die warme Jahreszeit ist die schönste in den Potsdamer Parkanlagen. Doch im Neuen Garten hinterlassen die Sommertage stets auch ihre Spuren. Das Bedürfnis der Potsdamer, sich im Heiligen See Abkühlung zu verschaffen, ist durchaus nachvollziehbar, zumal das Ambiente einmalig ist. Zugleich aber besteht für die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) Anlass zur Sorge.
Baden im Heiligen See
Im Sommer 2014 wurde der Badebereich an der Hasengrabenbrücke eindeutig ausgeschildert und wir bitten Sie, liebe Besucherinnen und Besucher, sich auf diesen Bereich zu beschränken:
Übersichtsplan Neuer Garten mit eingezeichneter Badestelle und Liegewiese
Alle anderen Bereiche am Ostufer – zwischen Grünem Haus und Hasengraben – verdienen aus Naturschutzgründen besondere Rücksichtnahme. Das Ufer ist ein ausgewiesenes Schilfbiotop und auch einige Wiesen sind als Trockenrasenbiotope eingetragen. Zwei Informationstafeln erläutern die Bedeutung dieses einmaligen Naturraums.
Leider haben wir beobachten müssen, dass die Parkordnung am Westufer des Heiligen Sees regelmäßig missachtet wird: Die 12 Hinweisschilder, die das Baden in diesem Bereich verbieten, werden ignoriert. Im sanierten Uferbereich zwischen Grünem und Rotem Haus werden die Anpflanzungen niedergetreten und der wasserseitige Zaun wird zerstört. Am Roten Haus und südlich des Marmorpalais bricht die Uferlinie bedrohlich weg. Es werden Lagerfeuer auf den biotopgeschützten Wiesen entfacht, sogar eine 150 Jahre alte Eiche am Roten Haus wurde am Stammfuß angezündet. Marmorsockel von Skulpturen und Gehölze werden als Fahrradständer „genutzt“.
Fahrradfahren im Neuen Garten
Schwierigkeiten gibt es zudem mit dem zunehmenden Fahrradverkehr. Der Ökonomieweg und der Uferweg am Jungfernsee sind als Radwege freigegeben und entsprechend ausgeschildert:
Übersichtsplan Neuer Garten mit eingezeichneter Fahrradstrecke
An den meisten Wegeabzweigungen stehen zusätzlich noch eindeutige Fahrradverbotsschilder, damit auch Spaziergänger den Neuen Garten ungestört erleben können. Diese Fahrradverbotsschilder wurden wiederholt gestohlen. Mittlerweile wird auf allen Wegen durch den Neuen Garten gefahren – die Folge sind erhebliche Schäden an der wassergebundenen Wegedecken. Durch „Abkürzungen“ werden zudem angrenzende Wiesenflächen zerstört.
Wir bitten Sie deshalb nachdrücklich, unsere Parkordnung zu beachten! Der SPSG geht es nicht um Verbieten und Bestrafen – sondern um die Erhaltung einer einzigartigen Gartenschöpfung, die seit 1990 zum UNESCO-Welterbe gehört. Wir alle sind verpflichtet, dieses Gartenkunstwerk für nachfolgende Generationen zu erhalten. Und dafür sollten wir uns an Regeln halten.
Vielen Dank für Ihr Verständnis!
Sven Kerschek
Fachbereichsleiter Neuer Garten
Alle Banner-Fotos (c) Eberhard Thonfeld – wir danken für die freundliche Überlassung.