Wieder komplett

Skulpturen kehren auf die Puttenmauer unterhalb der Bildergalerie im Park Sanssouci zurück

Puttenmauer unterhalb der Bildergalerie im Park Sanssouci
Wieder vollzählig zurück: Skulpturen auf der Puttenmauer im Park Sanssouci. © SPSG / Nicole Romberg

Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) hat fünf Kopien strahlend-weißer Kindergruppen aus Marmor wieder auf der Puttenmauer unterhalb der Bildergalerie im Potsdamer Park Sanssouci aufgestellt. Damit ist die Reihe der spielenden Kinder wieder vollständig.

Die Puttenmauer und ihr Skulpturenschmuck
Die Puttenmauer im Östlichen Lustgarten des Parks Sanssouci liegt unterhalb der Bildergalerie. Sie wurde 1764 bis 1766 unter Beteiligung des Gartenmeisters Joachim Heydert (1716-1794) nach Plänen des französischen Baumeisters, Malers und Kupferstechers Jean-Laurent Le Geay (nach 1710-nach 1786) errichtet. Jeweils zwölf Puttengruppen und dekorative Vasen bilden ihren Schmuck. Die Vasen-Entwürfe stammen von Johann Wilhelm Meil (1733-1805). Ausgeführt wurden sie von den Zierratenbildhauern Melchior Kambly (1718-1783), Matthias Müller (1745-1774 in Potsdam nachweisbar), Nathanael Eppen (vor 1786 gestorben), Bogislav Löffner (1732-1786 nachweisbar) und Gerhard Buschmann (1783 gestorben).

Als Schöpfer der originalen Puttengruppen sind mehrere Bildhauer überliefert, die ebenfalls am Skulpturenschmuck des Neuen Palais und vielen Prachtfassaden im Potsdamer Stadtgebiet beteiligt waren. Sie repräsentieren den spätfriderizianischen Stil der letzten Regierungsjahrzehnte Friedrichs des Großen (1712-1786). Zeitgenössische Beschreibungen von Heinrich Ludwig Manger (1728-1790) und Matthias Oesterreich (1716-1778) erwähnen die Brüder Johann David und Johann Lorenz Räntz (1729-1783 und 1733-1776), Johann Schnegg (1724-1784), die Brüder Henning, Carl Samuel Reiter, Philipp Gottfried Jenner (1724-1773) und G. P. Bretemeyer (1765 gestorben). Welcher Künstler welche Gruppe herstellte, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Für die beiden Gruppen an der Treppe kommen aus stilistischen Gründen die Brüder Räntz in Frage.

Durch Kopien ersetzt
Wegen des schlechten Erhaltungszustandes war es notwendig, alle originalen Puttengruppen durch material- und werkgerechte Marmorkopien zu ersetzen. Die ersten beiden Kopien entstanden bereits seit den späten 1970er Jahren unter Verwendung von Marmor aus dem ehemaligen Jugoslawien. Erst nach 2011 fand die Fortsetzung der Puttenkopien mit Carrara-Marmor statt. Wolfgang Wille, Robert Freund, Eckardt Böhm, Roland Will und Peter Flade schufen weitere Gruppen.

Mit den nun aufgestellten Kopien von fünf Kindergruppen, die von Eva-Maria Rausch, Steffen Werner, Jens Cacha, Tillmann Richter und Frank Schauseil geschaffen wurden, ist der Skulpturenschmuck der Puttenmauer wieder komplett. Die sich herzenden, scherzenden, streitenden, spielenden Putten können als Allegorien der Liebe verstanden werden, also der platonischen und der sinnlichen Liebe, der brüderlichen, der streitbaren Liebe.

Pressekontakt

Frank Kallensee
SPSG | Generaldirektion
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