SPSG-Vorschau 2019

Ausstellungen

Die Pfaueninsel zu Gast in Paretz
Königin Luises Landleben
Erweiterte Dauerausstellung ab 1. April 2019
Schloss Paretz, Parkring 1, 14660 Paretz / Ketzin

Die Pfaueninsel und Paretz waren für König Friedrich Wilhelm III. (1770-1830) und Königin Luise (1776-1810) Sehnsuchtsorte. Abseits der Residenzstädte Berlin und Potsdam verlebten sie hier, oft mit ihren Kindern und wenigen Bediensteten, unbeschwerte Sommertage. Der Aufenthalt auf der Pfaueninsel fand vorzugsweise in den Monaten Juni und Juli statt. Die Tage des Spätsommers, mit dem Höhepunkt des Erntedankfestes, waren Paretz vorbehalten. Beide Landsitze wurden für die Familie nach Luises frühem Tod 1810 zu Erinnerungsstätten. Und in beiden Schlössern haben sich Kunstwerke erhalten, die in direktem Bezug zur Königin und dem Leben inmitten ländlicher Idylle stehen.

Das Schloss auf der Pfaueninsel wurde im Herbst 2018 geschlossen, um die dringend notwendige Hüllensanierung vorbereiten zu können. Ausgewählte Exponate aus dem Pfaueninselschloss, die auch dem Interieur und Charakter von Schloss Paretz entsprechen, werden deshalb für einige Jahre im Schloss Paretz zu Gast sein. So werden Teile aus dem KPM-Service mit Vogelmalerei, von der damaligen Kronprinzessin Luise 1797 vermutlich für Paretz bestellt, auf einem gedeckten Tisch präsentiert. Die Mode jener Zeit repräsentieren vier Hüte aus Span, Stroh, Kunstblumen und Seide. Seit etwa 1840 wurden sie im Schloss auf der Pfaueninsel in einem Wandschrank aufbewahrt. Getragen wurden sie möglicherweise schon von Luise oder von ihren Töchtern. Interessant ist auch ein Brettspiel, Collosseum- und Tunnelspiel genannt, das Friedrich Wilhelm III. eigens für die – zuweilen verregneten – Sommeraufenthalte im Schloss angeschafft hatte.

Reizvoll ist die Zusammenführung dreier Gemälde von Franz Hillner, die seit vielen Jahren getrennt präsentiert wurden. Die um 1800 entstandenen Ansichten des Schlosses und des Dorfes Paretz werden nun im selben Raum ergänzt durch eine zeitgleich entstandene Ansicht der Pfaueninsel. Das Ensemble schmückte spätestens seit 1836 das Schlafzimmer Friedrich Wilhelms III. im Königlichen Palais Unter den Linden (Kronprinzenpalais). Alle drei Gemälde sind eine Dauerleihgabe des Hauses Hohenzollern, SKH Georg Friedrich Prinz von Preußen.

Einfach plakativ!
70 Jahre Werbung für die preußischen Schlösser und Gärten
Ausstellung vom 3. Mai bis 31. Oktober 2019
Römische Bäder, Park Sanssouci, 14471 Potsdam

Plakate der SPSG und ihrer Vorgängereinrichtungen gehören seit Jahrzehnten zum visuellen Erscheinungsbild des öffentlichen Raums unserer Region. Die Ausstellung „Einfach plakativ – 70 Jahre Werbung für die Preußischen Schlösser und Gärten“ widmet sich der Plakatkunst und bietet einen kulturhistorischen Einblick in die annähernd 70-jährige Geschichte der Gestaltungsmöglichkeiten und Designideen zur Bewerbung des von der SPSG bewahrten UNESCO - Welterbes. Im Mittelpunkt stehen dabei Plakate und Plakatentwürfe für Ausstellungen und Veranstaltungen. Ein exemplarischer Überblick über das Sammlungsspektrum und Höhepunkte der Sonderausstellungen werden neben Beispielen von Entscheidungs- und Entwurfsprozessen sowie den sich verändernden Techniken des Plakatdruckes präsentiert. Für ausgewählte Exponate werden Geschichten und Hintergrundinformationen präsentiert. Langjährig für die Einrichtung tätige Gestalter wie Herbert Sander, Waldemar Strempler und Julius Burchard werden mit ihrer Plakatkunst in den Mittelpunkt gerückt.

