Online-Bestandskatalog der Glienicker Antiken

Antike online

Girlandensarkophagfragment: Satyrmaske, Marmor, Rom 220-240. Skulpt.slg. 4388. © SPSG /Daniel Lindner

SPSG kooperiert mit dem Deutschen Archäologischen Institut

Die Antikensammlung der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) im Berliner Schloss Glienicke geht online. Dank einer Forschungskooperation steht der 457 Einträge umfassende Katalog ab sofort auf der zentralen Objektdatenbank des Deutschen Archäologischen Instituts iDAI.objects/Arachne zur Verfügung. Die Sammlung aus dem Besitz des Prinzen Carl von Preußen (1801-1883) ist unter der URL: https://arachne.dainst.org/project/glienickerantiken abrufbar.

Erarbeitet wurde der Katalog von dem Berliner Archäologen Sepp-Gustav Gröschel, unter Mitarbeit von Veit Vaelske und Sebastian Prignitz, unterstützt von Daniela Siegel. Gefördert durch die Reinhold und Elisabeth Schulze-Stiftung konnten die Glienicker Antiken erstmals vollständig erschlossen werden.

Jedes Stück wird durch neu angefertigte Fotografien dokumentiert. Der in elf Gruppen gegliederte Bestand von zumeist griechischen sowie römischen bis frühchristlichen Objekten umfasst u. a. Skulpturen, Reliefs, Sarkophag- und Architekturfragmente, Mosaiken, Wandmalereien und Inschriften. Aber auch an andere Orte gelangte Werke aus der Glienicker Sammlung sind aufgenommen.

Einzigartige Privatsammlung
Für seinen Sommersitz in Klein-Glienicke trug Prinz Carl von Preußen eine der – im 19. Jahrhundert deutschlandweit – reichsten fürstlichen Privatsammlungen antiker Fragmente zusammen. Viele der antiken Objekte, aber auch Antikenkopien oder -nachahmungen, wurden als Garten- und Brunnenfiguren aufgestellt oder rein dekorativ im Gartenhof des Schlosses, im und am Casino sowie in bzw. an der „Kleinen Neugierde“, einem Teepavillon, als Wand- oder Bodenschmuck eingelassen. Weitere Stücke, wie die auf der Wiese im Pleasureground gruppierten Architekturfragmente, bilden einen malerischen Akzent in dem von Peter Joseph Lenné (1789-1866) gestalteten Landschaftsgarten. Die Bildwerke gehören somit zu wesentlichen Gestaltungselementen des Schloss- und Gartenensembles, das als eines der wertvollsten Zeugnisse für die gestalterische Auseinandersetzung mit der Antike durch den Bauherrn und die beteiligten Baumeister Karl Friedrich Schinkel (1781-1841), Ludwig Persius (1803-1845) und Ferdinand von Arnim (1814-1866) gilt.

Kenntnisse über Kunst und die Antike wurden dem jungen Prinzen im Unterricht durch den Berliner Archäologieprofessor Aloys Hirt (1759-1837) vermittelt. Mit dessen Schriften bereitete er sich auf seine erste Italien-Reise 1822/23 mit seinem Vater König Friedrich Wilhelm III. von Preußen (1770-1840) und seinem Bruder Prinz Wilhelm (1797-1888) vor. Die Leidenschaft für das Sammeln jedoch weckte in ihm sein Erzieher Johann Heinrich Carl Freiherr von Menu (1772-1846), ab 1820 von Minutoli, der selbst – vor allem in Ägypten – als Ausgräber tätig war.

Über iDAI.objects/Arachne
DAI.objects/Arachne ist die zentrale Objektdatenbank des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI). In ihr werden für die archäologische und altertumswissenschaftliche Forschung relevante Objekte und Bilder durch das DAI und von zahlreichen nationalen und internationalen Partnern erschlossen. Die Dort gespeicherten und kontextualisierten Daten sind mit einer umfassenden Suchfunktion über das Internet auffindbar und zugänglich. Derzeit umfasst die Datenbank 4,7 Millionen Einträge. Damit ist sie eine der größten frei zugänglichen archäologisch / altertumswissenschaftlichen Datenbanken weltweit.

Kontakt DAI: Sebastian Dobberstein, presse(at)dainst.de,Tel.: 030.187711-130