchepkova (Koshmak) (geb. 1988 in Brovary, UA), Polina Scherbyna (geb. 1993 in Kyiv, UA), Vladyslav Shevchenko (geb. 1993 in Sumy, UA), Danylo Kovach (geb. 1992 in Saporischschja, UA), Danylo Halkin (geb. 1985 in Dnipro, UA), Aglaia Nogina (geb. 1996 in Charkiw, UA), Anzhelika Palyvoda (geb. 2000 in Kyiv, UA), Valentyna Saliukhina (geb. 1994 in Donetsk, UA), Anastasiya Pasechnik (geb. 1999 in Charkiw, UA), Artem Volokitin (geb. 1981 in Chuhuyiv, UA), Victoria Berg (geb. 1992 in Charkiw, UA), Johannes Schleicher (geb. 1985 in Friedrichshafen, DE)

Die Künstler:innen des Ausstellungsprojekts sind Residenten der Ukrainian Cultural Community.

Idee und Konzept: Anna Petrova, SPSG
Projektkurator:innen: Anna Petrova, Dr. Ulrike Schmiegelt-Rietig, Dr. Samuel Wittwer, alle SPSG

Unterstützt durch die Botschaft der Ukraine in der Bundesrepublik Deutschland

Schloss Schönhausen
Tschaikowskistraße 1
13156 Berlin

Weitere Informationen zum Ort

  • rollstuhlgeeignet

Impressionen


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