Der blaue Ara, oder wie man fachlich korrekt sagen würde, der Anodorhynchus hyacinthinus, entstammt der Gattung der sogenannten Blauaras. In kleinen Familienverbänden leben diese normalerweise in den tropischen Gefilden Südamerikas (Brasilien, Paraguay). Mit ihrer Körpergröße von bis zu einem Meter sind sie die größte Papageienart, ihr kräftiger Schnabel eignet sich perfekt zum Knacken von Samen und Nüssen. Die Weltnaturschutzorganisation (IUCN) musste den blauen Ara als gefährdet einstufen.
Der blaue Ara ist ein Tier, welches bereits im 18. und 19. Jahrhundert die Massen faszinierte und als Ziervogel gehalten wurde. In den adligen Salons dieser Zeit erfreuten sich die schillernden Vögel großer Beliebtheit. Berühmt wurde der Vasa-Papagei Alexander von Humboldts. Augustas Schwiegervater König Friedrich Wilhelm III. besaß mindestens acht Papageien, die nach seinem Tod als Kostbarkeiten weitervererbt wurden. Königin Elisabeth, Augustas Schwägerin, unterhielt eine besonders enge Beziehung zu ihrem Rosella-Sittich „Lorchen“.
Auch Fürst Pückler schwärmte damals für die schönen Aras und besaß selbst mehrere Papageien. Um im Jahr 1818 seine Anreise zum Aachener Kongress zu inszenieren, schickte Pückler von Brüssel einen Wagen mit seinen Papageien, von denen er sich angeblich nicht trennen konnte, voraus. Auf dem Weg brach allerdings ein Pferd zusammen, so dass die exotischen Vögel viel später als Pückler selbst am Ziel ankamen.
Im Frühjahr oder Sommer 1849 schenkte Pückler seiner Babelsberger Auftragsgeberin, der Prinzessin Augusta, einen ebensolchen blauen Ara. Seine exotische Herkunft aus Südamerika sowie die geringe Anzahl an Aras machte dieses Geschenk besonders kostbar.
Die Prinzessin nahm den Vogel mit nach Koblenz und sorgte sich dort um sein Wohlergehen. Einen Brief an Pückler vom 2. Oktober schließt sie:
„(…) Mit den besten Wünschen für Ihre Gesundheit muß ich leider berichten dass der blaue ara schon friert. Wie wird er im Winter fühlen! Stets Ihre dankbare Prinzessin Augusta“
Der blaue Ara, Pücklers ausgefallenes Präsent für die Prinzessin, starb nach nur wenigen Jahren. Die Trauer bei Augusta war groß, sie schrieb an Pückler am 18. Februar 1855:
„Wo Sie auch jetzt weilen mögen, – denn leider haben wir keine Kunde von Ihnen – mein Trauerbericht muß Sie doch erreichen! Es war 10 Uhr morgens, den 15. febr als ich in der Erwartung des Frühstücks, Ara grüßend, ins Nebenzimmer trat. Kaum einen Augenblick später hörte ich seinen Angstschrei, ich kehrte zurück um den Grund zu erforschen und sah meinen blauen Freund leblos herabsinken!- Ich schrie nach Hilfe, Angst und Schmerz erschütterten mich, ich (?) würde alles aufgeben um das threue Wesen wieder zu beleben, umsonst – ein plötzlich eingetretener Krampf oder Schlagfluß hatte seinem friedlichen Leben ein Ende gemacht!
Ich gestehe dass mir die Thränen in die Augen traten: Abgesehen davon, dass der herrliche Ara, mein lieber Zimmergenosse, durch jeden Augenblick der Gegenstand meiner freundlichsten Beschäftigung geworden war, dass seine Anhänglichkeit so zugenommen hatte wie man sie gewiß selten findet; und dass ich stets durch die Freude über seinen Besitz an den gütigen Urheber denselben denken musste abgesehen von diesen egoistischen Gründen der Vorliebe war er ein so prächtiges Exemplar seiner Race, ein so gesche(i)tes und vornehmes Geschöpf (…).
Da nichts versäumt worden ist in der Pflege und der Körper alle Jahre vollster Gesundheit dankt, kann nur der Einfluß des deutschen Winters trotz aller Vorsichtsmaßgaben seinen nachtheiligen Effect hier gehabt haben, (…). Bis vor etwa 14 Tagen wo sich einige Tage hindurch Thauwetter einstellte war ara munter und lustig, hatte vortrefflichen Apetit und war, bei gleicher Gunst für mich etwas kampflustig in Betreff einzelner Glieder des Hoftheater. Seit dem aber die Kälte wieder anwuchs bemerkte ich Müdigkeit und Stille, ja zuweilen Schlafsucht am Tage was ihm sonst nicht eigen war. So ging es fort bis zu jenem Morgen, der mir den blauen Freund raubte, ohne jedoch das dankbare Andenken an seinen Geber zu trüben, dass sich stets erhalten wird (…).“
Elfie Haupt|06. Juni 2017
Liebes SPSG-Team,
das ist ja eine schöne Überraschung, vielen herzlichen Dank!
Nun bin ich richtig ein bisschen stolz, dass der wunderschöne Papagei nach meinem Vorschlag "Dandy" heißen wird!
Der Name passt zu ihm und ich denke, auch Fürst Pückler wäre damit einverstanden...:-))
Nun freue ich mich schon sehr auf ein Wiedersehen mit dem herrlich restaurierten Schloss Babelsberg und hoffe, dort auch "Dandy" hallo sagen zu dürfen!
Mit herzlichem Gruß
Elfie Haupt
Gesine Beutin|06. Juni 2017
Die Auflösung sind wir allzu lang schuldig geblieben – aber jetzt: "Dandy" soll er heißen, der blaue Ara! Unter allen eingegangenen Vorschlägen (hier im Blog, auf Facebook und auf Twitter) hat dieser Vorschlag von Elfie Haupt den Zuschlag des Ausstellungsteams erhalten – weil er auf eine prägende Seite des Schenkers Pückler verweist.
Herzlichen Glückwunsch, liebe Frau Haupt, wir werden Sie in Kürze per E-Mail kontaktieren!
Herzliche Grüße,
Ihr SPSG-Team
Klaus-Werner Haupt|05. Mai 2017
Welchen Namen trägt denn der frierende Ara nun ??? Neugierig K. Haupt
Gesine Beutin|19. April 2017
Vielen Dank, Elfie Haupt - das ist ja gleich ein ganzer Strauß an bunten Vorschlägen! Kommen alle mit auf die Auswahlliste. Herzlicher Gruß,
Gesine Beutin
Elfie Haupt|19. April 2017
...dann beteilige ich mich doch gern an der Namensfindung für den wunderschönen blauen Ara!
Zu einem solchen Prachtkerl findet sich gewiss auch der passende Name...
Ich habe nicht die Erwartung, dass gerade einer meiner Vorschläge berücksichtigt werden wird, aber wie heißt es doch so schön?
Dabeisein ist alles!
Ich bin sehr gespannt, welchen Namen der Schöne bekommen wird!
1.) Tamino
2.) Indigo
3.) Fritz (nicht lachen bitte)
4.) Karim
5.) Günter
6.) Lennart
7.) Dandy
Freundliche Grüße und viel Freude beim Auswählen
wünscht
Elfie Haupt