Neubau im Park Sanssouci

Neubau im Park Sanssouci

Visualisierung des neuen Unterkunftsgebäudes für die Parkreviere II / III im Park Sanssouci. © Haas Architekten BDA

Bis zum Sommer 2024 wird ein Unterkunftsgebäude für Gärtnerinnen und Gärtner errichtet

Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) errichtet derzeit ein neues Unterkunftsgebäude für die Gärtnerinnen und Gärtner der Parkreviere II / III im Potsdamer Park Sanssouci. Überdies werden die historischen Bestandsgebäude saniert. Parkreviere sind die Stützpunkte in den Anlagen der SPSG, in denen alle Pflegemaßnahmen organisiert werden. Hier befinden sich die Büro- und Sozialräume sowie Lager- und Stellflächen für den Maschinenpark. Der ca. 8.400 Quadratmeter große Bereich der Parkreviere II / III befindet sich südlich der Maulbeerallee zwischen der Jubiläumsterrasse unterhalb des Orangerieschlosses und dem Sizilianischen Garten.

Ermöglicht wird das Bau- und Wiederherstellungsprojekt durch das Sonderinvestitionsprogramm 2 (SIP2, Masterplan) für die preußischen Schlösser und Gärten, das der Bund sowie die Länder Brandenburg und Berlin bis 2030 zur Rettung bedeutender Denkmäler der Berliner und Potsdamer Kulturlandschaft aufgelegt haben. Mit den voraussichtlich zweijährigen Bauarbeiten wurde nach der Untersuchungs- und Planungsphase im September 2022 begonnen.

Das Areal der Parkreviere II / III wird nach Abschluss der Baumaßnahme Aufenthalts- und Sozialbereiche für bis zu 56 Mitarbeitende sowie Garagen- und Lagerflächen für Fahrzeuge und Material aufnehmen.

Baugeschichte
Die Parkreviere II / III sind Teil der ehemaligen Hofgärtnerei Sanssouci. Diese entwickelte sich im Laufe des 19. Jahrhunderts bis zu ihrer größten Ausdehnung um 1886 mit unterschiedlichen Bauwerken für den unterzubringenden Pflanzenbestand. Dazu gehörten Gewächshäuser, ebenerdig und mit abgesenktem Boden, um die Erdwärme zu nutzen, aber auch Schuppen für die Aufbewahrung der Geräte sowie Lagerflächen. Ab 1911/1912 wurden große Teile der Hofgärtnerei im Zuge des Baues der Jubiläumsterrassen nach Westen verlagert. Diese Flächen wurden 1945 durch die Sowjetarmee beschlagnahmt und danach der Brandenburgischen Hochschule (heute Universität Potsdam) zum Aufbau eines Botanischen Gartens übergeben. Die östlich verbliebenen baulichen Relikte werden heute als Wirtschaftshof der Parkreviere II / III genutzt.

Projektumfang und Planungsaufgabe
Durch die Sanierung der Bestandsgebäude und die Errichtung des Neubaus werden sowohl die Arbeitsbedingungen der Mitarbeitenden und die Unterbringung und Wartung der Klein- und Großtechnik als auch die Lagermöglichkeiten für gärtnerische Hilfsstoffe verbessert.

Folgende Bereiche werden bearbeitet:

  • Ertüchtigung der Bestandsgebäude als Lager- und Schauerflächen,
  • die denkmalgerechte Instandsetzung der Gewächshäuser,
  • die Errichtung eines Neubaus zur Unterbringung der Büros, Pausen-, Umkleide-, Wasch- und Toilettenräume,
  • Errichtung eines Werkstattbereiches mit Garagen,
  • Anlegen von Lager- und Schauerflächen (im Außenbereich überdacht und frei).

Der Neubau wird in Anlehnung des Leitfadens „Nachhaltiges Bauen“ (Bundesministerium des Inneren, Stand Januar 2019) errichtet. Er wird als Holzkonstruktion hergestellt, das Dach als Gründach konzipiert und die Fassade erhält eine langlebige Außenhaut aus Holzschindeln. Die Beheizung der gesamten Anlage erfolgt durch eine Holzschnitzelheizung. So können die bei der Bewirtschaftung des Parks anfallenden Holzabfälle zur Energiegewinnung genutzt werden. Zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes werden auch regenerative Energien zum Einsatz kommen.

Darüber hinaus wird der Neubau barrierefrei zugänglich sein.

Nach Abschluss der Baumaßnahmen stehen den Beschäftigten der Parkreviere II / III und für die Technik ca. 1.500 m² Bruttogeschossfläche im Neubau, ca. 550 m² Bruttogeschossfläche in den Bestandsgebäuden und ca. 600 m² Freianlagen zur Verfügung.

Ausführungszeitraum
Mit den vorbereitenden Maßnahmen wurde im September 2022 begonnen. Die Bauleistungen können voraussichtlich im August 2024 abgeschlossen werden. Danach erfolgt der Einzug der künftigen Nutzerinnen und Nutzer der SPSG.

Baukosten
Für das Projekt werden Gesamtbaukosten in Höhe von 8.975.000 Euro veranschlagt.

Das Sonderinvestitionsprogramm (Masterplan)
Mit dem zweiten Sonderinvestitionsprogramm für die preußischen Schlösser und Gärten (SIP 2, Masterplan) retten der Bund (Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien) sowie die Länder Brandenburg (Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur) und Berlin (Senatsverwaltung für Kultur und Europa) wesentliche Denkmäler der Berliner und Potsdamer Schlösserlandschaft vor dem Verfall. Das Abkommen sieht vor, dass die SPSG bis 2030 insgesamt 400 Millionen Euro in die Rettung nationaler Kulturgüter zusätzlich investieren kann. Der Bund trägt 200 Millionen Euro (50 Prozent) bei, das Land Brandenburg 131 Millionen Euro (33 Prozent) und das Land Berlin 69 Millionen Euro (17 Prozent).

Pressekontakt

Frank Kallensee
SPSG | Generaldirektion
Pressesprecher
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