Die Graphische Sammlung der SPSG bewahrt einen unter den europäischen Fürstennachlässen weltweit einzigartigen Bestand: die eigenhändigen Zeichnungen König Friedrich Wilhelms IV. von Preußen (1795-1861). Der äußerst umfangreiche Nachlass, der mit rund 6900 Blättern zu den wichtigsten Sammlungskonvoluten der SPSG gehört, umfasst vor allem architektonische Entwürfe des Kronprinzen und Königs Friedrich Wilhelm IV., darüber hinaus sind aber auch Zeichnungen von kunsthandwerklichen Objekten, Kostümen oder Illustrationen zu literarischen Werken oder Theateraufführungen vertreten. Diese Zeichnungen reflektieren die politischen Vorstellungen und Ideale Friedrich Wilhelms IV., zudem sind sie vielfach Gradmesser für seinen Blick auf die historischen Begebenheiten seiner Zeit, die er als König Preußens maßgeblich mitbestimmte. Die Zeichnungen des künstlerisch begabten Architekturdilettanten sind daher als Quelle der Kultur- und Kunstgeschichte des 19. Jahrhunderts von ganz herausragender Bedeutung.
Die Publikation des Bestandes erfolgt aufgrund des großen Umfangs schrittweise in Form eines Online-Kataloges, der frei für den Nutzer zugänglich sein wird.
Der erste Teil des Kataloges mit etwa 1500 erschlossenen Seiten und mehreren ergänzenden Kurzaufsätzen ist seit Januar 2013 für die Öffentlichkeit frei im Internet zugänglich. Ende 2016 konnte ein weiterer Teilbestand von rund 2500 Datensätzen mit weiteren Thementexten freigeschaltet werden. Es folgten im Februar 2018 weitere 3000 Seiten, so dass nun sämtliche ca. 7000 Seiten der wissenschaftlich erschlossenen Zeichnungen Friedrich Wilhelms IV. kostenlos digital abrufbar sind unter: bestandskataloge.spsg.de
Förderer:
Das Projekt wurde zwischen 2006 und 2008 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Die sich an diesen ersten Bearbeitungsabschnitt anschließende Phase der Online-Stellung eines ersten Teiles der Zeichnungen förderten die Reinhold und Elisabeth-Schulze-Stiftung und die Scherping-Schulze-Stiftung im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft. Die technische Umsetzung des Projektes und die Arbeit externer Fachwissenschaftler finanzierte die SPSG aus Eigenmitteln. Ab 2012 fördert die Fritz Thyssen Stiftung die Erschließung und Online-Stellung der Sammlung.
Mitarbeiter der SPSG:
Dr. Jörg Meiner (Projektleitung)
Dr. Catharina Hasenclever (Projektleitung, 2006-2008)
Antje Adler, Astrid Fritsche, Klaus Dorst, Stefan Gehlen, Jörg Kirschstein
Freie Mitarbeiter:
Karen Buttler
Prof. Dr. Harry Falk
Nadja Geißler
Dr. Sepp-Gustav Gröschel
Dr. Rolf H. Johannsen
Silke Kreibich
Dr. Andreas Meinecke
Dr. Wasilissa Pachomova-Göres
Dr. Rolf Th. Senn
Daniela Sigl
Dr. Jan Werquet
Evelyn Zimmermann
Dr. Gerd-H. Zuchold