Nach seinem Sieg über Preußen und seinem Einzug in Berlin 1806 lässt der französische Kaiser Napoleon I. die Quadriga des Brandenburger Tores, das heutige Wahrzeichen der Stadt, abbauen, verpacken und nach Paris überführen. Dort soll sie einen weiteren Triumphbogen schmücken.
Erst nach dem Sieg über Napoleon kehrt das Gespann zurück. Noch immer in Kisten verpackt, wird die von Johann Gottfried Schadow entworfene Figurengruppe 1814 von preußischen Truppen in der französischen Hauptstadt gefunden und – begleitet von Feldmarschall Blücher – auf die Heimreise geschickt. Der Transport gestaltet sich als wahrer Triumphzug. Im Juni 1814 erreichen die Wagen das am Rande Berlins gelegene Jagdschloss Grunewald.
Wegen der als Demütigung empfundenen achtjährigen Abwesenheit und durch die mit entsprechender Propaganda begleitete Rückführung ist die Quadriga in der Wertschätzung der Bevölkerung deutlich gestiegen. Um der besonderen Bedeutung einen sichtbaren Ausdruck zu geben, erhält die Göttin das vom preußischen König Friedrich Wilhelm III. gestiftete und von Karl Friedrich Schinkel entworfene Eiserne Kreuz. Es findet seinen Platz als Ehrenzeichen im bisher leeren Eichenlaubkranz der Panierstange, den die Göttin Victoria in ihrer rechten Hand hält. Bekrönt wird der Eichenkranz zusätzlich von einem auffliegenden preußischen Adler.
Umgestaltung und Restaurierung der Quadriga finden auf dem Areal des Jagdschlosses Grunewald statt. Mit der Anbringung dieser zusätzlichen Symbole wird aus der bisherigen Friedens- eine Siegesgöttin. Als König Friedrich Wilhelm III. am 7. August 1814 an der Spitze der preußischen Truppen durch das Brandenburger Tor zieht, krönt die Quadriga den preußischen Triumph.