SPSG-Vorschau 2022

Entsprechend den vom Bund sowie den Ländern Brandenburg und Berlin beschlossenen Regelungen zur Eindämmung von Neuinfektionen mit dem Coronavirus kann es möglicherweise auch im laufenden Jahr 2022 zu veränderten Laufzeiten von Ausstellungen und zu Verschiebungen oder Absagen von Veranstaltungen kommen. Bitte beachten Sie deshalb auch alle aktuellen Hinweise auf unserer Website www.spsg.de.

Ausstellungen

Ridolfo Schadow. Das Urteil des Amor

Sonderpräsentation zum 200. Todestag Ridolfo Schadows
28. Mai bis 31. Dezember
Schloss Charlottenburg, Neuer Flügel, 14059 Berlin

Anlässlich des 200. Todestages des Bildhauers Ridolfo Schadow (1786-1822) wird erstmals eine Idee des Künstlers im Rahmen einer Sonderpräsentation im Vestibül des Neuen Flügels des Schlosses Charlottenburg umgesetzt: Drei junge Mädchen sitzen dem geflügelten Liebesgott Amor gegenüber. Sie sind versunken in ihre jeweilige Beschäftigung und scheinen seine Anwesenheit gar nicht zu bemerken. Amor grübelt, wem er den Blumenkranz in seiner Hand überreichen wird. Diese Zusammenstellung der vier Marmorskulpturen weckt Assoziationen zu der Geschichte um das „Urteil des Paris“ aus der griechischen Mythologie. Der trojanische Königssohn Paris sollte im Auftrag des Göttervaters Zeus eine Entscheidung fällen, welche der Göttinnen Hera, Athena und Aphrodite die Schönste sei.

Hier sind es jedoch heranwachsende, feinfühlig beobachtete Menschen, deren Haltungen Alltagssituationen einfangen: der junge „Amor“, das „Mädchen mit Tauben“ („Die Unschuld“), die „Sandalenbinderin“ sowie die „Spinnerin“. König Friedrich Wilhelm III. von Preußen (1770-1840) hatte die vier von Ridolfo Schadow in Rom geschaffenen Skulpturen angekauft. Drei standen im Königlichen Palais (Kronprinzenpalais in Berlin), die vierte wurde im Berliner Schloss aufgestellt. Somit erfüllt sich erst mit dieser Präsentation die ursprüngliche Absicht des Bildhauers, der alle vier Figuren in Beziehung zueinander wirken lassen wollte.

Welche realen Hintergründe könnten den früh verstorbenen Ridolfo Schadow dazu angeregt haben? Der in der Casa Buti, einer Art Künstlerpension in Rom, lebende Bildhauer traf hier nicht nur auf befreundete Künstlerkollegen, wie Bertel Thorvaldsen (1770-1844) und Antonio Canova (1757-1822), sondern lernte auch die drei Töchter des Hauses Buti kennen. Wahrscheinlich waren sie die Modelle für die anmutigen Genreszenen, die sich damals großer Beliebtheit erfreuten. Über die Entstehung, Deutung und Nachwirkung der vier Figuren informiert die kleine Schau. Das Publikum erfährt auf der Webseite der SPSG zusätzliche Einzelheiten zu Ridolfo Schadows Schaffen und Lebenssituation in Rom sowie zu weiteren Werken, die sein Vater und Lehrer, der prominente Berliner Bildhauer Johann Gottfried Schadow (1764-1850), an das preußische Herrscherhaus vermittelte.

Auch er erhält 2022 große Aufmerksamkeit: Die Alte Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin (SMB), die Gipsformerei SMB, die Schadow-Gesellschaft und die Stiftung Stadtmuseum Berlin würdigen Johann Gottfried Schadow in eigenen Präsentationen.

www.spsg.de/ridolfoschadow

Ausstellungen im Rahmen des Jahresthemas „Welterbe: Bauen und Bewahren für die Zukunft“

Denk × Pflege

Zukunft für das Welterbe Römische Bäder
1. Mai bis 31. Oktober
Römische Bäder, Park Sanssouci, 14471 Potsdam

Im Rahmen des Jahresthemas „Welterbe: Bauen und Bewahren für die Zukunft“ erwartet Besucherinnen und Besucher des zum UNESCO-Welterbe gehörenden Potsdamer Parks Sanssouci eine besondere Attraktion. Vom 1. Mai bis zum 31. Oktober 2022 zeigt die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) in den Römischen Bädern die Ausstellung „DENK × PFLEGE“. Danach wird der Gebäudekomplex für mehrere Jahre wegen dringend erforderlicher Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten geschlossen.

Die Ausstellung führt in einem Rundgang durch das Ensemble der Römischen Bäder. Dabei erhalten Interessierte erstmals wieder Einblicke in Räume und Bereiche, die seit Jahren nicht zugänglich waren. So sind beispielsweise der tempelartige Pavillon am Teich geöffnet, ebenso das ehemalige Billardzimmer und der Vorraum zum sogenannten Viridarium – einem Innenhof, der an eine antike römische Villa erinnert. Gezeigt werden unrestaurierte Ausstattungsgegenstände der Römischen Bäder, Skulpturen und Mobiliar. An 15 Stationen kann das Publikum zudem mehr über die Arbeit der SPSG und vor allem über die Themen Denkmalschutz, Sanierungsbedarf und Tourismus erfahren.

