Geführte Schulgruppe am Neuen Palais
Museumspädagogisches Angebot

Kolonialismus im Schloss. Ein rassismuskritischer und interaktiver Rundgang im Neuen Palais

Das Programm eignet sich für die Klassenstufen 7–13

Europaweit diskutieren Museen und Sammlungen über die Folgen des Kolonialismus. Eine Kernfrage dabei ist: Wie gehen wir mit unserer kolonialen Vergangenheit und unserem kolonialen Erbe um?
Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg stellt sich den Fragen und Aufgaben. Gemeinsam mit Schüler:innen wollen wir zu  kolonialen Kontexten in den Schlössern in einem interaktiven Rundgang ins Gespräch kommen. Den Rahmen bildet das Neues Palais, Lieblingsschloss des letzten deutschen Kaisers Wilhelm II., der koloniale Machtansprüche des Deutschen Reiches vorantrieb und damit auch für Verbrechen an der Menschlichkeit verantwortlich ist.

Mittels einer dialogischen Führung, Techniken des kreativen Schreibens und einem Rollenspiel setzen sich die Schüler:innen mit komplexen Fragen wie „Was ist eine Kolonie?“, „Wie begründen sich heutige rassistische Vorurteile auf die koloniale Vergangenheit?“ und „Wie können Museen mit ihrer Raubkunst umgehen?“.

Dazu erhalten sie eine Kurzführung durch ausgewählte Säle im Neuen Palais, u.a. dem Grottensaal, der mit ca. 20.000 Mineralien, Fossilien und Muschelwerk aus verschiedenen Ländern ausgeschmückt ist. Vor Ort nähern wir uns den konkreten Spuren des Kolonialismus, die sich in bildlichen Darstellungen von z. B. Schwarzen Bediensteten und verwendeten Materialien zeigen.

Ziel ist es, eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema zu schaffen, das seine Spuren bis ins Heute trägt. Besprochen werden dabei auch Themen wie Rückführung von Kulturgut, Rassismus und die wirtschaftliche Ausbeutung ehemaliger Kolonialgebiet.

Wichtige Informationen

Das Programm bietet mögliche Anknüpfungspunkte zu folgenden Inhalten des Rahmenlehrplans für die Länder Berlin und Brandenburg:

Module im gesellschaftswissenschaftlichen Fächerverbund (7–8)
Geschichte: Migration und Bevölkerung:
frühneuzeitliche Zwangs- und Gewaltmigration nach Berlin und Brandenburg
Migration im 19. Jahrhundert nach Amerika, Verschleppung der afrikanischen und Vertreibung der indigenen Bevölkerung
Wahlmodul:
Europäische Expansion und Kolonialismus
Kolonialismus und Sklavenhandel (z. B. Brandenburg-Preußen) im 17. und 18. Jahrhundert
Imperialismus und Rassismus (ca. ab 1860)

Module im gesellschaftswissenschaftlichen Fächerverbund (9–10)
Geschichte: Europa in der Welt
Wahlmodule:
Völkermorde und Massengewalt: Herero und Nama 1904 – 1908
Feindbilder (Fallanalyse): rassistische Stereotype seit dem Imperialismus
Vergangenheit wird erhalten – Geschichte wird gemacht: Geschichte von Raub- und Beutekunst
Kampf gegen Formen menschlicher Unfreiheit: Sklaverei und Befreiung/Befreiungsversuche aus der Sklaverei
Kompetenzentwicklung (7–10)
Historische Quellen, menschliches Handeln in der Vergangenheit, historische Kontinuität und Veränderungen untersuchen, Darstellungen über Vergangenheit analysieren, historische Informationen aus Materialien erschließen, Herkunft von Informationen nachweisen, Recherchen durchführen, historische Werturteile und Wertmaßstäbe entwickeln,  bewerten und anwenden
Sprachbildung: Produktion / Sprechen, Interaktion; Medienbildung: Informieren, Kommunizieren, Analysieren, Reflektieren

Gymnasiale Oberstufe Geschichte
Wahlbereiche zum 2. Kurshalbjahr ge-2/GE-2
Die Europäisierung der Erde: Kolonialreiche
Wahlbereiche zum 3. Kurshalbjahr ge-3/GE-3
Imperialismus: Kolonien, Ideologische Begründungen: Sozialdarwinismus/Rassismus, Dekolonialisierung

Kompetenzerwerb
Geschichte in Quellen, Geschichte in Deutung und Narration, Handlungsspielräume und Zwangslagen historischer Akteure beurteilen, Geschichte als Kontroverse
reflektiertes dialogisches Argumentieren vertiefen
historischen Wandel aus verschiedenen Ursachen erklären
Verschiedene Deutungen von Vergangenheit beschreiben, vergleichen

Neues Palais
Am Neuen Palais
14469 Potsdam

SPSG | Gruppenservice
Kontaktformular für Buchungsanfragen
gruppenservice@spsg.de
Telefon: 0331.96 94-222
Fax: 0331.96 94-107

Buchbar

September bis Dezember 2024
mittwochs und donnerstags
jeweils 9:30 und 12:30 Uhr

nicht in den Ferien

Preis

bis 20 Personen: 50 €
bis 25 Personen: 75 €
bis 30 Personen: 90 €

Teilnehmerzahl

max. 30 Personen

Dauer

120 Minuten

Sprache

deutsch

Barrierefreiheit

nicht geeignet für mobilitätseingeschränkte Teilnehmende

Gepäckaufbewahrung

Aus Sicherheitsgründen ist es nicht gestattet, Gepäck im Eingangsbereich des Schlosses abzustellen! Gepäckstücke können Sie an in den Schließfächern verschließen. Dafür stehen 15 Schließfächer im Besucherzentrum und weitere 15 Schließfächer im Eingang ins Neue Palais bereit. Für die Nutzung wird ein 1-Euro-Stück als Pfand benötigt.

WC

Im Besucherzentrum Nahe des Schlosses

Gastronomie

Museumsshop mit kleinen Snacks: im Besucherzentrum nahe des Schlosses

Supermarkt Netto: Kaiser-Friedrich-Straße 140, 14469 Potsdam (ca. 15 Minuten Laufweg)

Cafe Caroline: neben dem Besucherzentrum

Liegewiese für Pause und Verzehr von mitgebrachten Speisen und Getränken: nahe der Historischen Mühle

 

Der Gruppenpreis für Schüler gilt pauschal für Schul- und Jugendgruppen, einschließlich Berufsschulen und Universitäten, bis zu einem Alter von 27 Jahren. Es ist erforderlich, dass der Besteller bei der Buchung schriftlich darauf hinweist, dass es sich um eine Schul- oder Jugendgruppe handelt. Des Weiteren muss schriftlich bestätigt werden, dass die Altersbeschränkung eingehalten wird. Auch für Schul- und Jugendgruppen gilt eine maximale Teilnehmerzahl, einschließlich Lehrer und Begleitpersonen. Sollte diese überschritten werden, wird die Klasse in zwei Gruppen aufgeteilt.

Es gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen für den Gruppentourismus der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg.

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