GertaLesung nach dem Roman von Kateřina Tučková
Brünn 1945: Gerta Schnirch, Mutter einer nur wenige Monate alten Tochter, wird in der Nacht vom 30. zum 31. Mai 1945 im sogenannten Brünner Todesmarsch vertrieben. Nach Jahren der Zwangsarbeit kehrt sie mit ihrer Tochter in die fremde Heimatstadt zurück, in der sie sich nicht mehr zurechtfindet. Sie versucht, ihre Würde zu erhalten, doch es bleibt ihr nichts als sich unterzuordnen, wegzuducken und ihren Schmerz in ihrem Inneren zu verschließen. Mit der Tochter spricht sie nur Tschechisch. Sie möchte ihr Kind von der deutschen Schuld fernhalten, ihr sollen keine Auflagen von Buße oder Bestrafung gemacht werden. Ihre eigenen Sehnsüchte und Wünsche verdrängt sie. Die Beziehung zwischen Mutter und Tochter wird durch die Traumata der Mutter vergiftet. Die Tochter verschließt sich gegen die Wünsche der Mutter, sie lehnt deren Beschädigungen ab. Das Stück spricht schmerzhafte Fragen von Schuld, Rache und Vergebung zwischen Tschechen und Deutschen an, vom Verlust der Heimat, vom „Sich-Arrangieren“. Eine Suche nach Herkunft und Identität. Der Einzelne steht im Spannungsfeld zwischen Verdrängung und Auseinandersetzung.
Ein Stück von Inga Bruderek nach der Vorlage des Romans „Vyhnáni Gerty Schnirch“ von Kateřina Tučková. In Deutschland erschien der Roman erstmals 2019 in der Übersetzung von Iris Milde im KLAK Verlag.
Es lesen: Inga Bruderek, Sophie Conrad, Harald Effenberg, Juri Effenberg, Isabelle Vogt
Schloss Schönhausen
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Lesung im Festsaal
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- rollstuhlgeeignet