So geht die Ausstellung beispielsweise der Frage nach, wie ein denkmalgeschütztes Gebäude barrierefrei werden kann? Wie repariert man eine gesprungene Fliese im UNESCO-Welterbe? Wie funktionieren Brandschutz oder Klimaanlagen in einem Schloss? Was ist nachhaltig und was wirtschaftlich vertretbar und wieviel Planungsleistung und Arbeit steckt eigentlich in einem Sanierungsprojekt? Die Ausstellung richtet sich bewusst nicht an ein Fachpublikum, sondern an alle Interessierten. Denn häufig sehen diese in den Parks und Schlössern von den großen Bauvorhaben der SPSG nur die Hüllen und Bauschilder.

Die Sanierung der Römischen Bäder soll bis 2025 dauern und ist Teil des Sonderinvestitionsprogramms bzw. Masterplans für die preußischen Schlösser und Gärten. Dank dieses Förderprogramms des Bundes und der Länder Brandenburg und Berlin stehen der SPSG insgesamt rund 555 Millionen Euro für wichtige Denkmalpflege- und Infrastrukturmaßnahmen zur Verfügung.

www.spsg.de/denk-x-pflege

StilBRUCH?!

West-Berlin streitet um ein Deckenbild
15. Mai bis 31. Oktober
Schloss Charlottenburg – Neuer Flügel, 14059 Berlin

Die Ausstellung im Neuen Flügel des Schlosses Charlottenburg konzentriert sich im Rahmen des Jahresthemas „Welterbe: Bauen und Bewahren für die Zukunft“ auf die Ereignisse und den jahrelangen politischen und gesellschaftlichen Streit um das im Zweiten Weltkrieg zerstörte Deckenbild im Weißen Saal. Letztlich führte 1972 der Künstler Hann Trier (1915–1999) einen eigenen, modernen Entwurf aus. Dem Publikum wird die Zeit des Wiederaufbaus des Schlosses nach der Zerstörung anhand von originalen, zuvor noch nie ausgestellten Objekten, historischem Bildmaterial und partizipativen Elementen nähergebracht. Beispielsweise können die Gäste selbst kreativ werden und ein eigenes Deckenbild erschaffen.

Die Zerstörung Berlins und die daraufhin notwendige Neuordnung in der Politik, der Kultur und schließlich auch im Schloss, sind der Ausgangspunkte für die Diskussion um den Umgang mit dem zerstörten Deckenbild. Verschiedene Persönlichkeiten und ihre Sichtweisen veranschaulichen die unterschiedlichen denkmalpflegerischen Auffassungen der Zeit.

Während des langjährigen, öffentlich ausgetragenen Konflikts fertigte Hann Trier eine Vielzahl von Arbeiten an. Nach der Fertigstellung des Bildes 1972 folgten weitere Projekte von zeitgenössischen Kunstschaffenden im Schloss Charlottenburg, die im Zusammenhang mit herausragenden Akteurinnen und Akteuren der West-Berliner Kunstszene vorgestellt werden.

Eine Museumswerkstatt lädt sowohl Erwachsene als auch Kinder dazu ein, aktiv zu werden.

Als Höhepunkt führt der Rundgang in den Weißen Saal, wo unter dem imposanten Deckenbild die Gesamtentwürfe von vier Künstlern der 1950er und 1960er Jahre sowie die monumentalen Probestücke von Hann Trier und Karl Manninger (1912-2002) aus dem Jahr 1971 präsentiert präsentiert werden.

In Vorbereitung auf die Ausstellung wurde bereits im vergangenen Jahr die Online-Präsentation „StilBRUCH? Die Moderne im Wiederaufbau von Schloss Charlottenburg“ auf der Plattform Google Arts & Culture veröffentlicht: www.spsg.de/stilbruch-online

Zur Ausstellung wird ein umfangreiches Begleitprogramm angeboten.

www.spsg.de/stilbruch

Veranstaltungen – eine Auswahl

Orangefest

Oranienburgs Tag in Orange
24. April 2022, 10:00 – 18:00 Uhr
Schlossmuseum Oranienburg, 16515 Oranienburg

Anlässlich des niederländischen Königstages feiert Oranienburg traditionell am letzten Sonntag im April zu Ehren seiner Namensgeberin Louise Henriette von Oranien-Nassau (1627-1667) seinen Tag in Orange. Schloss, Schlosshof und Schlosspark empfangen zu landestypischen niederländischen Spezialitäten, traditionellem Handwerk, Musik, Tanz und Akrobatik.

In Kooperation mit der Tourismus und Kultur Oranienburg gGmbH.

Kunst-Wiese im Park Sanssouci

Malen für alle im Welterbe
2. Mai bis 25. September 2022, jeweils Samstag und Sonntag, 12:00 – 16:00 Uhr
Park Sanssouci (Wiese nördlich der Römischen Bäder), 14469 Potsdam

Historische Gärten inspirieren: Wir laden Jung und Alt herzlich ein, ihre Eindrücke aus dem Park Sanssouci mit Pinsel oder Zeichenstift festzuhalten. Auf der neuen Kunst-Wiese nördlich der Römischen Bäder können Teilnehmende ihrer Kreativität freien Lauf lassen und Kunstwerke schaffen, die von der Schönheit und Vielfalt der Potsdamer Schlossgärten erzählen.

Unter dem Motto #ParkIsArt erwarten Künstlerinnen und Künstler die Teilnehmenden und unterstützen beim Malen und Zeichnen; für das passende Material ist auf Decken unter Sonnenschirmen gesorgt. Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Interessierte können einfach vorbeikommen und sich einen der begrenzten Plätze sichern. Die Teilnehmenden sollten sich etwas zum Trinken, eigene Verpflegung und, wenn gewünscht, auch einen eigenen Malkasten mitbringen.

Geflüchtete Menschen sind herzlich zur Kunst-Wiese eingeladen.

