Masterplanprojekte in 2016

Sonderinvestitionsprogramm geht in sein neuntes Jahr

Im Jahr 2016 wird die SPSG voraussichtlich 29 Millionen Euro (inkl. Bundesmittel aus dem Energieeinsparprogramm und EFRE-Mittel) aus dem Sonderinvestitionsprogramm in die Masterplanprojekte investieren. Alle großen Häuser der Stiftung sind von den Sonderinvestitionsmaßnahmen betroffen.

Das Sonderinvestitionsprogramm geht inzwischen in das neunte Jahr seiner erfolgreichen Umsetzung. Vom Gesamtinvestitionsvolumen in Höhe von ca. 165 Millionen Euro (inkl. der Sondermittel) sind seit 2008 bereits ca. 114 Millionen Euro für die Rettung der Schlösser und Gärten verausgabt worden. Sämtliche Planungen sind abgeschlossen und alle Ziele bzw. Fertigstellungen von Bau-, Garten- und Restaurierungsprojekten sind kosten- und fristgerecht erreicht worden.


Neues Palais

Marmorsaal:

Die Decke zwischen den beiden großen Festsälen des Schlosses, dem Grottensaal im Erdgeschoss und dem Marmorsaal im Obergeschoss, war so stark geschädigt, dass ihre Tragfähigkeit nicht mehr ausreichend gegeben war. Die daraus resultierenden starken Schwingungen der Decke haben zu umfangreichen Schäden am Fußboden des Marmorsaals und der Stuckdecke des Grottensaals geführt.

Die Sanierung der Deckenkonstruktion begann im Frühjahr 2013 und konnte im Herbst 2014 abgeschlossen werden. Parallel dazu erfolgte die Restaurierung der Deckenoberflächen. Die Arbeiten an der Stuckdecke des Grottensaals einschließlich des Deckengemäldes wurden so abgeschlossen, dass der Saal im Juli 2015 wieder für den Besucherverkehr geöffnet werden konnte. Die Restaurierung des aufwendig inkrustierten Fußbodens im Marmorsaal wurde Ende 2015 beendet. Die Wiedereröffnung des Marmorsaals ist im Frühjahr 2016 geplant.

Bis dahin werden die Rundgänge in diesem Bereich umgeleitet. Künftig betreten die Besucher den Marmorsaal auf Glasstegen, die nur einzelne Bereiche der darunterliegenden Decke überspannen und die Lasten direkt in die Wände einleiten.

Sockelgeschoss:

Das Schloss steht auf einem Sockelgeschoss, das umlaufend mehrere Meter hervorsteht. Durch diesen sogenannten Umgang, der mit Sandsteinplatten gedeckt ist, dringt Feuchtigkeit in das Bauwerk ein, die das Mauerwerk und die Holzbauteile schädigt.

Die Sandsteinplatten werden aufgenommen und eine Abdichtungsebene eingebracht. Bereits entstandene Schäden am Mauerwerk werden repariert. Nach der Demontage der Sandsteinplatten und dem Abschluss der Abdichtungsarbeiten werden die Platten wieder neu verlegt. Im Inneren des Sockelgeschosses wird die Möglichkeit einer Querlüftung wieder hergestellt, damit eingedrungene Feuchtigkeit schneller entweichen kann. Im Ehrenhof wird ein behindertengerechter Zugang in das Schloss geschaffen.

Die Sanierung hat im Frühjahr 2014 begonnen und wird in mehreren Abschnitten bis zum Sommer 2018 weitergeführt. Der erste Abschnitt, der nördliche Teil der Gartenseite und der Damenflügel, wurde 2015 fertiggestellt. Im laufenden Jahr 2016 werden die Arbeiten am Corps de Logis und am Theaterflügel fortgeführt. Während der Baumaßnahmen ist das Neue Palais im Sockelbereich eingerüstet. Ein Bauzaun sowie Lager- und Baustelleneinrichtungs-flächen werden das Schloss umgeben. Die Zugänge in das Gebäude bleiben aber frei, so dass der Museumsbetrieb durchgehend gewährleistet ist.

Unteres Fürstenquartier:

Die Restaurierung dieses Gästeappartements konnte 2015 mit der Komplettierung der Goldtressen im „Tressenzimmer“ abgeschlossen werden. Als letzter Bauabschnitt dieses Teilprojektes wurde bis Ende 2015 ein Teppichläufer im gesamten Museumsbereich verlegt, um die empfindlichen Fußböden zu schützen. Die Ära der problematischen Filzpantoffeln ist damit im Neuen Palais vorbei.

