Unweit von Potsdam liegt am südlichen Havelufer der kleine kurfürstlich-königliche Landsitz Caputh. Das frühbarocke Schloss ist der einzige erhaltene Schlossbau aus der Zeit des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg in der Potsdamer Kulturlandschaft. 1662 von Philipp de Chièze errichtet, erwarb es der Kurfürst 1671 und schenkte es seiner zweiten Gemahlin Dorothea. In fast allen Räumen blieben bis heute die ursprünglichen Deckengestaltungen mit Gemälden und Stuckaturen erhalten. Die heute ausgestellten Kunstwerke, z. B. Lackmöbel, Porzellane, Fayencen, Skulpturen und Gemälde, repräsentieren höfische Kunstentfaltung und Wohnkultur um 1700.
Eine glanzvolle Zeit erlebte das Schloss Caputh auch unter Friedrich III., ab 1701 König Friedrich I. in Preußen. Friedrich Wilhelm I. nutzte Caputh für Jagdaufenthalte und ließ um 1720 den Sommerspeisesaal mit ca. 7500 niederländischen Fayencefliesen einrichten. Im 18. Jahrhundert wurde das Gebäude verpachtet und später von der Krone verkauft.
Nach der Restaurierung durch die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg sind Schloss und Park Caputh seit 1999 für die Öffentlichkeit zugänglich. Neben der musealen Nutzung finden im Schloss Caputh zahlreiche Sonderveranstaltungen, Führungen, Vorträge, Konzerte und Ausstellungen statt.
Zum Schloss gehört ein kleiner, in Anlehnung an einen Plan von Peter Joseph Lenné geschaffener Landschaftsgarten. Leider existieren nur noch wenige Fundstücke des ursprünglichen barocken Gartens, der um 1700 eine reiche Ausstattung mit Springbrunnen, Blumenparterres sowie Obstbäumen und Skulpturen aufwies.