A British Day

mit dem Deutschen Filmorchester Babelsberg
28. Mai 2022, 14:00 – 21:00 Uhr
Park und Schloss Babelsberg, 14482 Potsdam

Zusammen mit dem Deutschen Filmorchester Babelsberg präsentiert die SPSG unter dem Titel „A British Day“ einen Erlebnistag der besonderen Art! Schloss und der Park geben sich an diesem Tag noch „britischer“ als gewohnt: An den bedeutendsten Orten des Welterbeparks sowie im Tanzsaal des Schlosses werden kammermusikalische Konzerte und szenische Lesungen ganz in der Tradition der englischen „Proms“ dargeboten. Historische Texte und Briefe werden vorgelesen und erinnern an den Babelsberger Aufenthalt von Queen Victoria (1819-1901) im Sommer 1858. Expertinnen und Experten begleiten die Gäste bei den „Proms to Go“ auf ihrer musikalisch-literarischen Promenade durch den Park und informieren über die Bedeutung des Gartenkunstwerkes und seiner Bauwerke.

Weitere Informationen und Programm: www.spsg.de/abritishday
Tickets: tickets.spsg.de

Sommerkino Schloss Charlottenburg

in Kooperation mit der Yorck-Kinogruppe und ARTE
15. Juni bis 31. August 2022
Schloss Charlottenburg, 14059 Berlin

Nach dem gelungenen Auftakt im vergangenen Jahr führt die SPSG die Kooperation mit der  Yorck-Kinogruppe und dem deutsch-französischen Kultursender ARTE fort: Täglich kann das Publikum wieder die besten Filme unter dem Sternenhimmel im Ehrenhof des Schlosses Charlottenburg auf Liegestühlen genießen.

Alle Informationen zum Programm auf www.sommerkino.berlin/schloss-charlottenburg

Aufräumen am Ufer im Park Babelsberg

Mitmach-Aktion am Vortag des UNESCO-Welterbetags
4. Juni 2022, 9:00-11:00 Uhr
Park Babelsberg, 14482 Potsdam

Durch die intensive Nutzung des Uferstreifens am Tiefen See (Havel) im Park Babelsberg erstickt dieser Gartenbereich zeitweise im Müll. Nicht nur Flaschen und Pizzakartons sind das Problem. Vor allem der kaum sichtbare Kleinmüll, wie Kronkorken, Zigarettenkippen und Scherben schadet den Wiesenbiotopen.

Gemeinsam mit der Landeshauptstadt Potsdam wollen wir ein Zeichen setzen, dass dies so nicht weitergehen kann!

Alle Veranstaltungen zum UNESCO-Welterbetag auf: www.spsg.de/unesco-welterbetag

Inseln

Musikfestspiele Potsdam Sanssouci
10. Juni bis 26. Juni 2022
Park Sanssouci und weitere Orte in Potsdam

Die Musikfestspiele Potsdam Sanssouci machen 2022 „Inseln“ zum Thema. Musikalische Erkundungsreisen führen sowohl zu den symbolischen, literarischen und imaginären Inseln wie zu den vielen tatsächlichen Inselkulturen. Denn auf den Kanaren wie den Balearen, in Irland, auf Sizilien oder Island, auf Kreta oder Kuba haben sich musikalische Formen und Stile entwickelt, die ihren Weg um die Welt antraten. Mit ihrer Hilfe spannt das Festival einen weiten Bogen zwischen literarischer Fantasie und realer Welt wie zwischen exotischer Ferne und der Inselheimat Potsdam.

Fünf Opern bilden in diesem Jahr das Musiktheater-Archipel der Festspiele. Den Beginn macht eine Erstaufführung unserer Tage, die für Potsdam wiederentdeckte Oper „Die wundersamen Wirkungen von Mutter Natur“ von Giuseppe Scarlatti (1723-1777), inszeniert vom französischen Filmregiestar Emmanuel Mouret und mit Dorothee Oberlinger am Pult. Die zweite Premiere, eine frühbarocke Oper von Carlo Pallavicino (1630-1688), besucht die „Die Insel der Amazonen“ unter der Leitung von Christophe Rousset. Dazu gesellen sich konzertante Aufführungen von Johann Friedrich Reichardts (1752-1814) „Geisterinsel“ unter der Leitung von Hermann Max. Open Air ergänzen Henry Purcells „Indian Queen“ mit dem fulminanten Ensemble Ars Longa aus Kuba und die Kurzoper „Il Ciarlatano“ von Giovanni Battista Pergolesi (1710-1736) mit der ĀRT HOUSE 17 Company im Rahmen eines Pfaueninseltages die Entdeckungsfahrt.

Zu besuchen gibt es viele Orte der Sehnsucht, der Isolation und des malerischen Rückzugs. Darunter Inselorte der Region wie das Schloss Schönhausen, Schloss Caputh, die Insel Herrmannswerder oder das Schweizer Dorf in Klein-Glienicke. Inseln können dabei vom Ozean umgeben sein, wie diejenigen der Karibik oder der Südsee, von der Havel, wie die Potsdamer Freundschaftsinsel, aber auch von politischen Grenzen, wie das West-Berlin David Bowies 1977.

Alle Informationen zu Programm und Tickets: www.musikfestspiele-potsdam.de

Annäherung an die koloniale Vergangenheit

Führung, Vortrag und Diskussion
25. Juni 2022, 12:00 Uhr
Schlossmuseum Oranienburg, 16515 Oranienburg

Die SPSG beschäftigt sich mit dem kolonialen Erbe der ihr anvertrauten Kunstwerke. In Vorbereitung einer Sonderausstellung der SPSG in 2023 laden wir daher Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland ein, die Werke in unseren Sammlungen aus neuen Perspektiven zu betrachten.

