Die Sammlung Dohna

Als bedeutendste Sondersammlung der SPSG ist die Sammlung Dohna hervorzuheben. Sie umfasst Kunstwerke, aber auch Gebrauchsgegenstände und persönliche Erinnerungsstücke aus dem Besitz der Burggrafen, Grafen und Fürsten zu Dohna-Schlobitten, welche ehemals zur Ausstattung ihres Stammwohnsitzes Schloss Schlobitten in Ostpreußen gehörten.

Seit 1525 war die Familie Dohna in Ostpreußen ansässig. Der große Landbesitz, die Stellung der Burggrafen als Diplomaten, Minister und Offiziere in verschiedenen Ländern, insbesondere aber in Brandenburgisch-Preußischen Diensten, führten bei diesem Hause zu einer einzigartigen Verquickung von kulturellen und geistigen Strömungen, die man wohl als einmalig in Ostpreußen ansprechen darf. Durch die strikte Einhaltung des Erbfolgegesetzes, des Fidei-Kommiss, der in Schlobitten auch für das Inventar Geltung hatte, war es bis 1944 möglich gewesen, dieses stetig gewachsene Kulturerbe aus beinahe fünf Jahrhunderten in seltener Geschlossenheit zu erhalten. Schloss Schlobitten wurde Ende März 1945 niedergebrannt. Große Teile des Inventars konnten aber gerettet werden.

Das gerettete Schlobitten-Inventar wurde Dank einer großzügigen Stiftung der Deutschen Klassenlotterie Berlin 1978 für das Schloss Charlottenburg erworben und 1993 durch weitere Ankäufe der Bundesregierung wieder komplettiert. Der Bestand umfasst 72 Gemälde, 8 Graphiken, 35 Möbel, 4 Tapisserien, 15 Skulpturen, 647 Werke aus edlem und unedlem Metall, darunter auch mehrere Waffen, 205 Porzellane, 28 Fayencen und Steinzeugobjekte, 48 Gläser, mehr als 250 Kleinkunstgegenstände verschiedenster Art sowie eine große Anzahl von gestickten Objekten und diverse Tischwäsche. Zum Bestand gehört auch eine große Sammlung von Münzen und Medaillen sowie eine Auswahl von 11 Büchern des 17. /18. Jahrhunderts aus der ehemals 55.000 Bände umfassenden Bibliothek in Schlobitten. Die Sammlung stellt heute ein in ihrer Komplexität seltenes Zeugnis der untergegangenen Adelskultur dar.

Zahlreiche Stücke, insbesondere Porträts und Geschenke des preußischen Königshauses, dokumentieren die enge Verbindung der Dohnas zu den Hohenzollern. Herausragende Werke der brandenburgisch-preußischen Kunstgeschichte, die vergleichbar in den preußischen Schlössern vorhanden waren, haben sich aus Schlobitten erhalten.

Kustodin

Dipl. phil. Claudia Meckel

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