Die SPSG bewahrt etwa 140 Uhren und Uhrenfragmente sowie 20 historische Musikinstrumente. Weitere etwa 70 Stücke zählen zu den Kriegsverlusten oder befinden sich heute in anderen Sammlungen. Die noch erhaltenen Kunstwerke stammen vor allem aus dem 18. und 19. Jahrhundert.
Die Musikpflege am Hof der Hohenzollern gelangte erstmals unter der preußischen Königin Sophie Charlotte (1668-1705) zur Blüte. Ihr gehörten von den insgesamt noch vorhandenen 15 Tasteninstrumenten zwei sehr bedeutende, von Gérard Dagly lackierte Cembali des Berliner Cembalo- und Harfenbauers Michael Mietke (Schloss Charlottenburg). In der Zeit Friedrichs II. von Preußen (1712-1786) entstanden die beiden Hammerflügel von Gottfried Silbermann (Schloss Sanssouci, Neues Palais). Einen 1766 datierten und signierten Hammerflügel (Neues Palais) fertigte der in London wirkende Klavierbauer Burkardt Tschudi (ein weiterer ehemals vorhandener ist Kriegsverlust). Die beiden noch im Bestand befindlichen Flöten werden dem Komponisten und Flötisten Johann Joachim Quantz zugeschrieben, der auch Flötenlehrer Friedrichs II. war. Weitere Tasteninstrumente und eine Harfe stammen aus dem Besitz der Königinnen Luise (1776-1810) und Augusta (1811-1890) sowie von Kaiserin Victoria (1840-1901).
Prunkuhren gehörten zu den kostbarsten Ausstattungsstücken der Schlösser. Anfangs als technische Meisterwerke in der Berliner Kunstkammer bewundert, zogen sie schon bald als Luxusdekoration in die vornehmsten Räume ein. Das älteste Objekt der Uhrensammlung ist eine im Schloss Oranienburg präsentierte Weckuhr mit Feuerzeugmechanismus von Pierre Fromery (um 1700).
Mechanisch und kunsthistorisch bedeutend sind die von Friedrich II. beauftragten oder angekauften Musikspieluhren mit Harfen-, Glocken- oder Flötenspielwerk. Sie wurden von nach Brandenburg-Preußen berufenen Uhrmachern und Kunsttischlern gefertigt. In der Folge entwickelte sich für eine kurze Zeit in den letzten drei Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts in Berlin eine florierende, manufakturmäßig betriebene Uhrenherstellung, die der preußische König sehr beförderte. Werke von berühmten Uhrmachern, wie Kleemeyer, Ravené, Fischer, Huguenin, Bauer und Möllinger finden sich in den entweder in heimischen Landen oder aus Frankreich oder der Schweiz bezogenen Gehäusen. Drei Uhren stammen aus der Neuwieder Werkstatt der Familie Roentgen, zwei von ihnen besitzen noch die originale Mechanik von Kintzing.
Aber auch typische Pariser Pendulen in reich verzierten Gehäusen in feuervergoldeter Bronze oder in Boulle-Marketerie wurden zur Ausstattung der Schlösser angekauft (Schloss Sanssouci), wie mindestens zwei bedeutende Stücke aus der Sammlung der Madame de Pompadour mit Glockenspielwerk von Stollewerck, Gehäuse von Latz (Marmorpalais). Taschenuhren sind nur in geringer Anzahl vorhanden.
Von den drei erhaltenen Barometern weist das älteste (datiert 1698, Schloss Caputh) eine interessante Geschichte auf, da es für Kurfürst Friedrich III. mit der Losung des englischen Hosenbandordens verziert worden ist.
Kustodinnen
Dr. Henriette Graf, Antje Vanhoefen (Musikinstrumente)
Dr. Silke Kiesant (Uhren/Barometer)