Stephanie Archangel, Kuratorin im Rijksmuseum in Amsterdam, war unter anderem mitverantwortlich für die Ausstellung „Black in Rembrandt‘s Time“ im Rembrandt Haus. Sie hält einen Vortrag über Fürst Johann Moritz von Nassau-Siegen (1604-1679) und seinen Umgang mit Kunstwerken aus Niederländisch-Brasilien im 17. Jahrhundert. Als Einstimmung zeigen Ihnen die Kuratorinnen der SPSG Kunstwerke zu diesem Thema im Schlossmuseum Oranienburg.

Der Vortrag findet in englischer Sprache mit Übersetzung ins Deutsche statt.
Die Führungen finden in deutscher Sprache statt.

Kammeroper Schloss Rheinsberg 2022 – „Es lebe die Liebe“

25. Juni bis 28. August 2021
Schloss und Lustgarten Rheinsberg, 16831 Rheinsberg

Internationales Festival zur Förderung junger Opernsängerinnen und -sänger
Aufführungen auf dem Schlosshof und an verschiedenen Orten des Lustgartens

„Es lebe die Liebe“ – diese Zeile aus dem Finale des zweiten Aktes von Mozarts „Entführung aus dem Serail“ stiftet das Motto über dem Programm des diesjährigen Festivals. Denn um Liebesleid und Liebesfreud geht es in drei szenischen Opernproduktionen.

Mit der „Entführung“ im Schlosshof mit Blick auf den Grienericksee und Smetanas „Verkaufter Braut“ stehen zwei heitere Opern auf dem Programm, in denen die Liebe über alle möglichen Hindernisse siegt. Um unerfüllte Liebe geht es in der dritten Premiere: „P.“, die puristische Oper des sächsischen Komponisten Eckehard Mayer nach Texten von Fernando Pessoa, erlebt ihre Uraufführung im Schlosstheater.

Den Abschluss der Festivalsaison 2022 bildet eine Neuproduktion der Bundesakademie für junges Musiktheater #BAJMT mit gleich drei Uraufführungen im Schlosstheater. An den Erfolg der diesjährigen Produktion von Darius Milhauds „Opéras-minute“ anknüpfend, ergingen Kompositionsaufträge für Kurzopern an Christoph Breidler, Emre Dündar und Margarete Huber.

Information, Programm und Tickets: www.kammeroper-schloss-rheinsberg.de

Potsdamer Schlössernacht 2022

¡Viva!
19. und 20. August 2022
Park Sanssouci, 14469 Potsdam

Ein Höhepunkt des Sommers 2022 wird die Potsdamer Schlössernacht im Park Sanssouci sein. Am 19. und 20. August dürfen sich die Gäste auf zwei Nächte im illuminierten Park Sanssouci freuen. 2022 lautet das Motto „¡Viva!“ – gefeiert werden soll das Leben, warme Sommernächte und neue Erlebnisse.

Im Park und in einzelnen Schlössern finden thematische Führungen für das Publikum statt, Literaturlesungen mit prominenten Stimmen aus der Film- und Fernsehwelt sowie zahlreiche Musik-, Tanz- und Akrobatikdarbietungen für Groß und Klein runden das Programm ab.

Weitere Informationen und Programmdetails immer aktuell unter
www.potsdamer-schloessernacht.de

Gartenfest am Schloss Babelsberg

Schlossillumination und musikalisch-literarisches Programm
27. August 2022
Park Babelsberg, 14482 Potsdam

Rund um das Schloss Babelsberg können sich Interessierte am 27. August auf ein vielfältiges musikalisch-literarisches Programm freuen. Am Pleasureground kommen romantische Lieder und Arien zu Gehör, auf den Schlossterrassen lädt Dudelsackmusik zum Verweilen ein und am Michaelsdenkmal finden Lesungen für Kinder und Erwachsene statt. Einzigartig ist die festliche Illumination der Schlossterrassen mit hunderten von bunten Glaslämpchen.

Denkmalpflege und Restaurierung

Sanierung des Campanile der Friedenskirche

Die SPSG hat im Februar 2022 mit der Sanierung des 1850 errichteten Campanile (Glockenturm) der Friedenskirche im Potsdamer Park Sanssouci begonnen. Ermöglicht wird dies durch die 2015 von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) initiierte bundesweite Spendenkampagne.

Zur Vorbereitung der Restaurierung der historischen – aus Schmiede- und Gusseisen bestehenden – Deckenkonstruktionen im Inneren des 42 Meter hohen Turms werden zunächst Freilegungs- und Strahlarbeiten ausgeführt. Danach folgt der Einbau eines Edelstahl-„Korsetts“ in allen Deckenebenen, das die geschwächte historische Konstruktion stabilisieren und zugleich wieder sichtbar machen wird. Die später eingefügten Betondeckenverstärkungen werden hingegen rückgebaut. Alle originalen Deckenverspannungen im Mauerwerk werden ertüchtigt, Mauerwerksschäden an der Turminnenseite beseitigt und Verfugungen ergänzt. Das flache Turmdach wird instandgesetzt, dessen ornamentale Deckenverzierung im Inneren restauriert. Dies gilt auch für die verzierten gusseisernen Tragelemente und Treppenstufen sowie die applizierten Zinkgussornamente. Das aus vier – 1849 gegossenen – Bronzeglocken bestehende Geläut wird wie die Turmuhr mit den vier Zifferblättern repariert, das Turmkreuz wieder vergoldet.

