Kronleuchter und Beleuchtungskörper

Diese Sammlung, die zu den größten ihrer Art in Europa zählt, unterteilt sich in zwei Gruppen: die Leuchter und die Beleuchtungskörper.
Bei den etwa 1.900 kunstvoll gestalteten Tisch-, Wand- und Kronleuchtern aus hochwertigen Materialien aus dem 17., 18. und 19. Jahrhundert handelt es sich vor allem um Luxusobjekte, die für bestimmte Schlossräume geschaffen oder erworben wurden. Sie waren wichtige Prestigeobjekte für die Darstellung der Standeswürde der Hohenzollern.

Der allabendlichen Beleuchtung dienten nur die Tischleuchter. Die Kron- und Wandleuchter wurden ausschließlich zu großen Festlichkeiten mit kostbaren gebleichten Bienenwachskerzen bestückt, die dann auch angezündet wurden.
Ältester Leuchter überhaupt ist ein signierter Messingkronleuchter des Amsterdamer Gelbgießermeisters Elias Eliassen Vliet von 1647, der jetzt im Schloss Charlottenburg hängt.
Eine Rarität sind 280 farbige gläserne Lämpchen. Es handelt sich um die letzten Exemplare von ursprünglich mehreren Tausend derartiger Lämpchen, die im 18. und 19. Jahrhundert bei Festlichkeiten den Garten illuminierten.
Zur zweiten Gruppe, den Beleuchtungskörpern, gehören die etwa 100 Laternen und Öllampen aus dem 18., 19. und 20. Jahrhundert und die elektrifizierten Lampen für Nebenräume aus der Zeit Kaiser Wilhelms II., die alle ausschließlich für die alltägliche abendliche Beleuchtung vorgesehen waren.

Herausragende Beispiele sind u. a.:

  • Französische Kronleuchter aus der Mitte des 18. Jahrhunderts mit Behang aus Bergkristall (Schloss Sanssouci und Neues Palais)
  • Nach deren Vorbild von Potsdamer und Berliner Glasschleifern angefertigte Kronleuchter mit Glasbehang (Schloss Sanssouci, Neues Palais, Neue Kammern)
  • Glasarmkronleuchter aus der Zechliner Glashütte aus der Mitte des 18. Jahrhunderts (Schloss Rheinsberg, Schloss Charlottenburg, Schloss Sanssouci)
  • Kronleuchter aus feuervergoldeter Bronze, hergestellt in Frankreich um 1700 (André-Charles Boulle) und Potsdam um 1750 (Schloss Sanssouci, Chinesisches Haus, Schloss Charlottenburg)
  • Porzellankronleuchter des 18. Jahrhunderts aus der Manufaktur Meißen und der Königlichen Porzellanmanufaktur Berlin (Neues Palais)
  • Wandbranchen (Wandleuchter) aus feuervergoldeter und versilberter Bronze aus der Mitte des 18. Jahrhunderts (Schloss Charlottenburg, Schloss Sanssouci, Neues Palais, Neue Kammern, Chinesisches Haus)
  • Kronleuchter mit Glasbehang der Berliner Bronzewarenfabrik Werner & Mieth von 1796/97 (Schloss Charlottenburg)
  • Kronleuchter vom Ende  des 18. Jahrhunderts aus Böhmen (Schloss Pfaueninsel, Meierei Pfaueninsel)
  • Kronleuchter nach den Entwürfen Karl Friedrich Schinkels (Schlösser Charlottenhof, Glienicke, Charlottenburg, Neuer Pavillon im Schlosspark Charlottenburg)
  • Kronleuchter aus Zinkguss für das Schloss Babelsberg
  • Kronleuchter im Neo-Rokokostil vom Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts aus dem Besitz Kaiser Wilhelms II. (Neues Palais)

Kustodin

Dr. Verena Wasmuth

Kontakt

Dr. Verena Wasmuth
SPSG | Abteilung Schlösser und Sammlungen
Sammlungskustodin
Postfach 60 14 62
14414 Potsdam
Telefon: 0331.96 94-453
Fax: 0331.96 94-104

Bestandskataloge der Beleuchtungskörpersammlung

Bestandskatalog: Kronleuchter. Kronleuchter mit Behang aus Bergkristall und Glas sowie Glasarmkronleuchter bis 1810

Käthe Klappenbach:
Kronleuchter mit Behang aus Bergkristall und Glas sowie Glasarmkronleuchter bis 1810
Bestandskataloge der Kunstsammlungen: Angewandte Kunst; Beleuchtungskörper.
Herausgegeben von der Generaldirektion der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, Berlin 2001
ISBN: 3-05-003520-X
451 Seiten
– vergriffen –

Bestandskatalog: Kronleuchter des 17. bis 20. Jahrhunderts

Käthe Klappenbach u. a.:
Kronleuchter des 17. bis 20. Jahrhunderts aus Messing, „bronze doré“, Zinkguss, Porzellan, Holz, Geweih, Bernstein und Glas
Bestandskataloge der Kunstsammlungen: Angewandte Kunst; Beleuchtungskörper.
Herausgegeben von der Generaldirektion der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, Regensburg 2019
ISBN: 978-3-7954-3445-8
296 Seiten
Preis: 40 Euro
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