Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg
Masterplan / Sonderinvestitionsprogramm
Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) blickt auf ein erfolgreiches Arbeitsjahr 2013 zurück, das vor allem im Zeichen der Fortführung des Masterplans stand. Mit diesem Sonderinvestitionsprogramm retten der Bund sowie die Länder Berlin und Brandenburg bedeutende Denkmäler der Berliner und Potsdamer Schlösserlandschaft vor dem Verfall. Das Abkommen sieht vor, dass die SPSG bis 2017 insgesamt 155,03 Millionen Euro in die Wiederherstellung nationaler Kulturgüter zusätzlich investieren kann. Der Bund trägt 77,5 Millionen Euro (50 Prozent) bei, das Land Brandenburg 53 Millionen Euro (2/3 von 50 Prozent) und das Land Berlin 24,53 Millionen Euro (1/3 von 50 Prozent).
Seit 2008 hat die SPSG 63 Millionen Euro verausgabt, das entspricht 40 Prozent der Gesamtsumme von 155 Millionen Euro. Allein 2013 konnten insgesamt 14 Millionen Euro (inkl. BMVBS- und EFRE-Mitteln) umgesetzt werden. Die wichtigsten Maßnahmen waren die Fertigstellung und Eröffnung des Besucherzentrums im Südtorgebäude am Neuen Palais und der Beginn der Baudurchführungsarbeiten an allen großen Häusern, wie z. B. im Neuen Palais (Decke zwischen Marmor- und Grottensaal), am Schloss Babelsberg (Fassaden und Dach) und am Schloss Charlottenburg (Hüllensanierung). Darüber hinaus konnte die Instandsetzung und Restaurierung der Großen Kolonnade am Neuen Palais nach mehr als 30 Jahren fertig gestellt werden. Am Marmorpalais wurden bauliche Maßnahmen am Südflügel und am Küchengebäude abgeschlossen. Beim Neubau des Wissenschafts- und Restaurierungszentrums (WRZ) fand im Herbst die Grundsteinlegung statt und die Roharbeiten sind in vollem Gang. Zudem sind nunmehr fast alle Planungen bis 2017 abgeschlossen
Weitere Informationen zu den 2014 geplanten Maßnahmen im Rahmen des Masterplans
Ausstellungen
Auch die Ausstellungen der SPSG waren wieder Publikumsmagnete. In Kooperation mit der Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin konnte in der von Mai bis Oktober laufenden Sonderausstellung "Die Schönste der Welt" zum 250. Geburtstag der Bildergalerie im Park Sanssouci der zur Zeit Friedrichs des Großen vorhandene Gemälde- und Skulpturenbestand wieder erfahrbar gemacht werden. Die Ausstellung geht nun vom 1. Mai bis 31. Oktober 2014 in die Verlängerung. Gleichfalls viel Beachtung fand die von September 2013 bis Anfang Januar 2014 im Schloss Charlottenburg präsentierte Jubiläumsschau "250 Jahre KPM", die an die Gründung der Königlichen Porzellan-Manufaktur Berlin (KPM) im Jahr 1767 erinnerte.
Noch bis 7. Februar 2014 sind ebenfalls in Charlottenburg "Berlins schönste Franzosen" zu sehen. Die im März 2013 eröffnete Ausstellung zeigt 24 Gemälde von Watteau, Pater und Lancret, die traditionell im Neuen Flügel des Schlosses hängen, der wegen der dort stattfindenden umfangreichen Sanierungsarbeiten aber geschlossen war. Nach Abschluss der Arbeiten werden diese französischen Meisterwerke des 18. Jahrhunderts im Dezember 2014 wieder an ihre angestammten Plätze zurückkehren.
