POTSDAM
Neuer Garten, Rotes Haus
Das Rote Haus gehört zu den ältesten Gebäuden im Neuen Garten. Es war ursprünglich ein von Weinbergen umgebenes Winzerhaus, das 1787/88 von König Friedrich Wilhelm II. (1744-1797) samt Grundstück erworben wurde. Bei der Anlage des Neuen Gartens durch Johann August Eyserbeck (1762-1801) wurde das Rote Haus in den Park integriert. Von da an diente das Gebäude als Wohnhaus, zuerst als Sommerhaus für den Geheimen Kämmerer des Königs, danach im 19. Jahrhundert als Dependance des Marmorpalais zur Unterbringung von Mitgliedern des Hofstaates. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Rote Haus weiterhin als Wohnhaus mit nur einer Wohneinheit genutzt.
Die Maßnahme umfasst die Sanierung des gesamten Hauses mit dem Ziel der Wohnnutzung für künftig zwei Wohneinheiten. Im Einzelnen werden folgende Bereiche bearbeitet:
Fassaden und Dächer,
Innenräume (alle Etagen),
technische Gebäudeausrüstung.
Außenanlagen mit Uferverbau
Die Baudurchführung beginnt im Februar 2022 mit der Sanierung des Uferverbaus am Heiligen See.
Neuer Garten, Weißes Haus
Auch das Weiße Haus ist wie das Rote Haus älter als der Neue Garten und ursprünglich als Winzerhaus erbaut worden. Nachdem der Neue Garten angelegt wurde, wohnten dort Bedienstete des Hofes. Diese Wohnnutzung blieb bis in die 2000er Jahre unverändert bestehen.
Auch nach der Grundinstandsetzung soll das Weiße Haus wieder ein Wohnhaus werden, allerdings werden hier die Wohneinheiten auf zwei Einheiten reduziert.
Im Einzelnen werden folgende Bereiche bearbeitet:
Fassaden und Dächer,
Innenräume (alle Etagen),
technische Gebäudeausrüstung.
Außenanlagen mit Zuwegung und haustechnischer Erschließung
Der Bauantrag wurde gestellt, Die Baudurchführung ist ab Herbst 2022 geplant.
Neuer Garten, Damenhaus
Das Damenhaus im Neuen Garten zählte zu den Bedienstetenhäusern des Hofes im sogenannten Holländischen Etablissement. Erste Bewohnerin war Wilhelmine Enke (1753-1820), die spätere Wilhelmine Gräfin von Lichtenau und wohl einflussreichste Mätresse König Friedrich Wilhelms II. Nach dem Tod des Monarchen 1797 stand das Damenhaus leer. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurde es bis Anfang des 20. Jahrhunderts als Hofdamenhaus genutzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Räumlichkeiten in vier separate Wohnungen aufgeteilt.
Die Maßnahme umfasst die Sanierung des gesamten Hauses mit dem Ziel der Wohnnutzung. Im Einzelnen werden folgende Bereiche bearbeitet:
2020 wurde die Detailplanung fertiggestellt und die Ausschreibungen und Vergaben vorbereitet. Die Baudurchführung hat im Januar 2021 begonnen und soll Mitte 2022 abgeschlossen sein.
Schloss Cecilienhof, Innenräume (Hotelbereich)
An dem zwischen 1914 und 1917 errichteten letzten Schlossbau der Hohenzollern wurden bereits bis 2018 im SIP 1 Fassade, Dach, Fenster und Natursteinsockel sowie die Entwässerungsanlage saniert.
In enger Abstimmung mit dem künftigen Hotelpächter wird derzeit die Vorplanung erstellt. Die Grundrissdisposition steht im Wesentlichen fest. Derzeit laufen die Abstimmungen mit den Genehmigungsbehörden. Die Entwurfsplanung soll bis Ende 2022 vorliegen. Die Baudurchführung soll von 2024 bis 2027 in zwei Bauabschnitten (bei laufendem Museumsbetrieb) erfolgen.