Neben der Ästhetik und Aussagekraft jedes einzelnen Exponats soll die Bandbreite der Arbeits- und Gestaltungsweise der Berliner und Potsdamer Schlösserverwaltungen, die Vielfalt ihrer Ausstellungsthemen, der kulturelle Austausch sowie die Arbeit an einem einheitlichen Gestaltungsbild der SPSG und ihrer Vorgängereinrichtungen präsentiert werden. Darüber hinaus geben die Exponate nicht nur einen Einblick in das Design ihrer Zeit, sondern auch in die Geschichte der Plakatgestaltung. Das Spektrum reicht von einer sachlich-informativen bis hin zu illustrativen, konstruktiven oder sogar experimentellen Gestaltungen. Mit der Präsentation soll die besondere kulturelle und künstlerische Bedeutung dieses Kulturerbes den Besucherinnen und Besuchern nahegebracht werden.

B.A.R.O.C.K.
Künstlerische Interventionen im Schloss Caputh
mit Werken von Margret Eicher, Luzia Simons, Rebecca Stevenson und Myriam Thyes
Ausstellung vom 4. Mai bis 31. Oktober 2019 (Eröffnung am 3. Mai)
Schloss Caputh, Straße der Einheit 2, 14548 Caputh

Einen Sommer lang wird Schloss Caputh, einst Landsitz der Kurfürstin Dorothea von Brandenburg (1636-1689), zu einem Ort barocker Schaulust. Vier Künstlerinnen haben eigens für dieses Schlossjuwel an der Havel Werke geschaffen. Die Arbeiten treten bewusst in einen Dialog mit der historischen Ausstattung, sie kommentieren, übersetzen in unsere Gedanken- und Lebenswelt oder provozieren. Das Barock als Zeitalter großer Glaubenskämpfe, der Entdeckung und Unterwerfung der Welt, aber auch der Verführung der Sinne war eine Zeit der politischen Kunst. Die kritische Auseinandersetzung mit den Folgen von Globalisierung oder die sich immer mehr verwischenden Grenzen von realer und virtueller Welt sind Themen, mit denen sich auch die Künstlerinnen beschäftigen. Margret Eicher (Deutschland) setzt ihre Kommentare zu politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen unter Verwendung von Motiven der Massenmedien, Werbung und Kunst in Collagen um, die schließlich in Belgien zu großformatigen Tapisserien gewoben werden. Ebenfalls in einer im Barock besonders geschätzten Technik arbeitet Rebecca Stevenson (Großbritannien), die Objekte und Skulpturen aus Wachs bossiert. Myriam Thyes (Schweiz) schafft mit Videoprojektionen einen zeitkritischen und zugleich farbenfrohen Ersatz für verlorene Deckenmalereien in Caputh, während Luzia Simons (Brasilien) sich mit ihren raffinierten Blumen-Scans den Gedanken und der Optik barocker Blütenstillleben annähert. Diese außerordentlich inspirierende und zugleich sehr ästhetische Verschmelzung des barocken Schlosses mit zeitgenössischen Arbeiten gehört zweifellos zu den Höhepunkten der Sommersaison in den preußischen Schlössern. Zur Ausstellung, die vom 27. April bis zum 18. August 2019 von einer Partner-Präsentation im me Collectors Room / Stiftung Olbricht in Berlin flankiert wird, erscheint ein begleitendes Künstlerinnenbuch.
Diese und die nachfolgend genannte Ausstellung sind Teil des Veranstaltungsprogramms anlässlich des 20jährigen Jubiläums des Schlosses Caputh als Museumsschloss.

