Auffällig ist das immer wiederkehrende Kürzel „EK“, das meist zwischen den 1970er bis 1980er Jahren in die Bäume geschnitten wurde. Das außergewöhnliche an der Sache ist, dass in dieser Zeitspanne Teile des Parks Babelsberg und so auch diese Buchen zum Sperrgebiet der innerdeutschen Grenze gehörten. Es konnten nur Personen diese Schriftzüge in den Bäumen hinterlassen, die Zugang zum Sicherheitsstreifen der Grenzanlage hatten. Dies spricht dafür, dass es sich bei „EK“ um die Abkürzung des Begriffs „Entlassungskandidat“ handelt. Als Entlassungskandidaten wurden Soldaten im Grundwehrdienst oder Unteroffiziere auf Zeit der Nationalen Volksarmee (NVA) bezeichnet, deren Dienst im ablaufenden Halbjahr beendet war. Die massiven Ritzungen in den Bäumen können daher als Zeichen der Freude gedeutet werden, dass die oftmals beschwerliche Dienstzeit in der Armee dem Ende nah war. Gleichzeitig könnten sie auch für gewisse Privilegien bzw. NVA-interne Machtpositionen stehen, die einige EKs innehatten. Auch wenn wir wenig bis gar nichts über die Urheber und Gründe dieser Einritzungen wissen, sind es doch Zeitzeugnisse der deutsch-deutschen Grenze sowie des Kalten Krieges. Erinnerungen, die vernarben, solange die Buchen im Park Babelsberg lebendig sein werden.
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