Neuer Garten, Ökonomieweg
Der Ökonomieweg ist die zentrale Erschließungsstraße im Neuen Garten. Nach 1945 wurde sie asphaltiert und ist heute stark sanierungsbedürftig. Zu Beginn der Planung war nur eine Erneuerung der Asphalt-Deckschicht vorgesehen. Baugrundgutachten zeigten jedoch, dass auch der Unterbau vollständig erneuert werden muss. Die EW-Bau wurde zur Prüfung und Genehmigung eingereicht.
Orangerieschloss, Hüllensanierung
Die Hüllensanierung des Orangerieschlosses lief in mehreren Bauabschnitten mit Mitteln des SIP 1 von 2008 bis 2018. Fertiggestellt wurden sowohl die Hülle des Südost-Pavillons und der Mittelbau mit dem markanten Turm-Paar.
Im Rahmen des SIP 2 werden seit Ende 2018 die Planungen für die noch instand zu setzenden Teile des Gebäudekomplexes erstellt. Für ca. 29,5 Millionen Euro soll eine Hüllensanierung durchgeführt werden. Außerdem werden die Innenräume der beiden Pflanzenhallen instand gesetzt und mit der erforderlichen Infrastruktur für eine sommerliche Veranstaltungsnutzung ausgestattet. Die Entwurfsplanung (EW-Bau) soll im März 2022 zur Prüfung und Genehmigung eingereicht werden. Planung und Baudurchführung werden – bei laufendem Museumsbetrieb – voraussichtlich ein Jahrzehnt dauern.
Römische Bäder, Gesamtsanierung
Das Ensemble der Römischen Bäder ist das pittoreske Gegenstück zum Schloss Charlottenhof. Der zeichnerisch begabte Kronprinz und spätere König Friedrich Wilhelm IV. (1795-1861) lieferte für den Komplex zahlreiche Ideenskizzen. Karl Friedrich Schinkel (1781-1841) und Ludwig Persius (1803-1845) ließen die königliche Vision Wirklichkeit werden: Ab 1829 entstanden nacheinander das Hofgärtnerhaus, der angrenzende Pavillon als römischer Podiumstempel mit Pfeilerportikus, das Gehilfenhaus, die große Laube, die Arkadenhalle und schließlich die Römischen Bäder. Das gesamte Ensemble, einschließlich der Gartenanlagen, befindet sich in einem desolaten Zustand und bedarf einer Grundinstandsetzung.
Die Maßnahme umfasst die Sanierung und Restaurierung der Gebäudehüllen und Innenräume und der dazugehörigen Gartenanlagen. Im Einzelnen werden folgende Bereiche bearbeitet:
Gründung, Stützmauern, Uferzonen,
Fassaden und Dächer,
Innenräume, einschließlich der Restaurierung der Oberflächen in den museal genutzten Bereichen,
Gartenanlagen,
Höfe, Loggien, Pergolen, Brunnen und Gartenarchitekturen,
Skulpturenschmuck (insbesondere im Außenbereich).
Die Baudurchführung soll voraussichtlich 2023 beginnen.
Meierei am Kuhtor, Gesamtsanierung
Die Meierei am Kuhtor besteht im Kern aus dem im Jahr 1788 nach einem Brand wieder aufgebauten Wohnhaus des Hofgärtners Carl Christian Handtmann (1776-1852), dass in den Jahren 1834/35 nach Entwürfen von Ludwig Persius umgestaltet wurde. Es ist Teil des von 1826 bis 1829 gestalteten Parks am Schloss Charlottenhof. Die Anlage besteht aus einem Hauptgebäude mit Wohntrakt, einem östlichen Anbau mit einstiger Gehilfenwohnung sowie einem westlich anschließenden Hof für Stallungen. Das Haus wurde zuletzt für Wohnzwecke genutzt. Aufgrund seines stark sanierungsbedürftigen Zustandes steht es jedoch seit mehreren Jahren leer.
