Im Jahr 2014 wird die SPSG voraussichtlich 21 Millionen Euro (inkl. BMVBS- und EFRE-Mittel) in die Masterplanprojekte investieren. Alle großen Häuser der Stiftung sind von den Sonderinvestitionsmaßnahmen betroffen.
Neues Palais
Marmorsaal
Die Decke zwischen den beiden großen Festsälen des Schlosses, dem Grottensaal im Erdgeschoss und dem Marmorsaal im Obergeschoss ist so stark geschädigt, dass ihre Tragfähigkeit nicht mehr ausreichend gegeben ist. Die daraus resultierenden starken Schwingungen der Decke haben zu umfangreichen Schäden am Fußboden des Marmorsaals und der Stuckdecke des Grottensaals geführt.
Mit den Baumaßnahmen wurde im Frühjahr 2013 begonnen. Die tragenden Deckenbalken der Holzbalkendecke und ihre Auflager werden repariert. Parallel erfolgt die Restaurierung des aufwändig inkrustierten Marmorfußbodens und der Stuckdecke einschließlich des Deckengemäldes. Die Hälfte der baukonstruktiven Schäden sind bereits behoben.
Die Arbeiten werden voraussichtlich Ende 2015 abgeschlossen sein. Der Marmor- und der Grottensaal sind bis dahin für Besucher nicht zugänglich. Die Rundgänge werden in diesem Bereich umgeleitet. Künftig betreten die Besucher den Marmorsaal auf Glasstegen, die einzelne Bereiche der Decke überspannen und die Lasten direkt in die Wände einleiten.
Sockelgeschoss
Das Schloss steht auf einem Sockelgeschoss, das umlaufend mehrere Meter hervorsteht. Durch diesen sogenannten Umgang, der mit Sandsteinplatten gedeckt ist, dringt Feuchtigkeit in das Bauwerk ein, die das Mauerwerk und die Holzbauteile schädigt.
Die Sandsteinplatten werden aufgenommen und eine Abdichtungsebene eingebracht. Bereits entstandene Schäden am Mauerwerk werden repariert. Im Inneren des Sockelgeschosses wird die Möglichkeit einer Querlüftung wieder hergestellt, damit eingedrungene Feuchtigkeit das Bauwerk schneller verlassen kann. Im Ehrenhof wird ein behindertengerechter Zugang in das Schloss geschaffen.
Die Sanierung wird im Frühjahr 2014 starten, bis zum Sommer 2018 dauern und in mehreren Abschnitten erfolgen. Der erste Abschnitt ist der nördliche Teil der Gartenseite. Nach der Demontage der Sandsteinplatten beginnen die Abdichtungsarbeiten. Während der Baumaßnahmen ist das Neue Palais im Sockelbereich eingerüstet. Ein Bauzaun sowie Lager- und Baustelleneinrichtungsflächen werden das Schloss umgeben. Die Zugänge in das Gebäude bleiben aber frei, so dass der Museumsbetrieb durchgehend gewährleistet ist.
Unteres Fürstenquartier
Mit der Restaurierung dieses Gästeappartements wurde 2007 begonnen. Es besteht aus dem Tressenzimmer, dem Konzertzimmer, dem Ovalen Kabinett und einem Vorzimmer. Im April 2014 werden diese Arbeiten abgeschlossen. Die Verlegung des Fußbodenschutzes ist als letzter Bauabschnitt dieses Teilprojektes bis zum Frühjahr 2015 vorgesehen.
Dach des Theaterflügels
In den vergangenen Wintern waren wiederholt Undichtigkeiten im Dach des Neuen Palais festzustellen. Die Dachkonstruktion ist ebenfalls reparaturbedürftig und zudem mit Holzschutzmitteln kontaminiert. In einem ersten Bauabschnitt soll bis Februar 2018 das Dach über dem Schlosstheater saniert werden. Außerdem werden die dringendsten Schäden am restlichen Dach beseitigt.
Die Dachkonstruktion über dem Theater wird saniert und das Dach neu mit Kupferblech eingedeckt. Dazu ist die Demontage der gesamten Bühnentechnik im Theater erforderlich. Zugleich werden die Figuren ("Grazien") auf der Hauptkuppel restauriert, die dafür im Juli 2013 abgenommen wurden. Mitte 2014 werden sie wieder aufgestellt.
