Erste Entwürfe des Orangengartens stammen bereits von S. Godeau ab 1705. Damals umfasste die Planung jedoch lediglich die Anlage zweier symmetrischer Rasenspiegel. Bis er zu seiner heutigen Form fand erfuhr der Garten noch einige weitere Umgestaltungen...
Monika Theresia Deißler ist Kustodin für Gartendenkmalpflege.
Erste Entwürfe des Orangengartens stammen bereits von S. Godeau ab 1705. Damals umfasste die Planung jedoch lediglich die Anlage zweier symmetrischer Rasenspiegel. Eine erhebliche Aufwertung erfuhr der Garten 35 Jahre später, als, korrespondierend mit der Architektur, 360 Orangenkübel im Rhythmus den Fensteröffnungen folgend, auf den Rasenbändern platziert wurden.
Die Umgestaltung in einen Nutzgarten (83 Pflaumenbäume, Wein- und Maulbeerspaliere, Eiskeller, Gewächshäuser) folgte nach der Versteigerung des abseits gelegenen Küchengartens 1810, um den Bedarf an Obst und Gemüse zu decken. 33 Citrus-Kübel zierten nun die Fassade der Großen Orangerie. In den folgenden Jahren wurde der Nutzgarten nach und nach wieder in einen Blumengarten verwandelt, letztmalig um das Jahr 1910 durch G. Potente.
„von zwei bis an die Hundert“
In den Nachkriegsjahren erfolgte die geometrische Neugestaltung des Orangengartens in Anlehnung an die barocke Gestaltung. Dr. Kühn bemühte sich damals intensiv um den Erwerb von Citrushochstämmen, doch es kam bis zu ihrer Pensionierung im Jahr 1969 zu keinem Ankauf. Aus ihrem Schriftwechsel ist zu entnehmen, dass sie versucht hatte hochstämmige Citrus in Florenz anzukaufen, die mindestens 50 Jahr alt sind. Auf die Frage, wie viele sie benötigte, antwortet sie: „Wir können Orangenbäume brauchen von zwei bis an die Hundert.“
Die Anzucht und der Erhalt von Citrushochstämmen verlangt großes gärtnerisches Geschick, erst nach 2000 konnten die ersten angekauften Citrushochstämme im Garten aufgestellt und die Citruszucht im Schlossgarten begonnen werden. Heute stammen alle Citrushochstämme im Orangengarten aus eigener Zucht.
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