Die Maßnahme umfasst die Sanierung des gesamten Hauses mit dem Ziel einer Wohnnutzung mit fünf Wohneinheiten sowie einer Sommer-Gastronomie. Im Einzelnen werden folgende Bereiche bearbeitet:
Die Baudurchführung läuft. Die Fertigstellung ist bis Ende 2023 geplant.
Villa Liegnitz, Gesamtsanierung
Die repräsentative Villa Liegnitz befindet sich im südöstlichen Teil des Parks Sanssouci in direkter Nachbarschaft zum Marlygarten. Der Schinkel-Schüler Albert Dietrich Schadow (1797-1869) entwarf 1841 die Villa und das Ökonomiegebäude als Einzelgebäude. Bereits 1877 wurde durch Reinhold Persius (1835-1912) ein Verbindungsgang errichtet, der 1907 durch einen zweigeschossigen Zwischenbau mit hohem Sockelgeschoss ersetzt wurde. Bis 1945 nutzte August Wilhelm Prinz von Preußen (1887-1949) die Villa als Wohnsitz – bevor er als SA-Obergruppenführer vor der anrückenden Roten Armee floh. Das Haus wurde ab 1949 von der Pädagogischen Hochschule genutzt. Von 2004 bis 2016 waren hier Büros der SPSG untergebracht. Das Gebäude, der dazugehörige Garten und die Parkbauten sind stark sanierungsbedürftig.
Die Maßnahme umfasst die vollständige Sanierung der Fassaden, Dächer und Innenräume mit dem Ziel einer Büronutzung durch die SPSG. Außerdem sollen der dazugehörige Garten sowie die darin befindlichen Gartenarchitekturen wieder instand gesetzt werden. Im Einzelnen werden folgende Bereiche bearbeitet:
Fassaden und Dächer, einschließlich Loggien, Terrassen und Altan (Wintergarten),
Innenräume (alle Etagen),
technische Gebäudeausrüstung,
Freianlagen im direkten Umfeld des Bauwerks,
Sanierung und Restaurierung des Stibadiums.
Die Baudurchführung läuft. Die Fertigstellung ist für 2024 geplant.
Neues Palais, Dachsanierung, 2. Bauabschnitt
Das Neue Palais wurde von 1763 bis 1769 von Johann Gottfried Büring (1723-1788) und Carl von Gontard (1731-1791) am westlichen Rand des Parks Sanssouci errichtet. Im Rahmen des Sonderinvestitionsprogramms 1 (SIP 1) wurde bereits als erster Bauabschnitt das Dach des Theaterflügels saniert. Im Rahmen des SIP 2 wird die Dachsanierung nun für alle anderen Gebäudeteile abgeschlossen. Die Maßnahme umfasst die Erneuerung der Dachdeckung aus Kupferblech, die Instandsetzung der bauzeitlichen Dachkonstruktion und der umlaufenden Balustrade samt Skulpturenschmuck. Planung und Baudurchführung werden – bei laufendem Museumsbetrieb – voraussichtlich ein Jahrzehnt dauern. Im Rahmen der Vorplanung wurde probehalber ein Teilbereich des Hauptgesimses im Ehrenhof zurückgebaut, um den Aufbau und Zustand der Konstruktion zu prüfen. Aktuell wird die Entwurfsplanung erstellt.
Neues Palais, Neugestaltung Besucherempfang
Zur Verbesserung der Empfangssituation für die Besuchenden des Schlossmuseums und des Schlosstheaters im Neuen Palais ist der denkmalgerechte Umbau der Unteren Roten Kammern und der Marquis d’Argens-Wohnung geplant. Hier sollen künftig alle Nebennutzungen des öffentlichen Besuchsverkehrs wie Info-Point, Ausgabe von Audioguides, Schließfächer, Garderobe, Cateringküche, barrierefreie Gäste-WCs und ein Aufzug zur barrierefreien Erschließung sowohl der Museumsfläche im 1. Obergeschoss als auch des Schlosstheaters unterkommen. Derzeit wird die Vorplanung erstellt. Für die Bauzeit wird das Schlosstheater voraussichtlich wieder vorübergehend zwischen 2024 und 2027 schließen müssen.