2023 folgt in einem weiteren Bauabschnitt die Überarbeitung der gesamten Ziegeloberflächen und der Austausch von schadhaften Vollziegeln und Terrakotta-Elementen. Die Verfugungen werden in den zu bearbeitenden und abgängigen Bereichen ergänzt. Ebenso wird die an der Ostseite des Turmes hervortretende Ädikula mit dem Wandbild „Christus am Ölberg“ restauriert. Die Baumaßnahmen sollen voraussichtlich Anfang 2024 abgeschlossen sein.

Für die Finanzierung der Gesamtbaukosten des Glockenturms in Höhe von 4,07 Millionen Euro sind weitere Spenden herzlich willkommen.

Instandsetzung von Stützmauern im Park Sanssouci

Für den Bau des Schlosses Sanssouci ließ König Friedrich der Große (1712-1786) den Höhenzug in diesem Bereich terrassieren und die Höhenunterschiede der Terrassen mit Stützmauern einfassen. Später folgten Geländeumgestaltungen an den Neuen Kammern, an der Bildergalerie und am Orangerieschloss. Im Ergebnis stehen heute im Park Sanssouci mehr als 20 Stützmauern, die bis zu 250 Meter lang und bis zu 5 Meter hoch sein können.

Nahezu alle Stützmauern bestehen aus Kalkstein, der in Rüdersdorf östlich von Berlin gewonnen wurde. Leider ist dieser Rüdersdorfer Kalkstein für bauliche Zwecke wenig geeignet. Dies sowie die Bauweise und die Witterung der vergangenen Jahrhunderte haben zu starken Schäden an nahezu allen Stützmauern geführt. 2020 Jahren wurde deshalb ein eigenes Programm zur Rettung dieser Bauwerke aufgelegt.

Begonnen wurde mit der 130 Meter langen westlichen Stützmauer im Holländischen Garten an der Bildergalerie. Mittlerweile sind 75 Prozent instand gesetzt, bis Ende 2022 soll die gesamte Mauer saniert sein. Die Maßnahmen umfassen Reinigung, Austausch schadhafter Einzelsteine, Konsolidierung der Mauerkrone, Fugensanierung, Vernadelungen und Hohlraumverfüllungen. Darüber hinaus erfolgt eine statische Ertüchtigung. Dafür wurden abschnittsweise rücklagig Stahlbetonbalken eingezogen und bis zu 15 Meter lange Erdanker eingebracht, die die Mauer gegen ein weiteres Abkippen sichern. Die Gesamtbaukosten sind mit ca. 1 Million Euro zu beziffern.

Auch an der östlichen Stützmauer im Kirschgarten an den Neuen Kammern wird gearbeitet. 2021 wurde der direkt an das Gebäude anschließende nördlichste Teil durch einen massiven Gitterost aus Stahlträgern notgesichert. Im März 2022 beginnt die Sanierung des südlichen ersten Mauerabschnitts bis zu einer Kronenhöhe von 2 Metern.

Die Prunkräume im Neuen Palais

Das Neue Palais beeindruckt durch seine künstlerisch in hoher Qualität ausgestatteten Räume und Säle. Nach der Restaurierung des Marmorfußbodens im Marmorsaal und der Decke im Grottensaal folgt nun die Restaurierung weiterer Räume. Arbeitsschwerpunkt ist derzeit das Obere Fürstenquartier. Im Herrenschlafzimmer geht es um die Erhaltung der Stuckornamentik mit ihrer versilberten Oberfläche sowie der Raumwände mit ihren Seidenbespannungen und vergoldeten Zierleisten. Im Frühsommer 2022 wird das ebenfalls restaurierte Baldachinbett im Alkoven wiederaufgestellt.

Das Stibadium im Garten der Villa Liegnitz

Lange Zeit durch ein Schutzgerüst allen Blicken verborgen, wird das Stibadium im Garten der Villa Liegnitz vom Frühjahr 2022 an mit restaurierter Fassade wieder sichtbar sein. Die Oberflächen zeigen eine wunderbare, zu großen Teilen noch erhaltene farbige Gestaltung. Die Restaurierungsarbeiten werden nun im einseitig offenen Innenraum mit dem Wandbild, das einen Blick über den Comer See zeigt, fortgesetzt. Die beiden tragenden Figuren (Karyatiden) aus Zinkguss konnten bereits 2020 im Zuge der Dachsanierung wieder eingebaut werden. Das Projekt wird durch eine großzügige Spende der Cornelsen Kulturstiftung gefördert.

Europäischer Tag der Restaurierung

Im Rahmen der Ausstellung „DENK × PFLEGE. Zukunft für das Welterbe Römische Bäder“
16. Oktober 2022
Römische Bäder, Park Sanssouci, 14471 Potsdam

Europaweit ermöglichen Restauratorinnen und Restauratoren an diesem Tag, der erstmals 2018 veranstaltet wurde, Einblicke in ihre Ateliers. Interessierte sind dazu eingeladen, Kunstwerke aus unmittelbarer Nähe zu betrachten. 2022 werden die vielseitigen restauratorischen Herausforderungen in den Römischen Bädern in den Fokus gerückt. Wie wird ein Wandbild restauriert und wie das Raumklima stabilisiert? Welche Gemälde sind von der Originalausstattung erhalten und was muss passieren, dass sie wieder an den originalen Standort zurückkehren können? Mit der Sanierung und Restaurierung dieses einzigartigen Gebäudekomplexes mit seiner wandfesten und mobilen Ausstattung sind viele Fachbereiche befasst. Die Beschäftigten der Abteilung Restaurierung der SPSG werden darüber berichten, Techniken vorführen und sich den Fragen des Publikums stellen.