Herrenhäuser in Estland und Lettland
Ausstellung vom 19. Mai bis 28. Juli 2019 (Eröffnung am 18. Mai, 15 Uhr)
in Kooperation mit Deutsches Kulturforum östliches Europa e. V. und dem Herder-Institut Marburg
Schloss Caputh, Straße der Einheit 2, 14548 Caputh

Barock und Klassizismus, Neugotik und Historismus: Epochen hindurch orientierte sich der deutschbaltische Adel beim Ausbau seiner Rittergüter und der Errichtung repräsentativer Gutshäuser an der westeuropäischen Architektur. Die Bautätigkeit begann im 17. Jahrhundert und erlebte, nicht zuletzt bedingt durch den Zugang zu den russischen Märkten, einen ersten Höhepunkt um 1800. Sie endete am Vorabend des Ersten Weltkriegs.

An das reiche gemeinsame gesellschaftliche und kulturelle Erbe der heutigen baltischen Nationalstaaten Estland und Lettland erinnert die Ausstellung in Caputh. Sie stellt baltische Herrenhäuser und Gutsanlagen vor, die exemplarisch sind für verschiedene bauhistorische Epochen und Stile. Begleitend wird ihre Geschichte erzählt und ihr aktueller Zustand und ihre Nutzung dokumentiert.

Hier war Theodor Fontane
Kunst und Fotografie von Thomas Wiersberg
Ausstellung vom 8. September bis 26. Oktober 2019 (Eröffnung: 7. Mai, 16 Uhr)
in Kooperation mit Cultura Schwielowsee e.V.
Schloss Caputh, Straße der Einheit 2, 14548 Caputh

Die Bilderserie ist ein fotografischer Streifzug auf den Spuren Fontanes durch die Region am Schwielowsee. Der Fotograf benutzte dabei eine Lochbildkamera, die die Historie der festgehaltenen Orte durch einen fototechnisch schon zur Zeit Fontanes veralteten Ansatz zeigt.

Ausstellung im Rahmen von fontane.200
Weitere Informationen zu Ausstellung und Begleitprogramm unter www.cultura-schwielowsee.de

Veranstaltungshöhepunkte – eine Auswahl

Auf Fontanes Spuren durch das Schloss
Schlossrundgang mit Zitaten des Schriftstellers
April bis Oktober jeden Samstag
Schloss Rheinsberg, Schloss Rheinsberg 2, 16831 Rheinsberg

„Fontane war hier“: Wo immer Theodor Fontane (1819–1898) auf seinen „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ Station machte, wird im Jubiläumsjahr „fontane.200“ an den Berliner Dichter und Journalisten erinnert. Rheinsberg und dem Ruppiner Land einschließlich
Sehenswürdigkeiten und Persönlichkeiten widmete er in den „Wanderungen“ mehrere Kapitel.

Im Schloss Rheinsberg begab sich Fontane auf die Spuren des Kronprinzen Friedrich (der Große, 1712-1786) und des Prinzen Heinrich (1726-1802). Unter anderem bewunderte und beschrieb er „das große Deckengemälde von Pesne [1683-1757], das dieser, nach einem den Ovidschen Metamorphosen entlehnten Vorwurf, im Jahre 1739 hier ausführte. Der Grundgedanke ist: ,die aufgehende Sonne vertreibt die Schatten der Finsternis‘ oder wie einige es ausgelegt haben, ,der junge Leuchteprinz vertreibt den König Griesegram‘".