Dach des Theaterflügels:

In den vergangenen Wintern waren wiederholt Undichtigkeiten im Dach des Neuen Palais festzustellen. Die Dachkonstruktion ist ebenfalls reparaturbedürftig und zudem mit Holzschutzmitteln kontaminiert.

In einem ersten Bauabschnitt wurde die Dachkonstruktion über dem Theater saniert und das Dach neu mit Kupferblech eingedeckt. Dazu war die Demontage der gesamten Bühnentechnik im Theater erforderlich. Die kontaminierten Dachhölzer über dem Schnürboden werden mit einer Schutzschicht maskiert, die ein Ausgasen der Schadstoffe verhindert. Die konstruktiven Ertüchtigungs-arbeiten wurden 2015 abgeschlossen, die Balkenkonstruktionen gereinigt und maskiert sowie die Dachdeckung erneuert. Derzeit erfolgt bis zum Frühjahr 2016 der Wiedereinbau bzw. Neubau der Theater- und Haustechnik.

Während der Bauarbeiten kann das Schlosstheater nicht bespielt werden. Die Zugänglichkeit der Königswohnung bleibt jedoch gewährleistet.

Auslagerung Transformator:

Im Friedrichflügel des Neuen Palais befand sich ein alter Transformator, über den das Schloss mit Energie versorgt wird. Diese Anlage musste altersbedingt ausgetauscht werden. Aus brandschutztechnischen Gründen wurde der neue Trafo außerhalb des Schlosses auf dem Grundstück der ehemaligen „Invalidengärten“ aufgestellt. Die Installation des neuen Transformators und die dafür erforderliche Verlegung der Versorgungsleitungen wurden 2015 begonnen und werden im Frühjahr 2016 abgeschlossen.

Neubau des Wissenschafts- und Restaurierungszentrums (WRZ)

Die Restaurierungswerkstätten und das Dokumentations- und Informationszentrum (DIZ) der
SPSG, die bisher über zahlreiche Standorte in Potsdam verteilt sind, sollen an einem neuen
Ort zusammengeführt werden. Dafür wird das Vorderhaus des ehemaligen Hans-Otto-Theaters am südlichen Rand des Parks Sanssouci saniert. Auf dem dahinter liegenden Grundstück werden Neubauten errichtet, die dann folgende Funktionen aufnehmen werden: Bibliothek, Graphische Sammlung, Dokumentation, KPM-Archiv, Restaurierungswerkstätten für Gemälde, Textilien, Papier und Wandfassung, das naturwissenschaftliche Labor und das Foto-Labor sowie eine Cafeteria.

Im September 2013 wurde der Grundstein für diesen ersten Neubau der SPSG gelegt, 2014 das Richtfest gefeiert und die Rohbauarbeiten abgeschlossen. Im Jahr 2015 wurden die Fassaden und Dächer weitgehend fertiggestellt und der Innenausbau fortgeführt werden. Derzeit findet der sehr komplexe Innenausbau und Installation der technischen Gebäudeausrüstung statt. Bis Ende 2016 soll die Baumaßnahme abgeschlossen sein, die Inbetriebnahme wird in mehreren Abschnitten erfolgen. Anfang des Jahres 2017 beginnt der Umzug.

Neubau des Zentralen Depots (ZED)

Die Kunstgüter der SPSG sind derzeit auf mehrere Depots verteilt. Künftig sollen sie in einem Zentralen Depot unweit des Potsdamer Hauptbahnhofs untergebracht werden. 2014 wurde die Vorplanung für das Projekt erstellt. Im vergangenen Jahr wurde die Planung fortgeführt und die Baugenehmigung beantragt. Im Frühjahr 2016 erfolgt der Baustart. Die Fertigstellung des Projektes ist bis Ende 2017 geplant.

Orangerieschloss, Sanierung Südost-Pavillon und Mittelbau

Die Fassaden und Fenster des Südost-Pavillons des Orangerieschlosses waren stark geschädigt und benötigten eine dringende Grundsanierung. Das Dach wurde 2015 repariert und die Wasserableitung neu organisiert.

Nach umfangreichen restauratorischen Untersuchungen werden derzeit die Fassaden des Südost-Pavillons saniert. Dabei werden fehlende Putze ergänzt und die Fugen des Mauerwerks repariert. Der Bauschmuck wird restauriert. Die Baudurchführung soll im Herbst 2016 abgeschlossen sein.