Im Schloss

Kulturstiftung der Länder und Käthe-Kollwitz-Museum ziehen in den Theaterbau des Schlosses Charlottenburg

Die Kulturstiftung der Länder zieht 2022 in den repräsentativen Theaterbau des Schlosses Charlottenburg in Berlin. Ein entsprechender Mietvertrag wurde von der SPSG zum 1. Juli 2022 abgeschlossen. Vertragspartner ist das Land Berlin, vertreten durch die BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH als Generalmieterin, die das Recht zur Untervermietung an die Kulturstiftung der Länder hat. Diese wird ab Sommer 2022 vor allem die Räume im zweiten Obergeschoss des dreigeschossigen frühklassizistischen Gebäudes übernehmen, das nach Plänen von Carl Gotthard Langhans (1732-1808), dem Architekten des Brandenburger Tores, errichtet wurde. Nach dem Käthe-Kollwitz-Museum, das ebenfalls von 2022 an Flächen im Erd- und ersten Obergeschoss nutzen wird, hat die SPSG mit der Kulturstiftung der Länder erneut eine Institution von bundesweiter Bedeutung für diesen Standort gewinnen können.

Was für ein (Schloss-)Theater!

Das Schlosstheater im Neuen Palais von Sanssouci gehört zu den schönsten noch erhaltenen Barockbühnen Europas. Seit Herbst 2021 wird es – nach intensiven Restaurierungs-maßnahmen – wieder bespielt. In außergewöhnlichem Ambiente finden hier Opern-, Konzert-, Schauspielaufführungen sowie Tagungen statt. Das Theater kann für vielfältige Formen von Veranstaltungen angemietet werden.

Das Neue Palais im Park Sanssouci wurde zwischen 1763 und 1769 im Auftrag Friedrichs des Großen (1712-1786) errichtet. Neben fürstlichen Gästeappartements und Festsälen ließ der König im südlichen Seitenflügel des Neuen Palais sein Schlosstheater einrichten. Von außen deuten nur die Attikafiguren auf dem Dach mit ihren Masken und Musikinstrumenten auf die Bedeutung der Räume hin. Im Inneren dominieren Rot und Gold, „orientalische“ Instrumente und chinesische Dekorelemente im Stil des friderizianischen Rokoko. In den vergangenen 250 Jahren wurde es mehrfach umgebaut, saniert und modernisiert. Die Originalsubstanz blieb jedoch unangetastet. Der wie ein Amphitheater gestaltete Zuschauerraum umfasst 226 Plätze. Eine Lüftungsanlage, verschiedene Zugänge und ein Hygienekonzept sorgen auch in Zeiten der Pandemie für einen geschützten Genuss.

Höhepunkte des Jahres 2022 sind die von Bettina Jahnke verantwortete „Amadeus“-Inszenierung des Potsdamer Hans Otto Theaters, die Produktionen der Musikfestspiele Potsdam Sanssouci im Juni 2022 sowie die Veranstaltungen des Poetenpack Potsdam und der Berliner Schlosskonzerte. Die Potsdamer Winteroper (Kammerakademie Potsdam und Hans Otto Theater Potsdam) findet 2022 ebenfalls wieder im Schlosstheater statt. Es wird die Opera buffa „Il matrimonio segreto“ von Domenico Cimarosa (1749-1801) unter der musikalischen Leitung von Attilio Cremonesi in der Regie von Adriana Altaras aufgeführt.

Das gesamte Veranstaltungsprogramm finden Sie unter https://www.spsg.de/aktuelles/kalender-schlosstheater/

Im Garten

Projekt „Innovatives Wassermanagement“

In Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Potsdam hat die SPSG ein Förderprojekt im Rahmen des Bundesprogramms „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ erarbeitet. Es wurde beim Bundesministerium des Innern und für Heimat beantragt. Der Deutsche Bundestag bewilligte im Juni 2021 die Förderung dieses Gemeinschaftsprojekts mit dem Titel „Innovatives Wassermanagement zur Klimaanpassung zum Erhalt von Grünanlagen und historischen Parks“ in Potsdam mit einer Summe von 2,5 Millionen Euro. Zwei Drittel der Summe werden in die Sanierung der Wasserleitungssysteme im Park Sanssouci und im Neuen Garten investiert. Zugleich geht es um neue technische Möglichkeiten, Wasser gezielter einzusetzen, z. B. mit einer Tröpfchenbewässerung. Über Sensoren soll künftig die Bodenfeuchte regelmäßig gemessen werden.

Nachpflanzungen

In den Park- und Gartenanlagen sollen nach den trockenen Sommer 2018, 2019, 2020 mit überdurchschnittlich erhöhten Temperaturen die Schäden und Verluste der Bäume und Sträucher schrittweise durch Nachpflanzungen ausgeglichen werden. Dafür werden nicht nur begleitende Forschungen genutzt, sondern auch eigenes Erfahrungswissen. So hat die Gartenabteilung der SPSG entsprechende Gehölzentwicklungspläne (z. B. für den Ruinenberg im Park Sanssouci) erarbeitet.

Durch Überlagerung der aktuellen Bestände mit den für den jeweiligen Park oder Parkbereich maßgeblichen historischen Zuständen erstellt, sind sie die Basis für das weitere Vorgehen. Die Pflanzenverwendung erfolgt unter Beachtung der Zeitschichten und soll die Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Gartenräume sicherstellen. Die Pläne umfassen detaillierte Angaben zu Gehölzarten und -sorten für die verschiedenen Gartenbereiche, insbesondere die Verortung zu pflanzender Gehölze sowie Angaben zum Freihalten von unterschiedlichsten Sichtbeziehungen.