Mit unterhaltsamen Zitaten aus den „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ zeigt die Schlossführung vor allem die Räume, die Fontane beschrieb. Prinz Heinrichs Schlafzimmer kommentierte der Dichter: „Alles hat den schlichtbürgerlichsten Charakter von der Welt, und das eitle Herz freut sich der Wahrnehmung, dass man in Schlössern schläft wie anderswo.“

Führungsreihe im Rahmen von fontane.200

Schloss – Garten – Werkstatt
Schlossgärtnerei und Gärtnerhof Charlottenburg öffnen ihre Türen
in Kooperation mit den Mosaik-Werkstätten
13. und 14. April 2019
Schlossgärtnerei Charlottenburg, Fürstenbrunner Weg 62-70, 14059 Berlin

An diesem Wochenende dreht sich in der sonst nicht zugänglichen Schlossgärtnerei Charlottenburg und dem anliegenden Mosaik-Gärtnerhof alles ums Grün. Die Gartenexperten informieren über den Schlossgarten Charlottenburg, erläutern den Anbau von Blumen, Gemüse oder Kräutern und geben Tipps rund ums heimische Grün. Darüber hinaus sind eine Vielfalt historischer Pelargoniensorten, die aktuelle Frühjahrsbepflanzung und viele verschiedene Sommerblumenkulturen zu bewundern. Die Mosaik-Werkstätten bieten ein großes Sortiment an Beet- und Kräutertöpfchen zum Verkauf an.

Königliche Fanfaronnade – 250 Jahre Neues Palais
Expertenführungen hinter die Kulissen und Wiedereröffnung der Königswohnung zu Pfingsten
ab 28. April 2019
Neues Palais im Park Sanssouci, 14469 Potsdam

Das Neue Palais im Park Sanssouci wird 250! Höhepunkt des Jubiläums wird die Wiedereröffnung der restaurierten Königswohnung am Pfingstwochenende 2019 sein. Darüber hinaus lädt die SPSG von April bis November zu diversen Sonderführungen durch das Gästeschloss Friedrichs des Großen ein. Nur in wenigen Schlössern des 18. Jahrhunderts findet sich eine derartige Bandbreite kostbarster, im Original erhaltener Materialien wie Marmor, Seide und Porzellan sowie kunstvoller Einrichtungsgegenstände.
Die Führungen konzentrieren sich jeweils auf einzelne Bereiche des Schlosses wie den Grottensaal oder die königliche Bibliothek, widmen sich Möbeln, Uhren und Gemälden oder gestatten auch einen Blick in Bereiche, die sonst nicht für Besucherinnen und Besucher geöffnet sind.

Alle Veranstaltungen unter www.spsg.de/neuespalais250

Gartenfest am Schloss Babelsberg
Sonderöffnung des Schlosses, Musik, Märchen, Spiele, Parkführungen und Illumination
11. Mai 2019
Schloss Babelsberg, Park Babelsberg 10, 14482 Potsdam

Der Park Babelsberg ist wachgeküsst: Die Quellen sprudeln wieder, das Schloss und seine Terrassen erstrahlen im alten Glanz und die Wege führen zu den schönsten Aussichten auf die Stadt Potsdam. All das muss mit einem Gartenfest gefeiert werden!

Rund um das Schloss erklingt Musik: Swing-Jazz auf den Schlossterrassen, Dudelsackmelodien im Pleasureground, romantische Arien auf den Parkwiesen und bulgarische Choräle am „Schwarzen Meer“. Lyrik-Lesungen im Park, Kindermärchen auf der Voltaireterrasse, Parkführungen und Schlossbesichtigungen entführen die Besucherinnen und
Besucher in die königliche Lebenswelt des 19. Jahrhunderts. Mit Einbruch der Dämmerung werden die Schlossterrassen und der Pleasureground nach historischem Vorbild mit 300 bunten Glaslämpchen festlich illuminiert – ein Höhepunkt des Festes. Für das leibliche Wohl sorgen Street-Food-Stände auf der Schlosswiese.

Von Mai bis November 2019 finden in Schloss und Park Babelsberg trotz Schließung des Schlosses Konzerte, Lesungen, Führungen, Spaziergänge u. v. m. statt.

Weißes Fest am Blauen Band
Ein Gartenfest zwischen Barock und Moderne
15. Juni 2019
Schloss Caputh, Straße der Einheit 2, 14548 Caputh

Malerisch liegt Schloss Caputh zwischen prächtigen alten Bäumen am südlichen Havelufer. Der kleine Landsitz ist der einzige erhaltene Schlossbau in der Potsdamer Kulturlandschaft aus der Zeit des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg (1620-1688). Im 17. Jahrhundert residierte hier Kurfürstin Dorothea (1636-1689) zwischen Kunst und Natur.