Ende 2014 wurde mit den Sanierungsarbeiten am Mittelbau begonnen, wo bis Ende 2017 insbesondere die Türme und Dächer instand gesetzt werden. Die Schlossräume bleiben während der Baumaßnahme regulär geöffnet. Ein Zugang zu den Türmen ist bis zum Abschluss der Arbeiten nicht möglich.

Park Sanssouci, Barrierefreiheit im Besucherzentrum Schloss Sanssouci – Außenanlagen

Die Vorfläche vor dem Besucherzentrum im historischen Marstall wurde neu gestaltet, um einen barrierefreien Zugang zu ermöglichen. Dazu war es erforderlich, die davor verlaufende Straße „An der Orangerie“ abzusenken. Die Baudurchführung, mit der im Herbst 2014 begonnen wurde, konnte Anfang 2015 abgeschlossen werden, so dass die Straße wieder für den Besucherverkehr zur Verfügung steht.

Schloss Babelsberg, Hüllensanierung

Die Fassaden und Dächer des Schlosses waren stark geschädigt. Die umliegenden Terrassen mussten aufgrund der umfangreichen baulichen Probleme teilweise gesperrt werden. Die
Hüllensanierung ist ein erster Schritt, um das Bauwerk in einen Zustand zu versetzen, der es langfristig ermöglicht, das Schloss wieder für Besucher zu öffnen.

Die Dächer und Fassaden wurden seit April 2013 einschließlich aller Fenster und Außentüren instand gesetzt. Dabei waren auch Eingriffe in die Baukonstruktion erforderlich. Im Zuge dessen wurde die Gebäudehülle energetisch optimiert. Diese Arbeiten sind abgeschlossen. Derzeit werden die Terrassen- und Treppenanlagen am Schloss einschließlich der Brunnen saniert. Die Baumaßnahmen sollen im Sommer 2016 beendet sein.

Das Schloss wird nach Abschluss der Hüllensanierung nur zeitweise (anlässlich der Pückler-Ausstellung im Sommer 2017) zugänglich sein, da die umfangreiche Restaurierung des Inneren bevorsteht.

Park Babelsberg, Komplexerschließung

Im Park Babelsberg existiert ein weit verzweigtes Leitungsnetz, das der Speisung der Brunnen und Wasserläufe, aber auch der Bewässerung der Pflanzen und der Löschwasserversorgung dient. Die Sanierung dieser Leitungen und die erst dadurch mögliche Wiederbelebung der Wasserspiele im Park sind die wesentlichen Bestandteile dieses Projektes. 2016 wird die im Jahr 2014 begonnene Sanierung der Brauchwasserleitungen und Brunnen fortgesetzt. Bereits 2015 wurden zwei Wasserfälle und das Schwarze Meer wiederhergestellt. Im Sommer 2016 gehen die Brunnen und Wasserläufe vollständig in Betrieb. Ende 2016 soll die Maßnahme abgeschlossen sein.

Schloss Cecilienhof, Hüllensanierung

An dem zwischen 1914 und 1917 errichteten letzten Schlossbau der Hohenzollern müssen Fassade, Dach, Fenster und Natursteinsockel saniert werden. 2014 wurde die Entwässerungsanlage erneuert und mit den Bau- und Restaurierungsmaßnahmen an den Dächern und Fassaden begonnen. Diese werden in drei Bauabschnitten nacheinander durchgeführt. Im Frühjahr 2016 wird der erste Bauabschnitt, der den sogenannten Wirtschaftshof und die Gartenstützmauern umfasst, abgeschlossen. Danach wird sich die Baustelle in den Bereich des Ehrenhofes verschieben. Im Herbst 2016 kann das „Bergfest“ begangen werden: Zu diesem Zeitpunkt werden die Baumaßnahmen zur Hälfte abgeschlossen sein.

Zur Vorbereitung der Baumaßnahmen wurde das Hotel bereits Anfang 2014 frei gezogen. Die Museumsräume werden bis zum Abschluss der Gesamtarbeiten Ende 2017 für Besucher geöffnet bleiben, temporäre Teilschließungen werden jedoch nicht immer zu vermeiden sein.

