Zeitgenössische Kunst im Ehrenhof

Zeitgenössische Kunst im Ehrenhof

Schloss Charlottenburg, Altes Schloss, Außenansicht. Reiterdenkmal, Reiterstandbild des großen Kurfürsten vor dem Schloss. Seitenansicht

Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg lobt offenen Kunstwettbewerb zum Reiterstandbild des Großen Kurfürsten in Charlottenburg aus

Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) zeigt 2023 im Berliner Schloss Charlottenburg eine umfassende Sonderausstellung, die sich erstmals mit kolonialen Spuren in ihren Schlössern, Gärten und Sammlungen befasst. Dazu schreibt die SPSG jetzt einen offenen Kunstwettbewerb aus.

Die Sonderausstellung findet im Rahmen des Jahresthemas „Churfürst – Kaiser – Kolonien“ statt. Für die Dauer der Schau – vom 1. Juli bis zum 31. Oktober 2023 – soll das Reiterstandbild des „Großen Kurfürsten“ Friedrich Wilhelm von Brandenburg (1620-1688) vor dem Schloss durch eine zeitgenössische künstlerische Intervention kommentiert und bewertet werden. Das Denkmal wurde von dem Bildhauer Andreas Schlüter (1695/60-1714) zwischen 1696 und 1700 geschaffen und steht seit 1951 im Ehrenhof des Schlosses. Zu Füßen des reitenden Kurfürsten sind vier Menschen in Ketten dargestellt.

Unter der Regentschaft Friedrich Wilhelms wurde 1682 die Brandenburgisch-Afrikanische Compagnie (BAC) gegründet. Die BAC baute in wenigen Jahren mehrere Festungen an der westafrikanischen Küste, darunter auch das nach dem Kurfürsten benannte Großfriedrichsburg. In welchem Umfang sich die brandenburgische Handelsgesellschaft am Versklavungshandel beteiligte, ist nicht abschließend geklärt. Die Angaben in der Forschung variieren von 17.000 bis zu 30.000 verschleppten Menschen durch die BAC.

Die Vergabe wird in einem offenen Wettbewerb, der sich über zwei Phasen erstreckt, erfolgen. In der ersten Phase haben interessierte Künstler:innen bis zum 30. September 2022 Zeit, eine erste Ideenskizze einzureichen. Eine Jury wählt aus den Einsendungen drei Finalist:innen aus, die anschließend aufgefordert werden, ihre Idee bis zum 24. November konkreter auszuarbeiten.

Ausgangspunkt der Sonderausstellung ist die Auseinandersetzung mit der kolonialen Vergangenheit der von der SPSG verwalteten Schlösser, Gärten und Sammlungen. 2020 hat die SPSG dazu eine abteilungsübergreifende Arbeitsgruppe gegründet. Sie soll dauerhafte und nachhaltige Strukturen für die Bearbeitung und Vermittlung kolonialer Kontexte entwickeln und adäquate Maßnahmen veranlassen und begleiten.

Die detaillierten Ausschreibungsunterlagen auf Deutsch und Englisch finden sich unter www.spsg.de/kunstwettbewerb

Die Ausstellung wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.
 

Pressekontakt

Svenja Pelzel
SPSG | Abteilung Bildung und Marketing
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