SPSG öffnet den Grottensaal im Neuen Palais während der Restaurierungsphase

Es glitzert wieder geheimnisvoll

Im Rahmen einer Sonderöffnung vom 25. Oktober bis zum 2. November 2014 lädt die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) ein, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen und die ersten Ergebnisse der Restaurierungsarbeiten im Grottensaal im Neuen Palais zu begutachten. Der Saal gehört zu den beiden zentralen Festsälen, die derzeit wegen der Sanierungsarbeiten geschlossen sind.

Nachdem im Sommer die Sanierung der Holzbalkendecken zwischen dem oberen Marmorsaal und dem Grottensaal abgeschlossen werden konnte, ist jetzt auch die Restaurierung des Deckenbereichs im Grottensaal fertig gestellt. Es zeigt sich wieder das geheimnisvolle Glitzern und Funkeln, mit dem Friedrich der Große seine Besucher beeindrucken wollte. Nach der Sonderöffnung bleibt der Grottensaal bis zur Wiedereröffnung im Frühjahr 2015 geschlossen, da weitere Arbeiten stattfinden werden.

Sonderöffnung
Der Grottensaal ist im Rahmen des Schlossbesuchs geöffnet vom 25. bis 31. Oktober 10–18 Uhr / letzter Einlass 17.30 Uhr (ausgenommen Dienstag, 28. Oktober: Schließtag) und am 1. und 2. November 10–17 Uhr (Besichtigung nur mit Führung).
Eintritt 8 Euro / ermäßigt 6 Euro

Restaurierungsarbeiten im Grottensaal
Unterschiedliche Spezialisten haben in den vergangenen Monaten auf einem raumfüllenden Gerüst knapp unter der teils gewölbten Decke gearbeitet. Zunächst wurde der Stuckmarmor und die Appliken (Grottierungen) restauriert. Die Grottierungen wurden gereinigt und gefestigt. Dazu gehören Konchylien (Schalen von Weichtieren wie Muscheln und Schnecken), grünliche und bläuliche Schlacken, Quarzkristalle, Glassteine, Marienglas, Stuck, Glasperlenketten in den Seeschlangen, Metall zur Gestaltung von Pflanzendekor, Putze und Glassplitterfassungen.

Nach der gründlichen Reinigung entschieden die Restauratoren über Ergänzungen, wobei in erster Linie Materialien aus dem Depot Verwendung fanden. Diese entstammten entweder dem Grottensaal oder sind vor Jahrzehnten schon dafür beschafft worden. Tatsächlich gab es eindeutige Zuordnungen, die ihren Platz an alter Stelle fanden. Auf der Suche nach fehlenden Exemplaren entdeckten die Restauratoren zum Beispiel, dass eine bis dahin unbekannte Muschel lediglich ein zugeschnittenes Teil der großen „Meerohren“ ist, die zerschnitten in mehrere Stücke an diversen Gestaltungselementen Verwendung fand.

Die Restaurierung des Deckengemäldes „Venus und Amor, die drei Grazien und Putten“ von Johann Gottfried Niedlich (1806) und der umliegenden Malerei ist ebenfalls abgeschlossen. Ausbesserungen aus der Nachkriegszeit, die gegenüber der historischen Gestaltung aus mehreren Bearbeitungsphasen qualitativ stark abfielen, mussten entfernt werden. Vor allem die groben Kittungen, die Retuschen und die stark vergraute Oberfläche im Deckenbild des Hauptschiffes beeinträchtigten die ursprünglich angedachte offene Gestaltung. Es mussten komplizierte, an den jeweiligen Untergrund angepasste Reinigungsverfahren entwickelt und ausgeführt werden – bis das Blau des Gemäldes die Grotte wieder zum Himmel öffnete.

Kosten Restaurierung Grottensaal Decke: ca. 600.000 Euro
Gesamtkosten beide Festsäle und Holzbalkendecke: 4,9 Mio. Euro

Der Masterplan
Mit dem Sonderinvestitionsprogramm für die preußischen Schlösser und Gärten (Masterplan) retten der Bund sowie die Länder Berlin und Brandenburg wesentliche Denkmäler der Berliner und Potsdamer Schlösserlandschaft vor dem Verfall. Das Abkommen sieht vor, dass die SPSG bis 2017 insgesamt 155,03 Millionen Euro in die Rettung nationaler Kulturgüter zusätzlich investieren kann. Der Bund trägt 77,5 Millionen Euro (50%) bei, das Land Brandenburg 53 Millionen Euro (2/3 von 50%) und das Land Berlin 24,53 Millionen Euro (1/3 von 50%).

Kontakt

Frank Kallensee
SPSG | Generaldirektion
Pressesprecher
Postfach 60 14 62
14414 Potsdam
Telefon: 0331.96 94-318
Fax: 0331.96 94-102

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