Renaissance und ReformationRundgang mit Schlossbereichsleiterin Kathrin Külow
Am 1. November 1539 empfing Kurfürst Joachim II. von Brandenburg in St. Nikolai in Spandau das Abendmahl in beiderlei Gestalt und Brandenburg wurde evangelisch.
Als Kurprinz hatte Joachim den Reformator Martin Luther in Wittenberg getroffen. Seine Mutter war eine frühe Anhängerin der Reformation und musste deshalb nach Kursachsen flüchten. Erst 1545 kehrte sie nach Spandau zurück.
Der Vater Joachim I. war ein strikter Gegner Luthers. In seinem Testament verpflichtete er seine Söhne auf den alten Glauben. Er verstarb im Juli 1535.
Während sich sein Bruder Hans von Küstrin bereits kurz nach seinem Regierungsantritt zum Protestantismus bekannte, tat Joachim II. diesen Schritt erst 1563. Seine Kirchenpolitik war konservativ und zielte auf ein gutes Verhältnis zum Kaiser und zu den katholischen Fürsten im Reich.
Joachim I. begann, den kurfürstlichen Hof an der Spree zu einem Renaissance-Hof umzugestalten. 1506 gründete er gemeinsam mit seinem Bruder Albrecht die Universität in Frankfurt an der Oder. Unter seinem Sohn setzte sich diese Entwicklung fort. Der Berliner Hof zog nun auch Fürstensöhne benachbarter und verwandter Familien an, die hier ihre Erziehung vervollkommneten. Joachim II. ließ das Berliner Schloss im Stil der Frührenaissance umgestalten. Vorbild war Schloss Hartenfels in Torgau. Für die Ausstattung der Domkirche und des Schlosses vergab Joachim II. Aufträge an die Cranach-Werkstatt.
Schlossbereichsleiterin Kathrin Külow (SPSG) führt durch die Cranach-Ausstellung und gibt Einblicke in die Geschichte Kurbrandenburgs im 16. Jahrhundert.
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