In den Jahren 1797 bis 1804 wurde das 19 km nördlich von Potsdam gelegene Dorf Paretz für den damaligen Kronprinzen Friedrich Wilhelm III. und dessen Gemahlin Luise nach Plänen von David Gilly im gotischen Stil umgestaltet. Während das Dorf als Musterbeispiel preußischer Landbaukunst bekannt wurde, erlangten die Innenräume des Schlosses mit ihren gemalten und gedruckten Papiertapeten sowie hervorragenden Beispielen der Berliner Möbelkunst um 1800 Berühmtheit.
Die Ausstattung der Zeit um 1800 hatte sich besonders in der königlichen Wohnung ohne große Veränderungen bis 1945 erhalten. Bis zu Beginn des Zweiten Weltkrieges war das Schloss als Museum für die Öffentlichkeit zugänglich. Erst nach der Entfernung der Tapeten 1947 und durch den Umbau zur Bauernhochschule 1948–1950 begannen empfindliche Veränderungen, die dem Schloss seine Identität nahmen. Von 1999 bis 2002 erfolgte eine umfassende Sanierung und Wiederherstellung nach historischem Vorbild.
Seit 2002 ist das Schloss in die Verwaltung der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg übertragen worden und wieder als Museumsschloss mit einem Ausstellungsteil zur Restaurierung zu besichtigen. Seit 2006 wird in der Schlossremise die Ausstellung „Kutschen, Schlitten und Sänften aus dem preußischen Königshaus“ gezeigt. Das 2008 umfassend sanierte und modernisierte Saalgebäude kann für Festlichkeiten ebenso wie für Vortragsveranstaltungen gemietet werden.