Die Freunde der Preußischen Schlösser und Gärten unterstützen Restaurierungen für die Römischen Bäder
Gastbeitrag der »Freunde«
Kaum ein anderer Ort entfaltet eine solch magische Wirkung wie die Römischen Bäder im Park Sanssouci. Der Gebäudekomplex gehört zum Schloss Charlottenhof und bildet mit dem umgebenden Park das Ideal einer italienischen Landschaft. Der preußische Kronprinz Friedrich Wilhelm (IV.), inspiriert von seiner Reise nach Italien 1828, ließ seine Sommerresidenz in den Jahren 1829 bis 1849 nach seinen Entwürfen und nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel und Ludwig Persius erbauen: ein Refugium, in dem er sich in die pure Schönheit zurückziehen konnte. Flache Satteldächer, ein italienisches Landhaus mit einem Turm als Wohnhaus des Hofgärtners, weinbelaubte Pergolen, eine Terrasse mit Blick über den kleinen See hinüber zum Schloss Charlottenhof und der von Peter Joseph Lenné geschaffene Landschaftspark verleihen diesem Ort seine unverwechselbare Gestalt. Die Beete sind heute wieder nach italienischem Vorbild mit Mais, Hanf, Artischocken und Tabak bepflanzt.
Schinkel erschuf in malerisch italienischer Manier hier eines der großen klassizistischen Meisterwerke, das auch zahlreiche Architekten der klassischen Moderne wie Le Corbusier oder Mies van der Rohe anregte.
Als eines der großen Sanierungsprojekte der Stiftung werden die Römischen Bäder im Rahmen des Sonderinvestitionsprogramms 2 einer Gesamtinstandsetzung unterzogen. Sie soll bis 2026 abgeschlossen sein. Doch auch die Innenräume mit ihren Originalen aus der römischen Antike oder den Nachbildungen nach antiken Vorbildern bedürfen der intensiven Pflege und Erhaltung. Das Zusammenspiel von Wandmalerei, Architektur, Möblierung und Statuetten erzielt den Eindruck eines komplett ausgestatteten römischen Hauses, eine museale Stätte der Erinnerung an Italien.
»An diesem wunderbaren Ort helfen zu können, ist eine großartige Aufgabe, die vor uns liegt«sagte Barbara Schneider-Kempf, die Vorsitzende der Freunde der Preußischen Schlösser und Gärten, im Sommer 2021. Und sie blickt zurück auf die lange Verbundenheit mit diesem Ort: »Zu diesem Kronjuwel der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg haben die Freunde der Preußischen Schlösser und Gärten eine ganz besondere Beziehung. Schon 1992 unterstützten sie die Restaurierung des Teepavillons, der wie ein antiker Tempel gestaltet ist, und ermöglichten die Brücke über den Maschinenteich«. Gemeinsam wurde jetzt wieder Großes erreicht: In nur einem Jahr gelang es, mehr als 300.000 Euro an großen und kleineren Spenden für dieses Förderprojekt einzuwerben. Über die Planungen der anspruchsvollen Förderprojekte steht der Vorstand der Freunde mit SPSG-Generaldirektor Christoph Martin Vogtherr im steten lebhaften Austausch.
Das Konzept, mit dem die verschiedenen Abteilungen der Restaurierung der SPSG an die Wiederherstellung der Innenräume herangehen, wirkte auf unsere Freunde und Förderer so überzeugend wie verführerisch. Auch einen Film haben die Freunde über die Geschichte dieses Ortes und die Restaurierungspläne drehen lassen; er ist auf unserer Website zu sehen. Gleich zu Beginn des letzten Jahres fanden die antiken Figuren wie Apoll und Dionysos oder die Nachbildung der Venus von Capua ihre Liebhaber und Förderer.
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