In den vergangenen Jahren hat sich gezeigt, dass Gehölze durch Naturverjüngung gegenüber verwendeter Baumschulware größere Vorteile besitzen. Genetisch angepasste, ökologisch stabilere Pflanzen jüngerer bzw. kleinerer Qualitäten erreichen schneller Zuwächse und sind ökonomisch deutlich günstiger. Auf Grundlage der Gehölzentwicklungspläne sollen unter wissenschaftlicher Begleitung unterschiedliche Pflanzungen im Hinblick auf ihre Standortverhältnisse (Boden, Wasser etc.) beobachtet werden. Das Monitoring und dessen Auswertung ermöglichen konkrete Aussagen zur lokalen Gehölzentwicklung in Abhängigkeit zu ihrer Umgebung.

Klimabildung für alle

Anlässlich des 50. Jahrestages der Welterbekonvention im Jahr 2022 beteiligt sich die SPSG an zwei Citizen-Science-Projekten. Das Projekt „Young Climate Action for World Heritage“ unter Federführung des Institute Heritage Studies (IHS) wird von der Deutschen Bundestiftung Umwelt (DBU) gefördert. Über UNESCO-Projektschulen sollen sich junge Menschen in sechs grenzübergreifenden UNESCO-Welterbestätten, darunter auch die Potsdam-Berliner Kulturlandschaft, mit den Nachhaltigkeitszielen der Agenda 2030 und insbesondere dem Klimawandel auseinandersetzen. Das Projekt soll somit das Potenzial des Welterbes als Lernort für Klimabildung sichtbar machen, praktisch umsetzen und die grenzübergreifende Zusammenarbeit von Welterbestätten und Schulen fördern. Zentrale Produkte sind digitale Ausstellungen der von den Lernenden erarbeiteten Ergebnisse sowie eine Handreichung „Praxisimpulse Welterbildung und Klimawandel“.

Das zweite Projekt „Pflanze Klimakultur!“ ist ein Citizen Science Projekt des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung Leipzig, an dem sich die Botanischen Gärten in Berlin, Halle, Jena und Leipzig beteiligen. Befristet werden auch im Botanischen Garten in Potsdam oder im Schlossgarten Charlottenburg in Berlin kleine Beete zur Verfügung gestellt. Mit Interessierten wird hier der Einfluss des Klimawandels auf das Wachstum von Pflanzen beobachtet und erforscht.

Kampfmittelbeseitigung im Park Babelsberg

Aufgrund der behördlichen Corona-Eindämmungsverordnung des Landes Brandenburg musste die 2019 begonnene Kampfmittelsondierung und -beseitigung im Park Babelsberg auch im Jahr 2021 für einige Monate gestoppt werden. Seit Juli 2021 werden die Maßnahmen fortgesetzt. Voraussichtlich im Frühsommer 2022 soll die finale Kampfmittelfreiheit des Parks als dringend notwendige Voraussetzung für die Parkpflege und anstehende Baumaßnahmen hergestellt sein.

Wege rund um den Rheinsberger Gartensalon

Im Schlossgarten Rheinsberg werden 2022 die Wegeflächen rund um den Gartensalon saniert. Fehlende Entwässerungsmöglichkeiten sorgten dort wiederholt für Abspülungen und Pfützenbildung. Die Maßnahme wird hier Abhilfe schaffen und mit einem mehrschichtigen Wegeaufbau sowie angepassten Entwässerungsvorrichtungen den Gesamteindruck und die Nutzbarkeit deutlich verbessern.

App „Park Sanssouci“

Mithilfe der App können Gäste den Park vor Ort oder von Zuhause aus digital erkunden. Sie erfahren dabei mehr über die gartenkünstlerischen Anlagen, Pflanzenarten, Skulpturen und Baudenkmale. Die App eignet sich als digitaler Begleiter bei einem Besuch im Park und ist voraussichtlich ab Sommer 2022 kostenlos zum Download im App Store oder im Google PlayStore erhältich.

Verstärkter Einsatz von Ordnungskräften in den Potsdamer Parkanlagen

Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) wird Verstöße gegen die in ihren Potsdamer Park- und Gartenanlagen geltende Stiftungsanlagenverordnung (https://www.spsg.de/stiftung/stiftungsanlagenverordnung/) künftig konsequent verfolgen. Dafür wurden im Bereich Sicherheit und Ordnung zusätzlich 4 Mitarbeiter:innen eingestellt. Damit sind zum Saisonbeginn am 1. April 2022 insgesamt 7 Beschäftigte des Ordnungsdienstes der SPSG im Einsatz, um für einen deutlich verbesserten und dauerhaften Schutz der UNESCO-Welterbe-Parks Sanssouci, Neuer Garten und Babelsberg zu sorgen.

In diesen Bereichen hat die SPSG in den vergangenen Jahren einen deutlichen Anstieg der Schadensfälle feststellen müssen. An warmen Sommertagen wurden der Neue Garten oder der Park Babelsberg mehr und mehr zum Sonnenbaden, Grillen, Zelten, Ballspielen und Schwimmen genutzt. Dies ging mit einem drastisch erhöhten Müllaufkommen einher. Darüber hinaus war eine Zunahme des Fahrradverkehrs auf nicht dafür freigegebenen Strecken zu konstatieren. Zerstörung historischer Substanz sowie die massive Gefährdung von Flora und Fauna in den Parkanlagen waren die Folge.