An diesem Sommertag lädt Schloss Caputh zu einem genussreichen Gartenfest ein. Höhepunkte sind das Picknick beim „Fest in Weiß“ an langen Tafeln auf dem Schlosshof – Essen und Getränke bringen die Gäste mit – und „Preußisch Grün“ mit Musik und Spiel im Schlosspark. Auch in den barocken Gemächern des Schlosses erwartet die Besucherinnen und Besucher Überraschendes bei diesem Fest zum Hören, Sehen, Schmecken und Staunen!

Märchenblütenfest
Sommerfest für Familien mit Märchentheater, Markttreiben, Jonglage, Musik, Spiel und Leckereien
15. und 16. Juni 2019
Jagdschloss Grunewald, Hüttenweg 100, 14193 Berlin

Erstmalig findet in diesem Jahr im Jagdschloss Grunewald das Märchenblütenfest statt – ein Fest für Familien, Märchenliebhaber und Menschen, die Lust auf Spaß und Entdeckungen haben. Zu erleben sind Märchentheater und Märchenerzählungen mit Kerstin Otto, aberwitzige Jonglage und absurde Geschichten mit Kris Fleapit, außerdem eine Stelzenläuferin, Musik und Spiel zum Zuschauen und Mitmachen. Hinzu kommt ein buntes Markttreiben mit Kunsthandwerkerständen und Leckereien.

Und für alle Besucherinnen und Besucher besteht die Gelegenheit, das älteste Berliner Schloss am See mit seiner hochrangigen Cranach-Sammlung in märchenhafter Umgebung zu besuchen.

23. Lange Nacht der Künste in Rheinsberg
Vielfältige Veranstaltungen in den Kunst- und Kultureinrichtungen der Stadt
in Kooperation mit dem Kunst- und Kulturverein Rheinsberg e. V.
2. November 2019
Stadt Rheinsberg

Zum 23. Mal findet die Lange Nacht der Künste in Rheinsberg statt – vom Nachmittag bis in die Nacht in den Kultureinrichtungen der Stadt. Das Spektrum reicht von Führungen, Lesungen, Ausstellungen und Puppentheater bis hin zu Konzerten und Vorträgen. Wie jedes Jahr beteiligt sich auch das Schloss Rheinsberg am Programm.

Benefizveranstaltung in Kooperation mit dem Kunst- und Kulturverein Rheinsberg e. V.

Denkmalpflege und Restaurierung

Wiederherstellung des Grottenbergs in Paretz
Dank der großzügigen Unterstützung durch die Hermann Reemtsma Stiftung und die Freunde der Preußischen Schlösser und Gärten e. V. kann die SPSG im Frühjahr 2019 mit der Wiederherstellung des Grottenbergs im Park des Schlosses Paretz beginnen. Das Denkmalensemble mit einer künstlichen Ruine am Rand eines aufgeschütteten Hügels sowie einer am südöstlichen Abhang des sogenannten Grottenberges eingeschnittenen Grotte und einem darüber errichteten Japanischen Pavillon entstand in den Jahren 1798 und 1799. Die vermutlich von Friedrich Gilly (1772-1800) im englisch-chinoisen Stil entworfene Anlage im östlichen Bereich des Parks war für die Gartengestaltung von herausragender Bedeutung. Im Zuge der Umnutzung des Schlossensembles nach 1945 wurde der Komplex abgetragen und die Reste um 1962 durch Erdaufschüttungen abgedeckt, wobei die Ruine mit dem versunkenen Tempel bereits 1964 nahezu komplett zerstört war.

Nach geophysikalischen und archäologischen Untersuchungen legte die SPSG 2014 ein Konzept für die Rekonstruktion vor. In einer ersten Stufe soll die Ruine, in einer zweiten die Grotte mit dem Gewölbe wiedererrichtet und danach das gärtnerische Umfeld wiederhergestellt werden.