Parkrevier II / III, Park Sanssouci
Die Parkreviere sind die Stützpunkte in den Anlagen der SPSG, von denen aus die Beschäftigten der Gartenabteilung die Pflege organisieren. Hier befinden sich die Büro- und Sozialräume sowie Lager- und Stellflächen für den Maschinenpark. Das ca. 8.400 Quadratmeter große Areal der Parkreviere II und III im Park Sanssouci befindet sich südlich der Maulbeerallee zwischen den Jubiläumsterrassen unterhalb des Orangerieschlosses und dem Sizilianischen Garten. Die vorhandenen Baulichkeiten sind in schlechtem Zustand. Die Pausen-, Umkleide-, Wasch- und Toilettenräume entsprechen nicht den geltenden Arbeitsschutzbestimmungen. Durch die Sanierung von Teilbereichen sowie einen Neubau sollen zeitgemäße Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten geschaffen werden. Die Maßnahme umfasst im Einzelnen:
Ertüchtigung der Bestandsgebäude Nr. 1-8 als Lager- und Garagenflächen,
Rückbau der Gebäude 9-11 (temporäre Nutzung des Gebäudes 9 während der Bauphase),
Errichtung eines Neubaus sowie Anlegen von Garagen- und Lagerflächen für alle weiteren erforderlichen Nutzungen,
Neugliederung der Außenanlagen mit Stellplätzen und Außenlagerflächen.
Für den Neubau werden hohe Anforderungen an die Nachhaltigkeit gestellt: Er wird als Holzkonstruktion hergestellt, das Dach wird als Gründach konzipiert und die Fassade erhält eine langlebige Außenhaut aus Holzschindeln. Die Beheizung der gesamten Anlage erfolgt durch eine Holzschnitzelheizung. Damit können die bei der Bewirtschaftung des Parks anfallenden Holzabfälle zur Energiegewinnung genutzt werden. Die Baudurchführung beginnt im Frühjahr 2022 und soll bis Mitte 2024 abgeschlossen sein.
Park Babelsberg, Kleines Schloss
Das sogenannte Kleine Schloss befindet sich am Havelufer im Park Babelsberg. Es entstand in den Jahren 1841/42 im Zuge des neugotischen Umbaus eines Gärtnerhauses zur Wohnung für das Hofgefolge. Das zweigeschossige Gebäude ist durch Giebelrisalite, Erkervorbauten und Ecktürmchen gestaffelt. Die Maßnahme umfasst die Sanierung der bestehenden Gastronomie im Erdgeschoss und die Sanierung der zwei Wohneinheiten im Obergeschoss. Die Ausführungsplanung läuft. Die Baugenehmigung liegt noch nicht vor. Der Baubeginn ist für das Frühjahr 2022 geplant.
Neubau des zentralen Skulpturendepots
Die Skulpturen der SPSG sind derzeit auf mehrere Standorte verteilt. Mit Mitteln aus dem SIP 2 soll das neu errichtete Zentrale Kunstgutdepot unweit des Potsdamer Hauptbahnhofs um ein Skulpturendepot erweitert werden. Dabei wird es sich um ein eigenständiges Gebäude in unmittelbarer Nachbarschaft handeln. Um die hohe gestalterische Qualität an diesem Standort zu erhalten und darüber hinaus ein stimmiges Erscheinungsbild sicherzustellen, wurde das renommierte Berliner Architekturbüro Volker Staab auch mit diesem Neubau beauftragt. Das erfreuliche Ergebnis der Entwurfsplanung ist, dass alle Skulpturendepot-Bestände in dem Neubau untergebracht werden können. Im Zuge archäologischer Voruntersuchungen wurde auf dem Bauplatz eine Siedlung aus der Jungsteinzeit gefunden, die 2021 während einer großflächigen Grabungskampagne dokumentiert werden konnte. Die Baugenehmigung liegt vor. Derzeit wird die Ausführungsplanung erstellt und die Vergaben vorbereitet. Der Baubeginn ist für 2022 geplant.
