Kulturelle Brücken in EuropaAdel aus Böhmen und Mähren nach 1945
Als einige Adelige aus Böhmen und Mähren nach 1945 Brücken über politische, nationale und gesellschaftliche Grenzen hinweg schlugen, war ihr Wirken von Kultur, Menschlichkeit und christlichem Glauben geprägt. Dank ihrer familiären Verbindungen sowie der Zugehörigkeit zu europäischen und christlichen Netzwerken und geleitet von einem ererbten Verantwortungsgefühl trugen auch sie schließlich zur politischen Wende im Jahr 1989 bei.
Die Ausstellung beleuchtet das Leben und Engagement von Johanna von Herzogenberg, Karl Schwarzenberg, Pater Angelus Waldstein-Wartenberg OSB, Nikolaus Lobkowicz, Franz Schwarzenberg, Richard Belcredi, Ferdinand Kinsky, Daisy Waldstein-Wartenberg und Familie Thun sowie weiterer Persönlichkeiten. Dieses Thema wird bislang in der Forschung nur wenig bis kaum beachtet, vermutlich auch weil es in der Regel abseits der Öffentlichkeit stattfand; darüber hinaus können inzwischen nur noch wenige Zeitzeugen berichten.
Neben den Biografien und Aktivitäten einzelner Persönlichkeiten zeigt die Ausstellung auch die Hintergründe ihres Engagements, die sich aus der Einstellung des Adels zum Eigentum, zum Kulturerbe, zur Nation, aber auch aus der christlichen Weltanschauung ergeben. Eine besondere Geschichte verbindet sich mit der in der Ausstellung vertretenen Familie Thun: Aus dem nordböhmischen Tetschen/Děčín wurden fast alle ihre Mitglieder nach dem Kriegsende nach Bayern vertrieben. Ferdinand Thun (1921-2022) machte jedoch nach seiner Rückkehr aus der sowjetischen Gefangenschaft eine Karriere als Diplomat in der DDR und lebte mit seiner Familie in Ost-Berlin.
Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit des Adalbert Stifter Vereins – Kulturinstitut für die böhmischen Länder (München) mit dem Institut zur Erforschung der totalitären Regime (Prag) und der Organisation Post Bellum (Prag).
Gefördert durch: Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Bayerisches Ministerium für Familie, Arbeit und Soziales und Deutsch-Tschechischer Zukunftsfonds.
Die Ausstellung in Caputh wird in Kooperation mit dem Deutschen Kulturforum östliches Europa gezeigt. Informationen und Begleitprogramm unter https://kulturforum.info/de
Schloss Caputh
Straße der Einheit 2
14548 Schwielowsee
Ausstellung im Westlichen Erweiterungsflügel
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Haltestelle "Caputh, Schloss"
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Besucherparkplatz an der Michendorfer Chaussee.
Letzter Einlass 30 Minuten vor Schließzeit.
Sofern nicht anders angegeben, gelten an Feiertagen die jeweiligen Wochenend-Öffnungszeiten.
Eintritt frei