Jacobus van Vliet und Gabriele Rhode haben im Schlossgarten Charlottenburg die Patenschaft für eine Bank und einen Baum übernommen
Eine Bank am nordöstlichen Ufer des Karpfenteichs im Schlossgarten Charlottenburg ist der Lieblingsplatz von Jacobus van Vliet. Der Unternehmer kommt „fast in jeder Mittagspause“ hierher, lässt den Blick über den kleinen See bis zum Schloss schweifen und fühlt sich wohl: Die Bank gehört ihm. Nicht als persönlicher Besitz, aber er hat die Aufstellung der Bank durch eine Spende ermöglicht. Ein kleines Schild an der Rückenlehne bestätigt dies.
Manchmal bringt der Verhandlungsexperte, der für die Beratungsgesellschaft ENS International Seminare zum Thema Verhandlungsführung leitet, auch Kunden mit zu „seiner“ Bank. „Ein Spaziergang durch den Park und dann auf der Bank Verhandlungen führen – das ist doch viel angenehmer als im Büro.“
Die Idee zu einer Spende kam ihm beim Spaziergang mit seiner Frau, Gabriele Rhode, der Marketing-Managerin seiner Firma. „Wir freuen uns immer über den schönen Park und darüber, wie sich jedes Mal etwas in der Natur entwickelt und verändert. Und wir sehen, welcher Aufwand nötig ist, um den Landschaftsgarten und das Blumenparterre am Schloss zu pflegen.“ Seine Frau fragte schließlich in der Stiftung nach, „wie wir etwas zurückgeben können.“
Jacobus van Vliet gibt gerne – „das Geschäft läuft gut“ – und weiß als Marketing-Profi die gute Tat auch für sich zu nutzen. „Wenn man die private Motivation und Geschäftliches miteinander verknüpfen kann, dann ist das doch großartig“.
Aktuell wirbt er mit einem originellen Foto der Bank, verbunden mit einer Rabattaktion, um Aufmerksamkeit für seine kreativen Geschäftsideen. Er will damit auch ein gutes Beispiel für andere Privatpersonen und Firmen geben: „Es gibt noch viele Bänke ohne Spenderschild“.
Inzwischen kann sich der Holländer, der seit 1990 in Berlin lebt, an einem zweiten Spendenobjekt ganz in der Nähe „seiner“ Bank erfreuen. Jacobus van Vliet, der lange Zeit als Biologe im Umweltmanagement in Afrika gearbeitet hat, ist „Baumpate“ eines Silberahorns. „Eigentlich wollte ich eine niederländische Linde, aber Gerhard Klein, Leiter des Schlossgartens Charlottenburg, hat mich überzeugt: Linden können zwar sehr alt werden, wachsen aber sehr langsam. Der Silberahorn dagegen hat ein schnelles Wachstum und entfaltet sich in 30 Jahren zu ansehnlicher Größe und Schönheit. Und da habe ich auch noch etwas davon“, lacht der 56-Jährige.
von Ortrun Egelkraut