Otto Friedrich Graf von der Groeben

1681 trat Otto Friedrich Graf von der Groeben (1656-1728) in die Dienste des „Großen Kurfürsten“ Friedrich Wilhelm von Brandenburg (1620-1688). Davor hatte er bereits zahlreiche Länder – auch außerhalb Europas – bereist. Mit zwei Schiffen startete er 1682 als Leiter der brandenburgischen Afrika-Expedition Richtung „Goldküste“ im heutigen Ghana. Mit dem Bau der Festung „Großfriedrichsburg“ sollte der neue Handelsstützpunkt gesichert werden. Von hier aus handelte die „Brandenburgisch-Afrikanische Compagnie“ (BAC) neben Gold, Elfenbein, Gummi auch mit versklavten Menschen. Mit Schiffen verschleppte Brandenburg-Preußen in den folgenden Jahrzehnten zwischen 10.000 und 30.000 Afrikaner:innen über den Atlantik.

Auf dem Porträt hält van der Groeben den Grundriss der Festung „Großfriedrichsburg“, den er einem Schwarzen Mann überreicht. Die Inschrift verweist auf die Beschlagnahmung des afrikanischen Territoriums am 1. Januar 1683. Im Gegensatz zu Groeben ist der Mann im Hintergrund nicht als Individuum dargestellt. Er steht stellvertretend für die Bevölkerung des Gebiets, auf dem Brandenburg seinen Handelsstützpunkt errichtete.

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