BERLIN
Schloss Charlottenburg, Abschluss Hüllensanierung
Das Schloss Charlottenburg wurde seit 1695 als Sommerresidenz von Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg (1657-1713) für seine Frau Sophie Charlotte (1668-1705) errichtet. Es wurde unter Beteiligung namhafter Architekten wie Johann Arnold Nering (1659-1695), Johann Friedrich Eosander von Göthe (1669-1728), Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff (1699-1753) und Carl Gotthard Langhans (1732-1808) bis 1797 in vielen Bauabschnitten erweitert.
Im Zuge des Sonderinvestitionsprogramms 1 (SIP 1) wurde bereits die Hülle – bestehend aus Dach und Fassaden – in weiten Teilen saniert. Im Rahmen des SIP 2 wird diese Hüllensanierung nun an den westlichen Bauteilen Große Orangerie und Theaterbau abgeschlossen. Mit der Baudurchführung am Bauabschnitt Große Orangerie wurde 2021 begonnen. Baubeginn für den Theaterbau wird im Sommer 2022 sein. Beide Abschnitte sollen bis Ende 2023 fertiggestellt werden.
Schloss Charlottenburg, Besucherzentrum Neubau / Umbau
Zur Verbesserung der Empfangssituation für die Gäste ist der Neubau eines Besucherzentrums westlich des Ehrenhofvorplatzes geplant. Neben dem Ticketverkauf und einem Museumsshop ist hier ein umfangreiches Informationsangebot vorgesehen. In diesem Zusammenhang soll auch der östliche Ehrenhofflügel (Küchenflügel) des Schlosses instand gesetzt bzw. umgebaut werden. Die Maßnahme umfasst die Sanierung und Restaurierung der Innenräume mit dem Ziel, einen zentralen Gästeeingang für das Alte Schloss einzurichten. Der Entwurf für den Neubau wurde im Rahmen eines internationalen Planungswettbewerbs erstellt. Der Wettbewerb wurde im November 2020 EU-weit bekannt gemacht. Im Januar 2021 wurden unter mehr als 100 Bewerbungen 20 renommierte Architekturbüros ausgewählt, die von Februar bis Mai 2021 ihre Entwürfe einreichten. Im Juni 2021 kürte ein Preisgericht den Siegerentwurf der Stuttgarter Architekten Bez+Kock. Derzeit werden im Rahmen von EU-weiten Vergabeverfahren die weiteren Planungsbüros ermittelt, so dass im Herbst 2022 mit der Planung begonnen werden soll.
Schloss Charlottenburg, Schlossumgebung
Die EW-Bau für die Bereiche Schlossterrasse, Theaterplatz und Orangenvorfahrt sowie die Sanierung der Wasserver- und Wasserentsorgung des Schlosses wurde eingereicht. Die Planung für das Umfeld des neuen Besucherzentrums, den Schlossplatz und Ehrenhof sowie den Fürstingarten erfolgt in einer separaten EW-Bau zu einem späteren Zeitpunkt. Da der Planungsumfang sich im Bereich Ingenieurbauwerke aufgrund umweltschutztechnischer Auflagen und eines höheren Schadensgrades an den Leitungen wesentlich erweitert hat, musste das Budget deutlich erhöht werden. Aktuell erfolgt die Untersuchung des Areals nach Kampfmitteln. Einige Kampfmittel konnten bereits geborgen werden.
