15 Schülerinnen und Schüler aus zwei deutschen und zwei polnischen Schulen besuchten vom 13.-16. September den Park Babelsberg und den Neuen Garten. Sie nahmen am Auftaktworkshop von „Young Climate Action for World Heritage“ teil. Das ist ein internationales Projekt, bei dem Teilnehmende aus verschiedenen Ländern sechs UNESCO-Welterbestätten kennenlernen und sich im Laufe eines Schuljahres mit der Bedrohung der Gärten durch den Klimawandel auseinandersetzen. Initiiert wurde das Vorhaben vom Institute Heritage Studies (IHS) und der Deutschen UNESCO-Kommission, die SPSG ist Projektpartner.
Von Silke Hollender und Nicole Romberg
Wasser, Wege und Gehölze im Park Babelsberg
Bei der Vor-Ort-Erkundung zeigten und erläuterten die Babelsberger Gartenmeister die Folgen des Klimawandels am lebendigen Beispiel von Vegetation, Wasser/Bewässerung und Wegebau. An den Nachpflanzungen auf der KERES-Fläche, beim Mulchen mit den Algen aus dem Schwarzen Meer, an der Benjes-Hecke am Südhang des Babelsberges konnten die 14-17jährigen Jugendlichen erfahren, mit welchen Maßnahmen die SPSG dem Klimawandel begegnet.
Am Nachmittag wurden die Lernenden praktisch tätig: sie säuberten Wegerinnen, beschnitten vertrocknete Gehölze, wässerten Jungbäume und „ernteten“ Algen aus dem Schwarzen Meer. Lebhaft reflektierten sie anschließend ihre Eindrücke und entwarfen Ideen für die kommende Projektarbeit an ihrem Heimatschulen.
Nachhaltiges Gärtnern im Neuen Garten
Auch im Neuen Garten erlebten die Schülerinnen und Schüler einen anschaulichen Rundgang zum Thema Klimawandel. Dabei wurden ganz konkrete Beispiele, wie abgestorbene Bäume, die Austrocknung des Heiligen Sees am Marmorpalais und des Hasengrabens und die Vermüllung auf der Liegewiese genutzt, um den Schülerinnen und Schülern die Probleme deutlich zu machen.
In der Gärtnerei erläuterten die Gärtner:innen Aspekte der Kompostwirtschaft. Die wissbegierigen Jugendlichen konnten verschiedene Erden anfassen und den Feuchtigkeitsgehalt der durch Niederschlagsmangel ausgetrockneten Komposthaufen prüfen. Im Gewächshaus zeigten die Gärtner:innen das Aussäen selbst geernteter Samen und die Anzucht von Jungpflanzen. Begeistert gewannen die Schülerinnen und Schüler Saatgut der diesjährigen Blumenpracht – so werden im kommenden Jahr in Legnica, Żagań, Beeskow und Berlin unsere Blumen erblühen.
Ideen für die Zukunft
Im Mittelpunkt der folgenden Diskussionsrunden standen Fragen wie: Was bedeutet uns das gemeinsame Erbe? Inwiefern ist es durch den Klimawandel bedroht oder hilft es, diesen abzumildern? Wie können wir Verantwortung für den nachhaltigen Erhalt der Welterbestätten und die Bekämpfung des Klimawandels vor Ort übernehmen?
In den kommenden Monaten heißt es nun für die jungen Leute: Ideen schmieden und ausarbeiten, sich vernetzen – und im Frühjahr 2023 ein Projekt präsentieren. Die kreativen Einfälle reichten hier von Podcasts über Beiträge in Schülerzeitungen und als TED Eds bis zum Planen von Events und Führungen. Natürlich unterstützen die Lehrer:innen, die Teams des IHS, der Deutschen UNESCO-Kommission und der SPSG dabei.
In den kommenden Wochen reisen weitere Schüler:innen u.a. ans Wattenmeer, in die Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří, nach Haithabu und Danewerke sowie zur Brüdergemeinde Herrnhut.
Wir sind nach dieser lehrreichen und ermutigenden Woche ganz gespannt auf die Produkte der Schülerinnen und Schüler und bedanken uns von Herzen bei allen Kolleginnen und Kollegen, die an der Umsetzung beteilig waren – es war ganz großartig!
Weitere Informationen über das Projekt
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