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Out of Office

02. August 2024 Von Carlo Paulus

Sommerzeit heißt Ferienzeit! Wir kehren unserem Arbeitsplatz den Rücken und gehen auf Reisen, genießen Zeit in den heimischen Gärten oder am See. Oder wir werfen einmal einen Blick auf historische Büros – oder besser gesagt: Arbeits- und Schreibzimmer. Unsere Graphische Sammlung birgt eine Auswahl an herrlichen Aquarellen von Innenräumen aus preußischen Schlössern und Palais im 19. Jahrhundert. Wir haben hier die schönsten Arbeitszimmer zusammengestellt – zwei davon sind heute noch im Original zu bewundern!

Johann Heinrich Hintze: Bibliothek im Schloss Sanssouci, Potsdam, 1842/43

Der Klassiker: Die kreisrunde Bibliothek Friedrichs der Großen im Schloss Sanssouci gehört mit ihrer Zedernholzvertäfelung und den vergoldeten Ornamenten zu den schönsten Raumschöpfungen des Rokokos. 

Leopold Zielke: Arbeitszimmer Friedrich Wilhelms III. im Kronprinzenpalais, Berlin

Schlicht und ergreifend: König Friedrich Wilhelm III. wird ein eher nüchtern-ernstes Wesen nachgesagt. Vergleichsweise sparsam und wenig prunkvoll war auch sein Arbeitszimmer im Kronprinzenpalais Unter den Linden.

Unbekannter Künstler: Schreibkabinett der Kronprinzessin im Schloss Charlottenhof, 1833/34 © SPSG

Ein südländischer Traum in Rosa, Türkis und Silber: Das Schreibzimmer der Kronprinzessin und späteren Königin Elisabeth im Schloss Charlottenhof. Der Schreibtisch ist – wie fast alles am und im Schloss – natürlich ein Entwurf Karl Friedrich Schinkels.  

Johann Heinrich Hintze: Wohnzimmer der Kronprinzessin Elisabeth, sog. Grünes Eckzimmer, im Berliner Schloss, 1838

Großstadtdschungel: Im Berliner Schloss stattete Königin Elisabeth ihr Arbeitszimmer nicht nur mit zahlreichen Gemälden und Skulpturen aus, sondern verwandelte es mithilfe einer Vielzahl an exotischen Pflanzen in eine regelrechte grüne Oase.

Heilige Hallen: König Friedrich Wilhelm IV. hatte eine besondere Vorliebe für die Gotik und das Mittelalter. So ließ er in der Erasmuskapelle im Berliner Schloss – einer der ältesten Bauteile des großen Schlosskomplexes mit einem beeindruckenden Schlingrippengewölbe – eine Zwischendecke einziehen und nutzte fortan das obere Geschoss als großzügiges Arbeits- und Studierzimmer. 

Nach Carl Graeb: Arbeitszimmer der Prinzessin Augusta von Preußen im Schloss Babelsberg, Potsdam, 1853

Im Schloss Babelsberg, dem Sommersitz des Prinzen Wilhelm und seiner Frau Augusta, war sämtliches Mobiliar auf die neogotische Architektur des Gebäudes abgestimmt, so auch im Arbeitszimmer Augustas. Nicht zu sehen: Der Panoramablick in den Park durch die Erkerfenster, ganz links im Bild abgeschnitten.

Carl Graeb: Arbeitszimmer der Kaiserin Augusta im Palais Kaiser Wilhelms I., Berlin

In Berlin bewohnten Wilhelm I. und seine Frau Augusta nicht das Berliner Schloss, sondern das „Alte Palais“ Unter den Linden. Von ihrem eleganten Arbeitszimmer, das im ersten Obergeschoss direkt über demjenigen ihres Gatten lag, konnte Augusta das rege Treiben auf dem Boulevard beobachten. Deutlich zu erkennen sind das Zeughaus und die Oper.

Carl Graeb: Berliner Schloss, Schreibzimmer Friedrichs II.

Zum Schluss noch einmal Friedrich der Große: Auch im Berliner Schloss ließ sich der König ein kreisrundes Arbeitszimmer einbauen – wie auch die Bibliothek in Sanssouci in Anlehnung an das runde Turmzimmer seiner geliebten Kronprinzenresidenz Rheinsberg. Ursprünglich blassgrün gefasst, erhielt der Raum zur Zeit Friedrich Wilhelms IV. einen blauen Anstrich.

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