SPSG und Dr. Mathias Döpfner bemühen sich um die Fortführung der Sanierung des Parks der Villa Henckel und der Villa Schlieffen
Der Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG), Prof. Dr. Hartmut Dorgerloh, und Dr. Mathias Döpfner haben sich am 24. Oktober 2014 über die Möglichkeiten der Fortführung des Projekts der Wiederherstellung des Parks der Villa Henckel und die künftige Nutzung der Villa Schlieffen in Potsdam verständigt. Es wurde vereinbart, dass in Kürze noch einmal ein Gespräch mit der Landeshauptstadt Potsdam, dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, der SPSG und Dr. Mathias Döpfner stattfindet, in dem eine Lösung für die Gestaltung des Parks gesucht wird, die von allen Beteiligten vertreten werden kann. „Es gibt noch eine Chance, für Potsdam ein Stück UNESCO-Welterbe wiederzugewinnen. Diese sollten wir nutzen“, sagt Prof. Dr. Hartmut Dorgerloh, „Für das private Engagement von Herrn Döpfner für die Öffentlichkeit bedanken wir uns ausdrücklich.“
Die Stiftungsratsvorsitzende der SPSG und Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, Prof. Dr.-Ing. Dr. Sabine Kunst, erklärt: „Ich begrüße und schätze es außerordentlich, dass Herr Döpfner sein Engagement am Pfingstberg fortsetzen möchte. Der Park der Villa Henckel und die Villa Schlieffen befinden sich derzeit in einem sehr schlechten Zustand und sind praktisch nicht nutzbar. Es besteht die besondere Chance, dieses auch unter dem Gesichtspunkt des Denkmalschutzes überaus bedeutsame Gelände wieder herzurichten und damit wertvolle historische Bau- und Parksubstanz zu sichern. Das private Engagement von Herrn Döpfner, der hier erhebliche eigene Mittel einsetzt, ist außerordentlich anerkennenswert. Er leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung kulturellen Erbes in unserem Land.“
Oberbürgermeister Jann Jakobs würdigt den besonderen Einsatz von Dr. Mathias Döpfner: „Mit dem Angebot, die Villa Schlieffen und den Park der Villa Henckel auf eigene Kosten zu sanieren und anschließend der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, gibt Herr Döpfner ein starkes Beispiel für bürgerschaftliches Engagement in unserer Stadt. Das schätzen und würdigen wir sehr.“
Am 04. März 2014 hatten Prof. Dr. Hartmut Dorgerloh und Dr. Mathias Döpfner den Vertrag über die Sanierung und künftige Nutzung der Villa Schlieffen und des Parks der Villa Henckel unterzeichnet. Nach der auf Initiative der SPSG zustande gekommenen Vereinbarung sind die denkmalgerechte Wiederherstellung der seit 1994 leer stehenden und aufgrund des desolaten Zustandes der Bausubstanz nicht zugänglichen Villa Schlieffen sowie die Wiedergewinnung der ursprünglichen Wegebeziehungen, Pflanzungen und Gartenarchitekturen des Parks der Villa Henckel vorgesehen. Park und Villa verbleiben jedoch weiterhin im Eigentum der SPSG und werden Herrn Döpfner im Rahmen eines zeitlich befristeten Nießbrauchs zur Nutzung überlassen.
Der Park der Villa Henckel, der im Bebauungsplan Nr. 48 als öffentliche Parkanlage festgesetzt ist, soll auch in Zukunft bebauungsplankonform – analog zu den anderen Parkanlagen der SPSG – täglich öffentlich zugänglich bleiben. Die Villa Schlieffen wird nach der Instandsetzung überhaupt erstmals öffentlich zugänglich sein. Nach Abschluss der mehrjährigen Baumaßnahmen kann das Areal der Öffentlichkeit wieder als Garten- und Architekturkunstwerk präsentiert werden.
Die Instandsetzungsmaßnahmen
Um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten und Gefahren abzuwenden, ist das ca. 6 Hektar große Gelände mit Beginn der Arbeiten mit einem Bauzaun eingefriedet worden. Die Absperrungen des Parks und der Villa Schlieffen gehören zu den „sofortigen Sicherungsmaßnahmen“, die der Gutachter Jürgen Richter in einer „Gefährdungsbeurteilung“ gefordert hat.
Die Villa Schlieffen wurde zwischen 1848 und 1869 in der Nachfolge älterer Weinmeisterhäuser errichtet. Das seit 1879 im Besitz der Prinzen von Preußen befindliche Gebäude und von 1903 bis 1932 von der Familien Schlieffen bewohnte Gebäude wurde nach der Beschlagnahme durch die Sowjetarmee 1945 massiv verändert. Saniert werden müssen die äußere Hülle, das Dach und die maroden Decken.
Die Maßnahmen in dem von Hermann Vollert (1837–1876) und Gustav Meyer (1816–1877) angelegten Park umfassen die Freilegung und Instandsetzung baulicher Anlagen wie der Grotte, der Brücke und dem Wasserlauf. Darüber hinaus werden die ursprünglichen Wegebeziehungen, Pflanzungen und Sichten wiederhergestellt. Zudem sind umfangreiche Pflegemaßnahmen erforderlich, wie die Entlastung von Baumkronen zur Vermeidung von Sturmschäden, die Beseitigung von Totholz oder die Auslichtung des Wildwuchses.