Anders als das Sicherheitspersonal der Fridericus Servicegesellschaft mbH (FSG), das auch weiterhin als Parkstreife unterwegs sein wird, ist der Ordnungsdienst der SPSG befugt, die Stiftungsanlagenverordnung mit allen ordnungsbehördlich erforderlichen Maßnahmen

durchzusetzen. Er kann Personen auf Verstöße hinweisen und / oder Verwarnungen aussprechen. Er ist zudem berechtigt, Personalien festzustellen und Verwarngelder zu verhängen. Letzteres schließt auch ein, dass Personen, die sich der Identitätsfeststellung entziehen wollen, bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten werden können.

Die Beschäftigten des Ordnungsdienstes sind sich ihrer Verantwortung gegenüber den Besucher:innen der Parkanlagen bewusst. Insbesondere, wenn sie im Falle von Verstößen ordnungsbehördlich einschreiten müssen. Sie verfügen über die Qualifikation, um ihre Aufgaben angemessen wahrnehmen zu können bzw. waren vor ihrer Beschäftigung bei der SPSG bereits in Ordnungsämtern tätig. Unstrittig ist aber auch, dass der Schutz des Welterbes für sie absolute Priorität hat.

Die SPSG bittet alle Besuchenden, sich über die Bestimmungen der Stiftungsanlagen-verordnung bzw. der Parkordnungen zu informieren und sich an diese zu halten. Die Regeln finden sich auf der Website der SPSG genauso wie an den Eingängen zu den Parks und Gärten. Bei Fragen stehen selbstverständlich auch die Beschäftigten des Ordnungsdienstes der SPSG gern zur Verfügung.

Wissenschaft und Forschung

Gärten als Forschungslobare zur Klimaanpassung

Seit einem Jahr läuft das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Forschungsprojekt „Kulturgüter vor Extremklimaereignissen schützen und Resilienz erhöhen (KERES)“. Unter Federführung der Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e. V. (FhG) und in Kooperation mit dem Climate Service Center Germany (HZG-GERICS) werden seit Ende 2020 bis 2023 Strategien zur Prävention und zum Schutz unwiederbringlicher Kulturgüter entwickelt, die über eine Wissensplattform öffentlich zur Verfügung gestellt werden sollen.

In den Potsdamer Parks Sanssouci und Babelsberg werden zu diesem Zweck verschiedene Standorte exemplarisch untersucht, im Fokus stehen dabei Wege und Gehölze. Unter anderem werden in sogenannten Entwicklungsflächen Neupflanzungen unter dem Aspekt der Klimaanpassung durchgeführt und dokumentiert. Schadensbilder an Wegen und Gehölzen werden erfasst und mit Klimadaten abgeglichen, um mögliche Zusammenhänge zu ermitteln.

Anhand von Simulationsmodellen werden in einem nächsten Schritt Szenarien für die Klimaentwicklung an den Untersuchungsstandorten erarbeitet, die grundlegend für zukünftige Maßnahmen sein sollen. Es wurde ein Gremium gebildet, in dem Fachleute aus verschiedenen Bereichen ihre Expertise im Rahmen von Workshops zu Projektthemen beisteuern.

Gefördert von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) startete die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Schlösserverwaltungen (AGDS) das Projekt „Handlungsstrategien zur Klimaanpassung: Erfahrungswissen der staatlichen Gartenverwaltungen“ mit einer Laufzeit von 2022 bis 2024. Das Projekt erfasst erstmals die in den vergangenen 5 bis 10 Jahren in staatlichen Schlossgärten und Parks angewandten Maßnahmen zur Klimaanpassung. Hierfür wird das Erfahrungswissen der Gartenwissenschaften und Parkleitungen in den Gartenverwaltungen der AGDS genutzt, um einen an den wachsenden Herausforderungen ausgerichteten Orientierungsleitfaden zur Bewahrung historischer Gärten zu entwickeln.

Beabsichtigt ist, den vielfältigen, zum Teil sehr alten Vegetationsbestand in seinem Reichtum und mit Blick auf seine ökologischen Potenziale zu sichern und durch innovative Pflegemaßnahmen zu erhalten.

Projekte des Research Center Sanssouci (RECS)

Summer School der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)

Das Direktorium des RECS traf sich am 18. Februar und am 28. März 2022, um das Programm der kommenden Jahre abzustimmen. Um allen Beteiligten – in den drei das RECS tragenden Institutionen – Gelegenheit zur Mitarbeit zu geben, wurde ein gemeinsamer Workshop für den Herbst 2022 vereinbart. Zuvor wird das RECS im Juni 2022 die Summer School der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) betreuen.

Online-Edition der Autobiographie von Alexander von Eversmann (1759-1837)

Das Projekt sieht die Transkription der Autobiografie von Alexander von Eversmann (1759-1837) sowie deren Publikation vor. Eversmann war ein preußischer Jurist, Kriegs- und Steuerrat, sowie „Fabrikkommissarius“. Die von der Stiftung Preußische Seehandlung geförderte Transkription und Übersetzung der Autobiografie konnte im Juli 2021 abgeschlossen werden, ebenso die Digitalisierung des Manuskripts. In Zusammenarbeit mit der Max Weber Stiftung wird 2022 die Online-Publikation auf der Publikationsplattform

perspectivia.net erfolgen sowie das sehr umfängliche Personenregister komplettiert. Durch dieses Register werden das Netzwerk Eversmanns und dessen internationale Verbindungen erst erkennbar. Hieraus ergeben sich für die Forschung vielfache Anknüpfungspunkte.

Pressekontakt

Frank Kallensee
SPSG | Generaldirektion
Pressesprecher
Postfach 60 14 62
14414 Potsdam
Telefon: 0331.96 94-318
Fax: 0331.96 94-102