Standfest und vergoldet

Turmkreuz kehrt auf den Campanile der Potsdamer Friedenskirche zurück

Zurückgekehrt: das Turmkreuz auf dem Campanile der Friedenskirche in Potsdam
Zurückgekehrt: das Turmkreuz auf dem Campanile der Friedenskirche in Potsdam. © SPSG / Birgit Morgenroth

Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) saniert seit Februar 2022 den 1850 errichteten - und 42 Meter hohen - Campanile (Glockenturm) der Friedenskirche im Potsdamer Park Sanssouci. Ermöglicht wurde dies durch die 2015 von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) initiierte bundesweite Spendenkampagne. Die Arbeiten umfassen die gesamte – aus Ziegelmauerwerk mit Sandstein- und Terrakotta-Elementen sowie gusseisernen Deckenkonstruktionen bestehende – Bausubstanz. Die Fertigstellung soll im Herbst 2024 gefeiert werden. Bereits am 27. März 2024 kehrt nun das Turmkreuz auf das inzwischen instandgesetzte und mit Zinkblech neu eingedeckte Dach des Campanile zurück.

Demontage im November 2014
Ursprünglich bestand das Kreuz aus einer schmiedeeisernen Grundkonstruktion, die mit getriebenem Zinkblech umhüllt war und wegen massiver Korrosionsschäden Anfang der 1960er Jahre abgenommen werden musste. Erst 1987 wurde es durch ein Kreuz aus Zinkguss ersetzt, dessen Form der ursprünglichen entsprach. Die Vergoldung musste damals allerdings unterbleiben. Nach einem Sturm war auch dieses Kreuz aus dem Lot geraten, da es nur mit zwei zu gering bemessenen Gewindestangen auf dem Unterbau befestigt war. Um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten und Besucherinnen und Besucher nicht zu gefährden, wurde es im November 2014 demontiert.

Neuguss aus Aluminium
Da Risse im Material festgestellt wurden, veranlasste die SPSG im November 2023 eine Untersuchung in der Bundesanstalt für Materialprüfung. Es stellte sich heraus, dass dem Zinkguss-Kreuz eine durchgängige Bewehrung fehlte. Die Standsicherheit des Kreuzes, das einschließlich seines ebenfalls aus Zinkguss gefertigten Postamentes 3,50 Meter hoch ist, war mithin nicht mehr gegeben. Aus diesem Grund wurde es als Modell für einen Neuguss aus Aluminium genutzt, der durch den Restaurator im Handwerk, Arno Schmidtchen aus Groß Gastrose bei Guben, geliefert wurde. Die doppelte Vergoldung übernahm die Firma Nüthen Restaurierungen aus Erfurt. Fortan wird es – wie vor fast 150 Jahren – wieder weithin sichtbar erstrahlen.

Die Gesamtbaukosten des Glockenturms sind mit 4,07 Millionen Euro zu beziffern. Weitere Spenden sind herzlich willkommen.

Pressekontakt

Frank Kallensee
SPSG | Generaldirektion
Pressesprecher
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14414 Potsdam
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