None but the BraveDie walisischen Harfenvirtuosen in Händels London mit Maximilian Ehrhardt – Historische Harfe

Seit Jahrhunderten ist die Harfe das Nationalinstrument Wales’. Ihre Schönheit in Form und Klang zog seit jeher die Zuhörer in ihren Bann, woraufhin zahlreiche Mythen und Sagen rund um das Instrument entstanden. Im späten 17. und 18. Jahrhundert gingen viele walisische Harfenisten nach London, wo sie nach und nach ihre traditionellen walisischen Lieder mit populärer englischer Musik und Opernarien ersetzten.

Maximilian Ehrhardt, einer der international führenden Spezialisten für historische Harfen, entdeckte 2015 in der walisischen Nationalbibliothek in Aberystwyth eine besondere Sammlung mit Harfenmusik des 18. Jahrhunderts. Diese drei Bände enthalten über hundert bisher unbekannte Kompositionen für die Harfe. Neben Solowerken und Transkriptionen bekannter Komponisten – wie Arcangelo Corelli, Antonio Vivaldi, Georg Friedrich Händel und Johann Adolph Hasse – finden sich Variationsreihen über walisische Lieder von John Parry sowie zahlreiche anonyme Werke. Seit Jahrhunderten wurde diese einzigartige Sammlung äußerst virtuoser Musik – trotz ihrer hohen musikalischen Qualität – nicht aufgeführt.

Eine Veranstaltung des Vereins / ars sacrow / e.V.

Schloss Sacrow
Krampnitzer Straße 33
14469 Potsdam

Weitere Informationen zum Ort

15 Euro / ermäßigt 10 Euro

Wichtige Informationen

Maximilian Ehrhardt plant Konzerte für Harfe solo mit einer Auswahl dieser Werke auf einem Nachbau einer Harfe aus dem 18. Jahrhundert, mit welcher der originale Klang des Barock wiedererweckt werden soll. Der Titel None but the Brave stammt voneiner Arie aus Händels Oratorium Alexander’s Feast, die ebenfalls in der Aberystwyther Sammlung als Version für Harfe solo zu finden ist. Das Programm erzählt die Geschichte eines walisischen Harfenisten in der Zeit Händels: Durch die Musik wird seine Reise nach London beschrieben, wo sich die Einflüsse der Großstadt – mit ihrer Oper  und ihrem Orchester – mit der melancholischen und reduzierten Schönheit der Melodien seiner Heimat vermischen.

Maximilian Ehrhardt studierte am Conservatorium van Amsterdam, wo er sein Masterstudium der Harfe bei Prof. Erika Waardenburg 2009 cum laude abschloss. Zeitgleich begann er 2008 das Studium der historischen Harfen bei Prof. Mara Galassi an der Accademia Internazionale della Musica di Milano, welches er 2015 mit dem Master, ebenfalls cum laude, abschloss.

Ehrhardt trat mit Barockorchestern, in Kammermusikensembles, in Theater- und Opernproduktionen, sowie als Solist in ganz Europa auf. Er spielte unter anderem mit dem Orchestre Philharmonique du Luxembourg, dem Orchester der Komischen Oper Berlin, dem Gürzenich-Orchester der Kölner Oper, dem Orchester der Fynske Opera (Denmark), dem Wroclaw Baroque Orchestra, der Neuen Düsseldorfer Hofmusik (Opernhaus Düsseldorf), der Lautten Compagney, Les Talens Lyriques, I Fagiolini und dem Choeur de Chambre de Namur. Er arbeitete mit Dirigenten wie Sylvain Cambreling, Konrad Junghänel, Christophe Rousset, Lorenzo Ghielmi und Leonardo García Alarcón. Unter anderem trat er auf den Festivals für Alte Musik in Berlin, Utrecht, Trondheim und Namur, dem Festival della Valle d’Itria sowie dem MITO Settembre Musica in Mailand auf.

Ehrhardt ist Gründungsmitglied des Ensembles L’Aura Rilucente, mit welchem er unter anderem während der International Young Artist Presentation in Antwerpen, dem Fringe Festival des Festivals Oude Muziek in Utrecht, dem REMA Showcase in Marseille, dem Festival Claudio Monteverdi in Cremona, dem Festival in Ambronay und der Woche für Alte Musik in Bukarest konzertierte. Das Ensemble gewann 2013 eine der prestigeträchtigen Young Artist Residenzen in Ambronay und veröffentlichte 2015 seine erste CD (ffff von der Zeitschrift Télérama) für das Label Ambronay (Collection Jeunes Ensembles). Maximilian Ehrhardt hat zahlreiche CDs aufgenommen und wurde für seine letzte Duo-CD Viola Appassionata (2017) für den International Classic Music Award und den Preis der deutschen Schallplattenkritik nominiert. Er war live im Radio Rai3, Concertzender Nederland, im Bayerischen Rundfunk, Radio Klara (Belgien), dem Klassik-Radio Polens und Dänemarks und auf France Musique zu hören.
www.maximilianehrhardt.com

Georg Friedrich Händel Water Music – Overture in Rodelinda – Happy pair – No, non temer oh Bella
(1685–1759)

Traditional/John Parry Dafudd Gareg Wen – Thro’ the Wood Laddie – Rosline Castle – Morgan Rhyddlan
(c.1710–1782)

Arcangelo Corelli Jigg in the Third Solo – The Eleventh Solo of Corelli (Allegro/Gavot)
(1653–1713)

John Burton Burton’s Chace
(1730–1782)

Antonio Vivaldi The Fifth of Vivaldi – The third of Vivaldi
(1678–1741)

Anonym Largo – Allegro – Allegro

Johann Adolph Hasse The first concerto of Hasse
(1699–1783)

Die Werke sind Bestandteil der Sammlungen Robert Edward’s Book (GB-AB LNW MS 14427 B), John Richard’s Book (GB-AB LNW MS11970D) und Lewis Robert’s Book (GB-AB NLW MS12393D) aus der National Library of Wales.