Presse-Material: Neues Palais

Neues Palais

Potsdam, Park Sanssouci

Die weiträumige Schlossanlage, vom König selbst als „Fanfaronnade“, als Prahlerei, bezeichnet, sollte Preußens politische Macht nach dem Siebenjährigen Krieg verdeutlichen. Friedrich der Große ließ das Neue Palais von 1763–1769 als repräsentativen westlichen Abschluss des Parkes Sanssouci am Ende der etwa zwei Kilometer langen, schnurgeraden Hauptallee errichten. Von Johann Gottfried Büring, Heinrich Ludwig Manger, Carl von Gontard und Jean Laurant Legeay entworfen, ist das Neue Palais einer der größten Schlossbauten der Zeit mit einer Länge von 220 Metern, über 400 Figuren an der Fassade, prächtigen Festsälen, einem Theater und kostbar ausgestatteten Wohnräumen für die Gäste des preußischen Königs.

Das Schlosstheater im Neuen Palais ist eines der wenigen noch erhaltenen Theater aus dem 18. Jahrhundert, das regelmäßig bespielt wird. Der Zuschauerraum wurde entgegen der damals vorherrschenden Mode mit ansteigenden Sitzreihen ausgestattet. Eine Königsloge war nicht nötig, weil Friedrich der Große es bevorzugte, die Aufführungen aus nächster Nähe vor dem Orchestergraben oder von der dritten Reihe aus zu verfolgen.

Von den Nachfolgern Friedrichs des Großen wurde das Neue Palais nur noch zu Festveranstaltungen und Theateraufführungen genutzt. Erst Kaiser Friedrich III. bewohnte es seit 1859 wieder regelmäßig in der Sommerzeit. Sein Sohn, Kaiser Wilhelm II., bestimmte das Neue Palais zu seiner Hauptresidenz und ließ das historische Ensemble durch eine Gartenterrasse, einen Reitstall und einen Bahnhof erweitern.

Die dem Schlosskomplex gegenüberliegenden Communs (Wirtschaftsgebäude) mit der Kolonnade sind als eine grandiose Architekturkulisse gegen das dahinterliegende Ödland konzipiert. Heute werden die Gebäude von der Universität Potsdam genutzt.

Kontakt

Birgit Morgenroth
SPSG | Abteilung Bildung und Marketing
Öffentlichkeitsarbeit
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