Europäischer Tag der Restaurierung
Exklusive Einblicke in ein Restaurierungsprojekt der SPSG
13. Oktober 2019
Schloss Pfaueninsel, Nikolskoer Weg, 14109 Berlin

2018 luden erstmals europaweit Restauratorinnen und Restauratoren in ihre Ateliers ein. Allein in Deutschland nutzten etwa 24.000 Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, Kunstwerken ganz nahe zu kommen. 2019 wird die SPSG am Tag der Restaurierung das – sanierungsbedingt bis auf Weiteres nicht zugängliche – Schloss auf der Berliner Pfaueninsel öffnen. Das besondere Flair dieser Räume zeigt sich gerade nach dem Auszug des beweglichen Kunstgutes. Künstlerisch gestaltete Seidenbespannungen, Papiertapeten und Boiserien sowie reich verzierte Wandspiegel sind original erhalten. Restauratorinnen und

Restauratoren werden im Rahmen von Führungen die Aufmerksamkeit auf die Details und die großen konservatorischen Herausforderungen lenken.

Im Garten

Beteiligung der Landeshauptstadt Potsdam an der Verbesserung des Pflegezustandes in den Gärten
Die seit 2014 geltende Vereinbarung über die finanzielle Beteiligung der Landeshauptstadt Potsdam an Gartenprojekten der SPSG wurde im Juli 2018 verlängert. Der Vertrag sieht vor, dass die Landeshauptstadt die SPSG von 2019 bis 2023 mit jährlich 1 Million Euro unterstützt.  Damit können zusätzlich 17 Gärtnerstellen finanziert werden. Außerdem werden Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheits- und Servicequalität ebenso förderfähig. So plant die SPSG eine kontinuierliche Instandhaltung der Wegesysteme in den Parks Sanssouci und Babelsberg sowie im Neuen Garten. Zudem kommen die Mittel der Landeshauptstadt z. B. der Gehölzpflege oder der Aufstellung zusätzlicher Parkbänke zugute.

ORANGERIE – Die Wiederentdeckung eines europäischen Ideals
Jubiläumstagung des Arbeitskreises Orangerien in Deutschland e. V.
12. bis 14. September
Schloss Glienicke / Kavalierflügel, Königstraße 36, 14109 Berlin

Die SPSG begeht gemeinsam mit dem Arbeitskreis Orangerien den 40. Jahrestag der Gründung des Arbeitskreises Orangerien. Der Arbeitskreis wurde 1979 auf Initiative des Gartendirektors Dr. Harri Günther in Potsdam gegründet, um einen fachlichen Austausch der Orangeriebetreuer zu ermöglichen und den Aufbau von Pflanzensammlungen in historischen Gärten zu unterstützen. Die enge Zusammenarbeit von Gärtnern, Denkmalpflegern, Kunsthistorikern, Biologen, Botanikern, Gewächshausklimatologen und Kulinarikern erweist sich bis heute als fruchtbringend im wahrsten Sinne des Wortes. Zur Tagung sind Fachleute eingeladen, die Aspekte der Präsentation exotischer Orangeriepflanzen in den Gärten beleuchten, den mythologischen Gehalt der Orangeriekultur untersuchen oder vom denkmalpflegerischen Einsatz für fragile Orangeriegebäude berichten. Ein Festvortrag in den Neuen Kammern, ein Empfang in der Pflanzenhalle der Großen Orangerie Sanssouci und eine Exkursion zu Berliner Orangerien aus verschiedenen Jahrhunderten bilden die Höhepunkte der Tagung.

