Von 1936 bis 1940 residierte Julius Lippert, Hauptschriftleiter des „Angriff“, Goebbels‘ Berliner Gauzeitung, in Glienicke. Er hatte das Schloss durch mehrfache Erpressung erworben. Lippert war 1933 vom preußischen Ministerpräsidenten Hermann Göring dem Berliner Oberbürgermeister Heinrich Sahm als Staatskommissar zur Seite gestellt worden. Seine Hauptaufgabe war die Vertreibung jüdischer Menschen aus der Berliner Wirtschaft und Verwaltung. Persönlich trieb Lippert die Enteignung der Engelhardt-Brauerei voran. Die dem jüdischen Hauptaktionär Ignatz Nacher weit unter Wert abgepressten Aktienanteile tauschte Lippert bei der Dresdner Bank gegen den Landschaftspark Glienicke, der aus der Erbmasse des 1931 verstorbenen Prinzen Friedrich Leopold von Preußen an die Bank gefallen war.
Lippert ließ den Park Glienicke zu Hitlers Geburtstag 1935 propagandistisch als „Volkspark“ eröffnen und sich selbst als „Nationalsozialist des Herzens“ und Wohltäter feiern. Damit bemäntelte er seine Absicht, größere Teile von Glienicke persönlich in Besitz zu nehmen. Im Jahr 1936 wurde der reetgedeckte Jägerhof im Schlosspark Glienicke durch Richard Ermisch zu Lipperts Landresidenz mit großzügiger Außenterrasse, Garagen- und Anlieferungsvorplatz, Wasserzugang, Bootssteg und Badehäuschen ausgebaut.
1937, nach seiner Ernennung zum Berliner Oberbürgermeister, begann Lippert, sich das von Karl Friedrich Schinkel umgebaute Schloss und auch das Jagdschloss anzueignen. Beide befanden sich noch im Besitz der Nachkommen des Prinzen Carl von Preußen. Da diese aus „Gründen der Familientradition“ nicht verkaufen wollten, drohte Lippert offen mit der Zwangsenteignung. Daraufhin verkaufte der Urenkel des Prinzen Carl 1939 beide Schlösser – ebenfalls weit unter Wert. Der geplante Um- und Ausbau des Schinkelschlosses kam nicht mehr zustande, da Lippert 1940 von seinen Berliner Ämtern zurücktrat. Er war im Kompetenzgerangel mit Generalbauinspektor Albert Speer unterlegen und ging als Leiter der Propagandaabteilung Südost zur Wehrmacht auf den Balkan.