Marmorpalais, Sicherung und Restaurierung der Außenanlagen

Im Zweiten Weltkrieg und in der Nachkriegszeit erlitten das Marmorpalais und seine Umgebung durch Fremdnutzung schwere Schäden. Der vorhandene bauliche und künstlerische Bestand wurde in den vergangenen Jahren gesichert, instand gesetzt und restauriert. Zum Abschluss müssen nun noch die Außenanlagen im Umfeld des Schlosses
saniert werden. Bestandteile dieses 5. Bauabschnitts sind neben der Wiederherstellung der wassergebundenen Wegedecken, die Natursteinrestaurierung der Ufermauer mit den dazugehörigen Freitreppen und die Wiederherstellung der zwei fehlenden Pflanzenbeetflächen mit Fontänenbecken auf den Uferplateaus. Außerdem werden die Außentreppen und Geländer am Hauptbau und Südflügel saniert sowie der Fußboden unterhalb des Altans. Zudem werden die Kellerfenster instand gesetzt.

Mit der Baudurchführung wurde 2015 begonnen. Diese soll nach zwei Jahren Bauzeit im Frühjahr 2017 abgeschlossen sein.

Schloss Charlottenburg, Sanierung

Die gesamte Schlossanlage bedarf einer umfassenden Instandsetzung. Dies betrifft sowohl die Gebäudehülle als auch die Innenbereiche, insbesondere alle technischen Anlagen. Neben der Verbesserung des vorbeugenden Brandschutzes soll auch der Service für die Besucher optimiert werden (Besucherempfang, Barrierefreiheit und sanitäre Einrichtungen). Mit der Bauausführung, die in zehn Bauabschnitte unterteilt ist, wurde Ende 2012 begonnen, sie soll im Jahr 2017 beendet sein.

2014 wurden die Arbeiten am Neuen Flügel abgeschlossen, der am 26. Dezember wiedereröffnet wurde. Dieser erste Bauabschnitt umfasste die Sanierung der Fassaden und des Daches sowie die Modernisierung der technischen Gebäudeausstattung. 2015 wurden die Arbeiten am sogenannten Östlichen Eosanderbau (Altes Schloss) und am Kavalierflügel (westlicher Ehrenhofflügel) begonnen. Im Rahmen der Sanierung des Kavalierflügels findet auch eine umfangreiche Dekontamination der Zwischendecken statt. Darüber hinaus begannen 2015 die Bauarbeiten für den Neubau eines Aufzugs im Hof des Alten Schlosses (Östlicher Eosanderbau). Nach Fertigstellung dieser Maßnahme werden erstmals Menschen mit Mobilitätseinschränkungen die Möglichkeit haben, die Schlossräume im Obergeschoss der Schlossanlage Charlottenburg zu besichtigen.

Die während der Bauarbeiten geschlossene Kronschatz- und Silberkammer wurde am 11. Januar 2016 wieder für die Besucher geöffnet. Anfang 2016 starten die Sanierungsarbeiten am Alten Schloss und an der Großen Orangerie. Der Haupteingang für den Besucherverkehr wird währenddessen in den Neuen Flügel verlegt. Die Veranstaltungen der Orangerie Berlin GmbH werden während der Sanierungsarbeiten bis Mitte Mai im Weißen Saal des Schlosses und im Theaterbau stattfinden. Dort wird in der zweiten Jahreshälfte mit der Fenstersanierung begonnen.

Das Schloss Charlottenburg bleibt während der gesamten Bauzeit für die Besucher geöffnet, jedoch ist weiterhin teilweise mit Einschränkungen zu rechnen.

Schloss Rheinsberg, Brandschutzmaßnahmen

Für das Schloss Rheinsberg müssen die genehmigungsrechtlichen Grundlagen für den langfristigen Betrieb als Museum hergestellt werden. Dadurch werden brandschutztechnische Maßnahmen und eine Anpassung der haustechnischen Anlagen erforderlich. Mit der Baudurchführung wurde 2015 begonnen. Mitte 2016 werden die Maßnahmen vorrausichtlich abgeschlossen sein. Damit enden nach nun mehr als 25 Jahren die Bau- und Sanierungsmaßnahmen am Schloss.

Das Schloss bleibt während der Baudurchführung für die Besucher geöffnet, temporäre Teilschließungen einzelner Räume werden jedoch nicht immer zu vermeiden sein.

Kontakt

Frank Kallensee
SPSG | Generaldirektion
Pressesprecher
Postfach 60 14 62
14414 Potsdam
Telefon: 0331.96 94-318
Fax: 0331.96 94-102