Weitere Informationen ab Frühjahr 2019 unter http://www.orangeriekultur.de/pages/veranstaltungen.php

Wissenschaft und Forschung

Kolloquien und Symposium „Historische Gärten und Gesellschaft“
Die SPSG richtet im Herbst 2019 Kolloquien und 2020 mit Förderung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) ein internationales Symposium „Historische Gärten und Gesellschaft 2019-2020. Kultur – Natur – Verantwortung“ aus. Mit dem Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS) und weiteren Kooperationspartnern wie dem International Council on Monuments and Sites (ICOMOS) und der UNESCO werden komplexe Fragestellungen diskutiert: gesellschaftliche Veränderungen, Umwelt- und Naturzerstörungen, Earth Overshoot, Migration, Globalisierung, Technisierung, Digitalisierung, virtuelle Gärten, Kulturelles Erbe und Kulturelle Bildung. Historische Gärten bieten sich für Impulse und Lösungen an, weil sie langfristiges verantwortliches Handeln konkret erfahrbar machen.
Anregungen aus den Expertenkolloquien sollen das Symposium im Herbst 2020 vorbereiten.

Projekte des Research Center Sanssouci (RECS)

Abschluss und Launch der Online-Edition der Briefe der Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth von ihrer Reise nach Frankreich und Italien 1754-1755
Mehr als 130 unbekannte oder nur unvollständig bekannte Briefe berichten über die Reise der Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth (1709-1758) nach Frankreich und Italien vom 18. Oktober 1754 bis zum 9. August 1755 sowie über während dieser Reise beschaffte Kunstwerke. Es handelt sich um Schreiben vor allem an ihre Geschwister Friedrich (der Große), August Wilhelm (1722-1758) und Anna Amalie (1723-1787). Erstmals kommt auch ihr Ehemann Markgraf Friedrich III. von Bayreuth (1711-1763) zu Wort. Die Briefe erweitern unser Wissen über die Mentalitäten, über Antiken und andere Kunstwerke verschiedenster Gattungen und die gesellschaftlichen Verhältnisse der damaligen Zeit. Sämtliche Briefe wurden neu transkribiert, deren originale Schreibweise übernommen und mit editorischen Ergänzungen versehen. Zudem wurden sie neu übersetzt. Mittels eines Verzeichnisses kann die Korrespondenz nach Personen, Orten und kunsthistorischen Werken durchsucht werden. Erklärungsbedürftige Textstellen wurden mit Anmerkungen und Literaturhinweisen versehen, die weiterführende Informationen anbieten. Die zweisprachig kommentierte Edition wird im April 2019 beim Kooperationspartner perspectivia.net, der Publikationsplattform der Max Weber Stiftung, erscheinen.

Englischsprachige Studienausgabe der philosophischen Schriften Friedrichs II.
Die einzige aktuell kommentierte und eingeleitete englischsprachige Friedrich-Ausgabe wird Ende 2019 bei Princeton University Press erscheinen. Das Projekt wurde im Auftrag des RECS und in Kooperation mit dem University College London von Dr. Avi Lifschitz bearbeitet.

Google-Projekt „Charlottenburg virtuell“
Analog zu „Sanssouci virtuell 2017“ erarbeitet das RECS in Kooperation mit der SPSG und Google Arts & Culture ein Projekt zur Schlossanlage Charlottenburg in Berlin. Dabei sollen virtuelle Rundgänge durch Schloss und Garten Charlottenburg sowie mit Hintergrundinformationen ergänzende Webausstellungen entstehen. Das Projekt wird 2019 realisiert und ist Teil der Kampagne „Humboldt250“, in der 13 Kultur- und Forschungsinstitutionen in Berlin und Brandenburg ihre Beiträge zum Alexander von Humboldt-Jahr 2019 versammeln. Zum Weltreisenden und Gelehrten Alexander von Humboldt, der sich nachweislich in Charlottenburg aufgehalten hat und dessen Spuren im Schloss nachgegangen werden kann, plant das RECS eine Webausstellung auf dem Portal Google Arts & Culture.

Pressekontakt

Frank Kallensee
SPSG | Generaldirektion
Pressesprecher
Postfach 60 14 62
14414 Potsdam
Telefon: 0331.96 94-318
Fax: 0331.96 94-102

Jahrespressegespräch 2019

weitere Dokumente