Ferdinand Bellermann gehört zu den sogenannten „Reisekünstlern“ des 19. Jahrhunderts, die in der Nachfolge Alexander von Humboldts zu Studienzwecken Lateinamerika besuchten. Ein Reisestipendium des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. ermöglichte dem Maler, 1842 bis 1847 Landschaft und Bevölkerung Venezuelas zu erkunden. Seine Darstellungen der Tropen gehörten zu seinen bekanntesten Gemälden und brachten ihm bereits zu Lebzeiten den Spitznamen „Urwaldmaler“ ein. Nur vereinzelt finden sich figürliche Szenen der dortigen Bevölkerung.
Der Fokus seiner „Urwaldlandschaften“ liegt in der detaillierten Wiedergabe der Tropenlandschaft Venezuelas. Die Menschen der indigenen Bevölkerung erscheinen eher nebensächlich als Staffagefiguren, die wohl nur eingefügt wurden, um den „exotischen“ Charakter der Landschaften zu verstärken.
In seinem Tagebuch beschreibt der Künstler unterschiedliche Begegnungen mit der indigenen Bevölkerung. Teilweise sei er auf Ausflügen zufällig auf die Menschen gestoßen und habe sie mitunter auch als Reiseführer in Dienst genommen. Dabei bleibt es unklar, unter welchen Umständen seine Beobachtungen zustande kamen.