Schloss Oranienburg zählt zu den bedeutendsten Barockbauten der Mark Brandenburg. Seine Ursprünge reichen zurück bis in das 13. Jahrhundert. Eine 1288 erstmals erwähnte Wasserburg gelangte nach mehrmaligen Besitzerwechseln 1485 unter Markgraf Johann Cicero endgültig in hohenzollernschen Besitz. Um 1550 ließ Kurfürst Joachim II. an gleicher Stelle ein Jagdhaus errichten und sein Nachfolger Johann Georg ließ das Innere gänzlich umgestalten. Noch heute sind im später barock überformten Mittelbau Reste dieser Renaissanceanlage zu finden.
Der heutige Schlossbau geht zurück auf einen Landsitz, der für die erste Gemahlin des Großen Kurfürsten (1620–1688), Louise Henriette, geb. Prinzessin von Oranien (1627–1667), ab 1651 errichtet wurde. Ihr Sohn, der spätere König Friedrich I., ließ das Schloss ab 1689 von den Baumeistern Johann Arnold Nering und Johann Friedrich Eosander erweitern und prachtvoll ausstatten. Um 1700 galt es als schönstes Schloss der preußischen Monarchie. Die Residenz erlebte Mitte des 18. Jahrhunderts eine zweite Blütezeit unter Prinz August Wilhelm von Preußen (1722–1758), einem Bruder Friedrichs des Großen.
Nach einer wechselvollen und folgenreichen Nutzungsgeschichte präsentiert das Schlossmuseum Oranienburg heute eine Sammlung einzigartiger Kunstwerke, darunter die prächtigen Etageren in der Porzellankammer. Herausragend ist eine Gruppe von Sitzmöbeln aus Elfenbein, entstanden um 1640 in Brasilien, sowie eine Serie von Tapisserien aus der Manufaktur des französischen Glaubensflüchtlings Pierre Mercier in Berlin, welche die Ruhmestaten des Großen Kurfürsten schildern.
Skulpturen und plastische Bildwerke von François Dieussart und Bartholomeus Eggers sowie Gemälde u. a. von Anthonis van Dyck, Jan Lievens, Willem van Honthorst, Thomas Willeboirts (Bosschaert) und Antoine Pesne vervollständigen die außerordentlich reiche Sammlung. Einen weiteren Höhepunkt bildet die Silberkammer, in der ausgewählte Beispiele königlichen Prunksilbers gezeigt werden.