Die baufachliche Genehmigung liegt seit Juli 2013 vor und bestätigte die von der SPSG vorgeschlagene Variante der Schadstoffsanierung über dem Schnürboden des Theaters (Erhalt und Maskierung der kontaminierten Holzbauteile). Mit der Ausführungsplanung wurde begonnen. Durch das Genehmigungsverfahren hat sich dieses Projekt deutlich verzögert.
Während der Bauarbeiten kann das Schlosstheater nicht bespielt werden. Der Theaterflügel ist mit einer Rüstung und Wetterschutzdach versehen. Die Zugänglichkeit der Königswohnung bleibt jedoch gewährleistet.
Kolonnade am Neuen Palais, Wiedereröffnung
Bis zum Baubeginn im Jahr 2008 war die Kolonnade am Neuen Palais eine der letzten Kriegsruinen im Park Sanssouci. Aus baukonstruktiven Gründen war zudem ein Teil der Anlage in den 1980er Jahren eingestürzt.
Das Bauwerk wurde vollständig saniert, zerstörte Bauteile wie die Kuppel auf dem Triumphtor und der nördliche Säulengang wurden wieder ergänzt. Neben den konstruktiven Baumaßnahmen gab es umfangreiche Restaurierungsarbeiten an den Sandsteinoberflächen.
Im laufenden Jahr erfolgt die Wiederherstellung der Außenanlagen. Am 11. September wird die Kolonnade wiedereröffnet.
Neubau des Wissenschafts- und Restaurierungszentrums
Die Restaurierungswerkstätten und das Dokumentations- und Informationszentrum (DIZ) der SPSG, die bisher über zahlreiche Standorte in Potsdam verteilt sind, sollen an einem neuen Ort zusammengeführt werden.
Dafür wird das Vorderhaus des ehemaligen Hans-Otto-Theaters am südlichen Rand des Parks Sanssouci saniert. Auf dem dahinter liegenden Grundstück werden Neubauten errichtet, die dann folgende Funktionen aufnehmen werden: Bibliothek, Graphische Sammlung, Dokumentation, KPM-Archiv, Restaurierungswerkstätten für Gemälde, Textilien, Papier und Wandfassung, das naturwissenschaftliche und das Foto-Labor sowie eine Kantine.
Im September 2013 wurde der Grundstein für diesen ersten Neubau der SPSG gelegt. 2014 sollen die Rohbauarbeiten abgeschlossen werden. Die Fertigstellung ist für das Jahr 2016 vorgesehen.
Zentrales Depot (ZED)
Die Kunstgüter der SPSG sind derzeit auf mehrere Depots verteilt. Künftig sollen sie in einem zentralen Depot unweit des Potsdamer Hauptbahnhofs untergebracht werden. 2014 wird die Planungs- und Genehmigungsphase abgeschlossen sowie die Ausführungsplanung und Vergabe vorbereitet. Baustart soll im Frühjahr 2015 sein.
Orangerie-Schloss, Südost-Pavillon und Mittelbau
Die Fassaden und Fenster des Südost-Pavillons des Orangerieschlosses sind stark geschädigt und bedürfen einer dringenden Grundsanierung. Das Dach muss repariert werden, da bei starken Regengüssen immer wieder Wasser in das Gebäude eindringt.
Nach umfangreichen restauratorischen Untersuchungen werden die Fassaden saniert. Dabei werden fehlende Putze ergänzt und die Fugen des Mauerwerks repariert. Der Bauschmuck wird restauriert. Das Dach wird repariert und die Wasserableitung neu organisiert. Baustart ist im zweiten Quartal 2014. Zugleich wird die Ausführungsplanung für die Hüllensanierung des Mittelbaus fertig gestellt, die im vierten Quartal 2014 beginnen soll.
Schloss Babelsberg, Hüllensanierung
Die Fassaden und Dächer des Schlosses sind stark geschädigt. Die umliegenden Terrassen mussten teilweise aufgrund der umfangreichen baulichen Probleme gesperrt werden. Die Hüllensanierung ist ein erster Schritt, um das Bauwerk in einen Zustand zu versetzen, dass es langfristig wieder für Besucher geöffnet werden kann.
