Vier Objekte aus dem Schloss Charlottenburg werden auf der Burg Hohenzollern präsentiert
Seit 1995 stellt die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) die goldenen Gestelle (Karkassen) der Königs- und der Königinnenkrone von 1701, sowie das sogenannte Reichsschwert und das Kurschwert öffentlich aus. Zuvor wurden sie schon von der 1927 gegründeten Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten (Preußen) sowie nachfolgend von den Staatlichen Schlösser und Gärten Berlin (West) präsentiert. Seit November 2018 bilden sie nun zusammen mit den ehemaligen preußischen Insignien (Szepter, Reichsapfel, Reichshelm und Reichssiegel) in einer eigens dafür hergestellten Sicherheitsvitrine das Herzstück der Dauerausstellung zur Dynastie der Hohenzollern im Obergeschoss des Schlosses Charlottenburg in Berlin, die nach temporärer Schließung ab Mai 2023 wieder für das Publikum geöffnet ist. Zum zweiten Mal nach 2010 werden diese vier Zeugnisse der brandenburg-preußischen Monarchie vom 1. April bis zum 31. Oktober 2023 im Rahmen einer Sonderpräsentation auf der Burg Hohenzollern bei Hechingen (Baden-Württemberg) zu sehen sein. Im November 2023 kehren sie dann wieder ins Schloss Charlottenburg zurück.
Die Karkassen der Kronen wurden für die Krönung des Kurfürstenpaares Friedrich III. (1657-1713) und Sophie Charlotte von Brandenburg (1668-1705) angefertigt, die sich damit am 18. Januar 1701 in Königsberg (heute: Kaliningrad) zum ersten preußischen Königspaar erhoben. Der ursprüngliche Besatz der Kronen von zusammen mehr als 300 Diamanten und 100 großen Perlen wurde schon im 18. Jahrhundert abgenommen und für Schmuckstücke verwendet.
Das in Königsberg durch Jobst Freudner (+ vor 1555) um 1540 hergestellte Schwert – ursprünglich das Herzogsschwert des Herzogtums Preußen – wurde im Rahmen der Krönungsfeierlichkeiten zum Reichsschwert umgewidmet. Ähnlich verhält es sich mit dem zweiten Schwert, das in der Werkstatt von Simone de Martino in Florenz entstand und das an Kurfürst Albrecht Achilles von Brandenburg (1414-1486) im Jahr 1460 von Papst Pius II. (1405-1464) als Geschenk erhielt. Erst seit der Beisetzung des „Großen Kurfürsten“ Friedrich Wilhelm von Brandenburg (1620-1688) wird es als Kurschwert bezeichnet und ist daher eines der Symbole der Kurwürde der Hohenzollern. Als solches wurde es auch bis 1918 im linken Fang (Klaue) des roten brandenburgischen und schwarzen preußischen Adlers dargestellt.