„Rex Balthasar, qui niger…” – (Neu)Ordnung und Figurenkonzeption in der Ikonographie der Heiligen Drei KönigeVortrag von Melis Avkiran, Ruhr Universität Bochum
Nach christlicher Auffassung repräsentieren die „Weisen aus dem Morgenland“ (magi ab oriente, Mt 2,1) die drei Weltteile Europa, Asien und Afrika. Doch erst im Verlauf des 15. Jahrhunderts sollte sich die Vorstellung eines Schwarzen „magus“ in der Anbetungsikonographie der Drei Könige durchsetzen. Der Vortrag gibt nicht nur einen Einblick in die ikonographische Tradition dieses Bildthemas, sondern diskutiert, welche grundlegenden Veränderungen mit der Einführung dieser Figur einhergingen.
Melis Avkiran ist Doktorandin der Kunstgeschichte an der Ruhr-Universität Bochum und promoviert über das Œuvre Hans Memlings. 2023 verbrachte sie einen Forschungsaufenthalt als visiting scholar am Studiecentrum Vlaamse Primitieven/Royal Institute for Cultural Heritage (KIK-IRPA) in Brüssel. Nach ihrem Masterabschluss war sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin im DFG-Projekt „Bildliche Mythenrezeption im Mittelalter und der Epochendiskurs moderner Kunsthistoriographie“ unter der Leitung von Prof. Ulrich Rehm (RUB). Ihre Untersuchung zu Erwin Panofskys sogenanntem principle of disjunction wurde in zwei Teilen in der Zeitschrift für Ästhetik und Allgemeine Kunstwissenschaft veröffentlicht.
Im Rahmen des Themenjahres Churfürst – Kaiser – Kolonien
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