Die Dächer und Fassaden werden einschließlich aller Fenster und Außentüren instandgesetzt. Dabei sind auch Eingriffe in die Baukonstruktion erforderlich. Im Zuge dessen wird die Gebäudehülle auch energetisch optimiert. Die Terrassen- und Treppenanlagen am Schloss werden einschließlich der Brunnen saniert.
Die Baumaßnahmen laufen seit April 2013 und sollen im Jahr 2016 beendet sein. Der erste Bauabschnitt (Schinkelflügel) wird bis Jahresmitte 2014 abgeschlossen, die Arbeiten am zweiten Bauabschnitt (Persius- und Strackflügel) werden fortgesetzt. Im dritten Quartal 2014 starten die Instandsetzungsarbeiten in den Außenanlagen.
Das Schloss ist derzeit nicht zu besichtigen. Dies wird auch nach Abschluss der Hüllensanierung nicht möglich sein, da es noch weiterer Maßnahmen im Inneren bedarf.
Schloss Cecilienhof
An dem zwischen 1914 und 1917 errichteten letzten Schlossbau der Hohenzollern müssen Fassade, Dach, Fenster und Natursteinsockel saniert werden. Die Bereiche, die das bereits geschlossene Hotel bislang genutzt hat, übernimmt die SPSG im Mai. Danach beginnen die Baumaßnahmen, die bis 2017 dauern werden. Wegen einer erforderlichen Asbestdekontaminierung sind temporäre Teilschließungen des Museums nicht zu vermeiden.
Marstall Potsdam (Filmmuseum)
Im Marstall des Potsdamer Stadtschlosses, der derzeit vom Filmmuseum genutzt wird, wurden erhebliche brandschutztechnische Mängel festgestellt. Um diese zu beheben, müssen umfangreiche bauliche und technische Veränderungen am Bauwerk durchgeführt werden.
Im Inneren des Gebäudes wird durch bauliche Veränderungen sowie Umbau und Ergänzung der haustechnischen Anlagen der Brandschutz optimiert. Gleichzeitig werden funktionale Verbesserungen für die künftige Nutzung herbeigeführt und der Cafébereich vergrößert.
Das Projekt befindet sich seit März 2013 in der Baudurchführung. Mitte 2014 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Während der Baumaßnahmen bleibt das Filmmuseum geschlossen.
Sanierung Schloss Charlottenburg, Abschluss der Hüllensanierung des Neuen Flügels
Die gesamte Schlossanlage bedarf einer umfassenden Instandsetzung. Dies betrifft sowohl die Gebäudehülle als auch die Innenbereiche, insbesondere alle technischen Anlagen. Neben der Verbesserung des vorbeugenden Brandschutzes besteht auch Nachholbedarf hinsichtlich des Service für die Besucher (Besucherempfang, Barrierefreiheit und sanitäre Einrichtungen).
Mit der Bauausführung, die in zehn Bauabschnitte unterteilt ist, wurde Ende 2012 begonnen; sie soll im Jahr 2016 beendet sein.
2014 werden die Arbeiten am Neuen Flügel abgeschlossen, der zum Jahresende wiedereröffnet wird. Dieser erste Bauabschnitt umfasste die Sanierung der Fassaden und des Daches sowie die Modernisierung der technischen Gebäudeausstattung. Von März bis Dezember 2014 werden die Fassaden des östlichen Seitenflügels (Küchenflügel) überarbeitet.
Schloss Rheinsberg, Kavalierhaus
Ein erster Bauabschnitt des von der Musikakademie Rheinsberg genutzten Kavalierhauses wurde in den Jahren 1997 bis 1999 saniert. Der Markt- und der Stadtflügel wurden seinerzeit jedoch nicht bearbeitet. Das Gebäude weist erhebliche Schäden auf und benötigt dringend eine Verbesserung des vorbeugenden Brandschutzes.
Seit August 2013 werden Dächer, Fassaden und die geschädigten Innenwände repariert. Durch die Bildung von Brandabschnitten wird der bauliche Brandschutz verbessert. Außerdem werden die technischen Anlagen umfassend modernisiert. Die Übergabe an die Musikakademie erfolgt Ende September 2014.