Schloss Pfaueninsel, Gesamtsanierung
Das Schloss Pfaueninsel wurde zwischen 1794 und 1797 im Auftrag Friedrich Wilhelms II. als Erholungs- und Rückzugsort gebaut. Verantwortlich für die Ausführung und Planung war der Potsdamer Hofzimmermeister Johann Gottlieb Brendel. Das Schloss wurde als reine Holz-Fachwerkkonstruktion errichtet. Lediglich die Fundamente und das Kellergeschoss einschließlich der Sockelebene wurden in Stein ausgeführt. Das Bauwerk wird als Museumsschloss genutzt.
Die Maßnahme umfasst die Sanierung der Dächer und Fassaden des Schlosses, einschließlich der Türme und der Brücke. In den Innenräumen ist keine Grundsanierung geplant. Hier werden nur punktuelle Konservierungsmaßnahmen durchgeführt. Für die umfangreichen Voruntersuchungen ist bereits 2018 das kostbare Kunstgut beräumt worden. Das Schloss ist seit Saisonende 2018 für den Besuchsverkehr geschlossen. Die Baudurchführung läuft seit Mitte 2021 und die Fertigstellung ist bis Ende 2023 geplant.
Schloss Schönhausen, Besucherzentrum Nordgaragen
Der innere Schlosspark des Schlosses Schönhausen wird im Nordwesten von den in den 1950er Jahren erbauten Nordgaragen begrenzt. In den 1980er Jahren wurde die Bebauung entlang der Grundstückgrenze durch ein Funktionsgebäude zusammen mit einem weiteren Garagengebäude ergänzt. Westlich des Funktionsgebäudes schließt sich eine Parkplatzfläche mit einem Lagergebäude an.
Die Maßnahme umfasst die Sanierung der gesamten Anlage. Ziel ist es, hier bis 2025 ein Besucherzentrum für das Schloss einzurichten. Das Funktionsgebäude, der Garagenflügel sowie das Lagergebäude nördlich des Parkplatzes werden rückgebaut. Die unter Denkmalschutz stehenden Nordgaragen werden für die geplanten Nutzungen ertüchtigt. Die Parkplatzfläche wird für PKW hergerichtet. Derzeit wird die Vorplanung (VPU) erstellt und zur Prüfung eingereicht. Als vorgezogene Maßnahme werden Teile des nicht denkmalgeschützten südlichen Garagentrakts im ersten Quartal 2022 rückgebaut.
MÄRKISCHE SCHLÖSSER
Logierhaus Caputh
In unmittelbarer Nähe des Schlosses Caputh, dem einzig erhaltenen Schlossbau der Potsdamer Kulturlandschaft, der die Zeit des „Großen Kurfürsten“ Friedrich Wilhelm von Brandenburg (1620-1688) repräsentiert, befindet sich das Logierhaus. Es war Teil des 1694 entstandenen Vorwerks Caputh und diente nach der Fertigstellung 1738/1744 als Wohnhaus des Arrendators (Pächters). Erst im Zuge umfassender Modernisierungsmaßnahmen, die der spätere Besitzer Rittmeister Alfred von Willich 1908/1911 veranlasst hatte, wurde es zum Gästehaus. Die noch heute gebräuchliche Bezeichnung Logierhaus stammt aus jener Zeit. Es begrenzt als Nebengebäude den Schlosshof und befindet sich in einem stark sanierungsbedürftigen Zustand. Das Gebäude wird nach Abschluss der Gesamtsanierung sowohl als Besucherempfang des Schlosses als auch von der Gemeinde Schwielowsee genutzt. 2020 wurde mit der Baudurchführung begonnen und die Gebäudehülle bereits weitgehend fertiggestellt. Im März 2022 konnten die Maßnahmen abgeschlossen und die Räume der Touristeninformation an die Gemeinde Schwielowsee übergeben werden.