Besucherstatistik
Schließungen wie die des Neuen Flügels wirkten sich allerdings auch auf die Besuchsbilanz der SPSG im Jahr 2013 aus, die allein in Charlottenburg einen Rückgang um 103.639 Besuche ausweist. Die Verluste konnten im Alten Schloss nur teilweise kompensiert werden (+20.101 Besuche). Hinzu kam die Schließung des Neuen Palais von Januar bis März 2013 und die Schließung der Römischen Bäder (-15.119 Besuche). Für die SPSG-Museen insgesamt ist im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von 330.495 Besuchen (-16,44%) festzustellen. Die Gründe für diesen Rückgang waren das außerordentlich erfolgreiche Friedrichjahr 2012 und der Publikumserfolg der Ausstellung "Friederisiko" im Neuen Palais mit 332.908Besuchern. Auch in Rheinsberg sind die durch die Friedrich-Sonderausstellung 2012 erreichten Zuwächse in 2013 wieder verlorengegangen (-23.246 Besuche). Rückgänge bei den Märkischen Schlössern und der Pfaueninsel sind auch auf die schlechte Witterung im ersten Halbjahr zurückzuführen, da gerade diese Standorte vorzugsweise als regionale Ausflugsziele besucht werden und weniger vom – bedingt durch Vorausbuchungen – relativ stabilen touristischen Aufkommen leben.
Besucherservice und Museumswerkstatt
Mit dem Ostern 2013 eröffneten Besucherempfang im historischen Südtorgebäude am Neuen Palais konnte die SPSG ihr Serviceangebot entscheidend erweitern und mit der dort eingerichteten Museumswerkstatt zugleich einen neuen Standort für den Bereich Kulturelle Bildung etablieren. Speziell für diesen Ort entwickelte didaktische Materialien wie ein interaktives Modell des Parks Sanssouci oder Raumpläne für Besucher mit Lernbehinderung ermöglichen die spielerische und kreative Auseinandersetzung mit den Schlössern und Gärten. Rund 58.000 Schüler nahmen 2013 an Führungen teil, etwa 15.000 Besucher wurden in museumspädagogischen Veranstaltungen gezählt. Monatliche Formate wie z. B. die "Sonntagswerkstatt" für Familien oder zwei Sommerferienworkshops waren gut gebucht. Überdies sind erste Schulklassenprogramme für die Sekundarstufen I und II gestartet worden.
Die "Sonntagswerkstatt" wird 2014 fortgesetzt, ebenso werden neue Schulklassenprogramme aufgelegt und sechs Ferienworkshops angeboten.
Seit September 2013 haben Besucher des Parks Sanssouci, die ein iPhone besitzen, die Möglichkeit, das UNESCO-Weltkulturerbe mit der interaktiven Applikation "Sanssouci – der Park und sein Bauten" zu erkunden. Die App wurde von der SPSG gemeinsam mit dem Deutschen Kunstverlag und KuK Applikationen entwickelt. Sie informiert über alle Sehenswürdigkeiten, die Geschichte des Parks und bietet praktische Anwendungen wie Routenanzeigen, Entfernungsmesser, Angaben zu Öffnungszeiten und Eintrittspreisen.
Am 1. Oktober startete die SPSG den Ticket-Verkauf in ihrem neuen Webshop. Bis zum Jahresende wurden hier 1.199 Tickets erworben.
Wissenschaft und Forschung
Mit verschiedenen Fachtagungen schärfte die SPSG ihr wissenschaftliches Profil. Im Januar wurde die Bilanz des Friedrich-Jubiläums gezogen, im September war die Bildergalerie Thema. Im Oktober wurde mit einer Konferenz die Ausstellung "Frauensache – Wie Brandenburg Preußen wurde" vorbereitet, mit der die SPSG 2015 im Schloss Charlottenburg den 600. Jahrestag der Belehnung der Hohenzollern mit der brandenburgischen Kurfürstenwürde begehen wird. Und auf Einladung der SPSG befassten sich Experten im November erstmals mit den Auswirkungen des Klimawandels auf historische Gartenanlagen.
Zudem legte die SPSG weitere Bestandskataloge ihrer Sammlungen vor. Seit Januar 2013 sind die Zeichnungen Friedrich Wilhelms IV. in einem Online-Katalog verfügbar. Im November erschien der Band "Kutschen, Schlitten, Sänften".